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Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Titel: Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Tränen getrocknet. Er hatte ihnen Naturwissenschaften und Astronomie beigebracht.
    Als sie krank wurden und ihr junger Verstand begriffen hatte, dass sie tatsächlich sterben könnten, hatten sie darauf vertraut, dass er es wiedergutmachen könnte. Und sie waren so fassungslos gewesen, als er dazu nicht imstande war. Als ob er es nicht gewollt hätte.
    „Man kann nicht in die Vergangenheit zurückgehen, um die Zukunft zu ändern“, sagte Sebastian geistesabwesend. „Jedenfalls nicht, ohne die Welt ins Chaos zu stürzen.“ Ein Teil von ihm wollte an die Macht des Schlüssels glauben, selbst wenn das jeglicher Vernunft widersprach. Doch die Göttin hatte nicht den kleinsten Beweis dafür, dass es möglich war, durch die Zeit zu reisen.
    Aber wenn Sebastian sich gestattete zu glauben, er könne seine Familie zurückbekommen, und seine Hoffnungen dann enttäuscht würde n … Er glaubte nicht, es verkraften zu können, sie ein zweites Mal zu verlieren. Bis zum heutigen Tag konnte er es nicht ertragen, an die Nacht zu denken, in der sie starben. Die Verzweiflung in ihren Gesichtern zu sehen und dann, als Conrad und er gefallen waren, ihre schwachen, angsterfüllten Schreie zu hören.
    Conrad und er hatten in jener Nacht mit ihrer Familie sterben wollen. Das ganze Land war ein einziges Schlachtfeld gewesen, von Seuchen und Hungersnot gebeutelt. Sie waren am Ende gewesen, ohne einen Funken Hoffnung. Sie hatten gekämpft, hatten ihr Bestes gegeben. Es hätte ihnen vergönnt sein müssen, zu sterben.
    Und ihre Schwestern? Sie waren so zart und blond wie ihre vier älteren Brüder dunkel und wild waren und wären lieber gestorben, als freiwillig Blut zu sich zu nehmen. Sie hätten so etwas nicht eine Sekunde in Erwägung gezogen.
    „Warum hast du versucht, die Mädchen zu wandeln?“, fragte Sebastian. In seiner Stimme lag keine Wut, denn jetzt, wo er ruhig war und rational denken konnte, wollte er Nikolais Gründe hören. Er wollte es verstehe n – zum ersten Mal.
    „Das musste ich“, stieß Nikolai hervor. Er wandte seinen Blick ab, aber nicht bevor Sebastian gesehen hatte, wie seine Augen sich mit einem Flackern schwarz färbten. „Der Gedanke, sie so jung sterben zu sehen, quälte mich.“
    „Sie wären in ewiger Kindheit erstarrt und hätten nie wieder das Licht der Sonne gesehen.“
    Nikolai sah ihn an. „Wir wissen nicht, ob sie nicht vielleicht doch das Erwachsenenalter erreicht hätten, so wie gebürtige Unsterbliche. Die Möglichkeit bestand.“
    „Und unser Vater?“, fragte Sebastian. Ihr Vater sehnte sich seit dem Tag, als seine Frau elf Jahre zuvor bei der Geburt ihres letzten Kindes gestorben war, nur noch danach, wieder mit ihr vereint zu sein.
    Nikolai sah erschöpft aus. „Ich war nie so edel wie du, Sebastian. Überleben, das Leben an sich, ist es, was ich verehre. Sie hätten überleben können. Alles andere ist für mich Nebensache. Und nach all dieser Zeit sind wir in dieser Angelegenheit immer noch unterschiedlicher Meinung, wie ich sehe.“
    Sebastian stand auf. „Das stimmt.“
    Auch Nikolai erhob sich. „Denk noch einmal über mein Angebot nach, Sebastian.“
    Sebastian wusste, dass er dies ein für alle Mal klären sollte. „Ich kann deinem Orden nicht beitreten.“ Er zuckte nonchalant mit den Schultern. „Ich bin nicht abstinent geblieben. Ich habe Blut von einem lebenden Wesen zu mir genommen.“

21
    Da sie den Segen verloren hatte, war Kaderin vollkommen wehrlos gewesen, hatte sich weder bewegen noch Bowen angreifen oder fliehen können. Ihr einziges Streben war, die Edelsteine und ihren facettenreichen Glanz zu bewundern. Selbst jetzt streichelte sie sie und sehnte sich danach, sie wieder im Licht erstrahlen zu sehen.
    Als sie das zischende, feuchte Brüllen des Basilisken hörte, schüttelte sie sich. Die Ungeheuer waren noch meilenweit entfernt, weit weg vom hell erleuchteten Eingang, aber sie hatten begonnen, in diese Richtung zu kriechen. Sie hatten keine Eile, hielten Kaderin vermutlich für ein weiteres eingesperrtes Opfer.
    Zitternd atmete sie aus und zwang sich, die Kette von sich zu schleudern. Dann erhob sie sich, um ihre prekäre Lage zu erkunden. Dieser Mistkerl hatte seine Sache gut gemach t – der Eingang war vollständig versperrt.
    Selbst mit ihrer Stärke war es ihr nicht möglich, die Felsbrocken zu bewegen. Sie warf sich dagegen, attackierte sie, stemmte die Schultern mit aller Kraft gegen sie. Nichts. Ihr Schwert konnte sie nicht benutzen. Es war nicht so

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