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Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Titel: Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Atmung hastig und leicht, so wie immer, wenn sie schlief.
    Er hatte begonnen zu begreifen, dass seine Braut, die oberflächlich betrachtet vollkommen zu sein schien, innen tief verletzt und voller Narben war. Jetzt wusste er, warum.
    Und dabei hatte er nur ein paar Nächte ihres Lebens gesehen.
    Er wusste, dass sie immerzu befürchtete, er könnte so werden wie die Ungeheuer, die mit ihr in einer dreckigen Seitengasse ihr grausames Spiel getrieben und über ihre Armee junger Walküren hergefallen waren. Sie fürchtete, auch seine Augen könnten sich rot färben.
    Als sie sich nun in ihrem kurzatmigen Schlaf an sein Hemd klammerte und den Kopf an seine Brust schmiegte, traf ihn schlagartig eine Erkenntnis. Er starrte über ihren Kopf hinweg in das Tal unter ihnen hinab. Mit einem Mal wusste er, dass es seine Bestimmung war, genau in diesem Moment hier bei ihr zu sein, sie zu trösten, sie zu beschützen.
    Jede Entscheidung, die er in seinem Leben getroffen hatt e – und auch die Entscheidungen, die man ihm abgenommen hatt e – , dienten nur dem einen Ziel: ihn zu ihr zu führen. Seine scheinbar endlosen Jahre im Schloss, die er in Einsamkeit und Lebensüberdruss hinter sich gebracht hatte, waren ein würdiges Opfer gewesen, wenn nun am Ende sie seine Belohnung war.
    Es war Sebastian vorherbestimmt, sie sein Eigen zu nennen. Das Gute und das Schlechte an ihr. Sie war für ihn geschaffen und er für sie.
    Morgen würde Sebastian noch einmal Nikolai aufsuchen. Er konnte nicht länger leugnen, dass Nikolais Entscheidung, die er an seiner statt getroffen hatte, vom Schicksal gewollt war.

20
    Höhle der Basilisken, Las Quijadas, Argentinien
    Tag 10
    Preis: zwei Eier des Basilisken, jedes davon dreizehn Punkte wert
    Das Knistern aneinanderreibender Schuppen und das Zischen einer gespaltenen Zunge ertönten hinter Kaderin und hallten durch das Höhlensystem wider.
    Mit dem Schwert in der Scheide auf dem Rücken rannte sie los, ihre Nachtsicht leitete sie von einer unterirdischen Kammer zur nächsten. Sie hatte jeden einzelnen Zentimeter dieses Labyrinths von Tunneln abgesucht, die vor Urzeiten in den Fels getrieben worden waren. Und doch war sie nicht imstande, die genaue Position der drei Ungeheuer zu bestimmen, deren Bewegungen sie hier unten hörte. Genauso wenig, wie sie eins der Eier oder einen weiteren Ausgang hatte finden können.
    Am Ende eines jeden Tunnels lag eine Kammer, deren Decke sich hoch über ihr erstreckte. In den Kammern befanden sich die alten Nester eines Basilisken, eines riesigen, mit Schuppen bedeckten Drachen mit triefenden Reißzähnen von der Größe ihres Unterarms und einem tödlichen Schwanz, der aus nichts als Muskeln zu bestehen schien.
    Sie hatte jedes einzelne Nest auf Eier überprüft, aber keine gefunden. Es gab noch ein weiteres Höhlensystem im Berg eine Schlucht weiter; die Preise mussten dort sein. Das Einzige, was sie hier gefunden hatte, waren die uralten Überreste menschliche r – weibliche r – Opfer, und solche etwas jüngeren Datums von Archäologen, die auch ein unglückseliges Schicksal erlitten hatten.
    Der Name der Gegend, Las Quijadas, bedeutete so viel wie „die Kinnbackenknochen“. Viele glaubten, das Gebiet sei nach den Banditen benannt worden, die früher in diesen Tälern gehaust und an den Kinnladen von Rindern genagt hatten. Oder sie nahmen an, der Name beziehe sich auf die in Hülle und Fülle vorhandenen Dinosaurierfossilien, die man hier entdeckt hatte.
    Nichts von beidem stimmte. Die jungen Basilisken töteten, indem sie den menschlichen Opfergaben die Kiefer aus dem Kopf rissen.
    Die Archäologen, die hier gruben, wussten nicht, dass noch nicht alle Dinosaurier in Stein gebettet hier ruhten. Sie forschten weiter, tiefer und tiefer, bis ein Team aufgefressen wurde und die Regierung bekannt gab, dass es einer Sturzflut zum Opfer gefallen sei.
    Das schabende Geräusch der Schuppen hatte aufgehört. Stille. Kaderins Ohren zuckten in der plötzlich eingetretenen Ruhepause, hörten Schritte. Jemand rannte, kein Leichtgewicht, aber mit leichtem Tritt. Bowen. Er musste es sein.
    Sie hatte gewusst, dass sie einander irgendwann gegenüberstehen würden, und schon vermutet, dass die hohe Punktzahl dieser Aufgabe ihn anlocken würde. Aber auch sie wollte diese Punkte unbedingt haben, und es gab immerhin zwei Eier. Ach, und nur um die Sache ein wenig interessanter zu machen: Auch Cindey war hierher unterwegs. Kaderin hatte sie beobachtet, wie sie in San Luis, der

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