Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht
hörte.
Ehe er reagieren konnte, riss sich Myst von ihm los. Warum machte sie das bloß? Seine Hand schoss vor, um sie wieder an sich zu ziehen, aber sie schrak vor ihm zurück. Warum war er immer noch nicht in ihr? Er hatte dafür gesorgt, dass sie feucht war, bereit, ihn zu empfangen –
Als er eine Bewegung vernahm, riss er den Kopf herum, die Fänge vor Wut gespitzt.
»Jetzt seht euch doch nur mal diese Turteltäubchen an.« Am Eingang zur Zelle stand ein Geschöpf, das Myst ähnelte, mit gespanntem Bogen.
Ein zweites – mit hell leuchtender Haut – gesellte sich zu dem ersten. Es kaute voller Begeisterung Kaugummi und jonglierte mit einem Dolch. »Bitte zwing mich nicht hinzusehen, sonst wird mir schlecht. Myst! Es mit einem Vampir zu treiben ist selbst für dich ein neuer Tiefpunkt.«
»Was soll das?«, fragte Wroth gebieterisch und ging auf sie zu.
Die Bogenschützin legte mit übernatürlicher Geschwindigkeit einen Pfeil auf und ließ ihn ohne Zögern fliegen. Wroth warf sich zur Seite, um ihm auszuweichen, doch sie hatte seine Bewegung vorhergesehen, und der Pfeil nagelte ihn an die Wand. Ein zweiter, dessen Spitze sich fast zwanzig Zentimeter tief in die Mauer bohrte, traf die andere Schulter. Er warf ihr einen mörderischen Blick zu und warf sich mit einem Ruck nach vorn, um die Pfeile auf diese Weise loszuwerden, aber ihre Schäfte hatten einen Kopf wie Nägel.
Als ihm klar wurde, dass er sich nicht von der Stelle bewegen konnte, brüllte er rasend vor Wut.
Dann sah er, dass Myst hastig ihre Kleidung ordnete und sich zur Tür wandte. » Wag es ja nicht, mich hier allein zurückzulassen.«
»Tut mir wirklich leid, dass ich dir einen Strich durch deine Pläne für heute Nacht machen muss.« Sie warf ihm einen verletzten Blick zu. »Um ein Haar hättest du mich vergessen lassen, dass du hier heruntergekommen bist, um mich zu foltern . Du willst etwas lernen? Wir hassen Folter. Das summiert sich nämlich ganz schön im Lauf der Jahre … «
»Das war, bevor ich wusste, dass du meine Braut bist.«
Ihr Gesicht wurde augenblicklich zu einer eisigen Maske. »Bevor du wusstest, dass du mich endlich ficken kannst? Jetzt, wo dein Körper wieder funktioniert, fühle ich es also nicht mehr, wenn du mir bei lebendigem Leib die Haut abziehst?«
»Du bist meine Braut. Mein . Du gehörst zu mir .«
Wutentbrannt stürzte sie sich auf ihn. Die mit der leuchtenden Haut warf ihr einen Dolch zu, den Myst hinter ihrem Rücken auffing, ohne hinzusehen. Wieder fragte er sich, was sie wohl war.
Sie drückte ihm die Klinge gegen die Halsader. Ihre Pupillen strahlten in purem Silber, und Blitze bombardierten die Burg. »Wenn ich jedem Mann gehörte , der es so haben wollte, oder jedem Vampir, den ich je erweckt habe, wäre nichts mehr von mir übrig . Aber das ist euch ja egal.«
»Du hast niemanden außer mir erweckt. Denn sonst wäre er hier und würde dich beschützen, für dich kämpfen.«
»Nicht,« – sie beugte sich vor und legte den Kopf zur Seite wie ein Tier, – »wenn ich sie allesamt umgebracht habe.«
Dann packte sie ihn beim Hinterkopf, zog ihn zu sich und drückte ihre Lippen auf seine. Sie küsste ihn hart. Bald schmeckte er … ihr Blut ? Gerade als er aufstöhnte, zog sie sich mit unergründlicher Miene zurück.
Unvorstellbar warm und sinnlich – ihr Blut war so außergewöhnlich wie alles an ihr. Er erschauerte vor Ekstase bei diesem köstlichen Geschmack. »Du weißt, dass ich von jetzt ab nichts anderes mehr begehre«, stieß er heiser hervor.
Ihre Antwort bestand darin, dass sie mit den Zähnen in seine Richtung schnappte. Den anderen befahl sie: »Lasst ihn«, und damit verließ sie die Zelle.
Die Bogenschützin und die Leuchtende tauschten einen verwirrten Blick aus. »Und mit ›Lasst ihn‹ meinst du offensichtlich: Lasst ihn hier – geköpft, mit aufgeschlitztem Bauch und mit Pfeilen übersät wie ein Nadelkissen.«
»Ihr habt ihn gehört – ich bin seine Braut.«
»Ohhh«, sagte die Leuchtende und blies eine Kaugummiblase auf. »Du meinst, er hat sich noch nicht, äh, du weißt schon, erleichtert , das erste Mal seit seiner Erweckung?« Mit einem raschen Blick auf seinen Schritt fügte sie hinzu: »Und ohne dich bleibt er so, nicht wahr?« Sie kicherte. »Der Plan gefällt mir.«
Die Bogenschützin war noch nicht überzeugt. »Versteht mich nicht falsch, ich genieße es genauso wie jede andere unglaublich talentierte Jägerin, Vampire zu niemals endender sexueller Folter zu
Weitere Kostenlose Bücher