Immortals after Dark 01 - Nacht des Begehrens
ein Zeitvertreib, bis er seine wahre Gefährtin fand. Und wenn sie sich auf einen Mann wie Lachlain einließ, würde sie sich am Ende noch in eine dieser Heulsusen verwandeln, die dem Kerl, der sie sitzen lässt, ewig nachweinen. Und das kam überhaupt nicht infrage.
Sie war erleichtert, dass sie nicht seine Gefährtin war. Bestimmt. Wenn sie seine Gefährtin gewesen wäre, wäre das gleichbedeutend mit lebenslänglich gewesen. Er hätte sie nie wieder gehen lassen, er hätte sie tyrannisiert und ihr das Leben schwergemacht, und wenn sie doch vor ihm hätte flüchten können, hätte er sie so lange verfolgt, bis ihre Tanten ihn endlich umgebracht hätten.
Ihr Koven wäre entzückt. Wenn sie herausfanden, dass er sie geküsst und an intimen Stellen berührt hatte, würden sie ihm und seiner Art die Hölle heißmachen. Soweit sie wusste, war sie die Einzige ihres Kovens, die je von einem Lykae berührt worden war. Und ihre Mutter war die Einzige, die je den Verführungskünsten eines Vampirs erlegen war.
Emma erwachte bei Sonnenuntergang. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte.
Rasch hob sie den Kopf, spähte über den Rand ihres Bettes und suchte ihr verdunkeltes Zimmer ab, aber sie sah nichts Ungewöhnliches. Sie versuchte sich einzureden, es sei nichts, während sie sich hastig anzog und ihre Sachen packte. Dann eilte sie in Lachlains Zimmer hinüber.
Er trug immer noch nichts als die Jeans und lag ohne Decke auf seinem Bett, da er die dazu benutzt hatte, ihr Fenster zu verdunkeln. Vor ihren Augen begann er zu zittern, als ob er einen furchtbaren Albtraum hätte. Er stieß ein paar gälische Worte hervor, und seine Haut war mit Schweiß überzogen. Sämtliche Muskeln waren angespannt, als ob er gewaltige Schmerzen erlitt.
„Lachlain?“, flüsterte sie. Ohne weiter nachzudenken, eilte sie zu ihm, streckte ihre Hände aus, um über seine Wangen und durch sein dichtes Haar zu streicheln, um ihn zu beruhigen.
Er wurde tatsächlich ruhiger. „Emmaline?“, murmelte er, ohne aufzuwachen. Ob er wohl von ihr träumte? Sie selbst hatte geradezu ein Prachtexemplar von Traum gehabt, den realistischsten, den sie je geträumt hatte.
Geistesabwesend fuhr sie fort, seine Stirn zu streicheln, während sie sich den Traum wieder ins Gedächtnis rief. Sie hatte alles aus Lachlains Perspektive erlebt; sie konnte sehen, was er sah, riechen, was er roch, fühlen, was seine Hände fühlten. Er befand sich in einer Art Laden unter einem Zeltdach. Vor ihm lagen Edelsteine ausgebreitet, und eine schöne Frau mit langem kaffeebraunem, von der Sonne gesträhntem Haar und funkelnden grünen Augen stand neben ihm.
Er wählte eine Kette aus getriebenem Gold und Saphiren und bezahlte sie beim Ladenbesitzer. Am Design des Schmuckes und an der Währung erkannte Emma, dass sich all dies vor langer Zeit abgespielt haben musste.
Die Frau seufzte und sagte: „Noch mehr Schmuck.“
„Aye.“ Lachlain war verstimmt, weil er wusste, was sie gleich sagen würde.
Diese Frau, deren Name Cassandra war, sprach weiter. „Neunhundert Jahre lang hast du gewartet. Ich habe fast ebenso lange gewartet. Meinst du nicht, dass wi r … “
„Nein“, unterbrach Lachlain sie. Wie oft fängt sie denn noch damit an? , dachte er.
Cassandra glaubte vielleicht nicht mehr daran, aber er schon.
„Ich würde eine Nacht mit dir akzeptieren.“
„Ich sehe in dir nicht mehr als eine alte Freundin. Du musst dir allerdings darüber im Klaren sein, dass das auch ein Ende haben kann.“ Sein Zorn wuchs. „Und du gehörst zum Clan und wirst sie irgendwann kennenlernen. Glaubst du denn wirklich, dass ich sie in diese mehr als unangenehme Lage bringen würde?“
Emma schüttelte den Kopf über diesen seltsamen Traum, immer noch erstaunt darüber, wie authentisch er sich angefühlt hatte. Er musste bloß mal kurz von Schmuck reden, und schon erlebte sie in ihren Träumen die abgefahrensten Geschichten.
Sie blickte nach unten und errötete, als sie merkte, dass sie inzwischen seine Brust streichelte. Sie hörte nicht damit auf, sondern bestaunte einfach nur seinen einzigartigen Körper. Sie konnte sich nur wundern, dass er sie damit lieben wollt e …
Seine Hand schoss an ihren Hals. Er drückte zu, bevor sie auch nur einen Schrei ausstoßen konnte.
Als er die Augen öffnete, waren sie vollkommen blau.
15
Emmaline berührte ihn zärtlich und murmelte seinen Namen. Sein Albtraum schien kein Ende zu nehmen, denn so etwas würde sie nie tun, sie würde nie
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