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Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes

Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes

Titel: Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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erklangen harsche Atemzüge.
    MacRieve war hier. Und sie wagte sich nicht vorzustellen, was er tun würde, wenn er diese Barriere erst einmal überwunden hatte. Würde er den Soldaten abschlachten und sie mit dem Gesicht nach vorn auf die Pritsche schubsen? Dich auf dem Boden nehmen wie ein Tier , hatte er gesagt.
    Warum zögerte er? Sie hörte die Spitzen seiner Klauen über den Stahl der Tür gleiten. Hatte er seine Hand gegen die Tür gelegt?
    Ja, und dann legte er auch seine Stirn dagegen. Seine Klauen senkten sich in den Stahl. Es schnürte ihr fast das Herz ab.
    Bowen wollte nicht, dass sie ihn so sah.
    Denn manchmal wissen Ungeheuer, was sie sind. Sie fühlte, wie sich ihre Augen vor Mitgefühl mit Tränen füllten, sie verspürte plötzlich den Drang, ihn zu tröste n …
    Mit einem ohrenbetäubenden Knirschen riss er die Tür aus ihrer Verankerung.
    Der Soldat ließ sie lange genug aus den Augen, dass sie die Bänder um ihre Handgelenke endgültig durchtrennen konnte. Als sie danach aufsah, konnte sie in den Schatten nichts als MacRieves Umrisse erkennen. Er atmete so laut, dass es eher wie ein Knurren klang. Bei jedem Atemzug hoben und senkten sich seine Schultern.
    Der Mensch hob mutlos sein Gewehr und feuerte. Klauen schossen aus der Dunkelheit hervor und zerfetzten den Lauf, als ob er aus Pappe wäre.
    Dann überquerte MacRieve die Türschwelle. Endlich erfasste ihn das rote Notlicht.
    Der Soldat leerte nach einem einzigen Blick auf MacRieve seine Blase. Sie begann zu schwanken.
    So viel Blu t … MacRieve war von Kopf bis Fuß damit bedeckt.
    Maris Gedanken verlangsamten sich, wurden verschwommen. Ob ich jetzt gerade einen Schock erleide? Sieh dir nur sein Gesicht an, seinen Körper. Hatte ich mir wirklich eingebildet, ich könnte damit fertig werden? Oder ihn trösten?
    Beim Anblick der Wunde an ihrer Schläfe verengten sich seine blassblauen Augen, um dann in unvorstellbarer Wut aufzublitzen. Er ist tatsächlich eine Bestie, ein Ungeheuer des Mythos.
    Panik stieg in ihr auf. Sie zitterte ebenso wie der Soldat, der jetzt in gebrochenem Spanisch um sein Leben bettelte.
    MacRieves grauenhafter Blick schwenkte auf den Mann, dann wieder zurück zu ihrem Gesicht. „ Dic h … geschlagen?“ Seine Stimme war tief und kratzig, seine Stimmbänder ebenfalls verändert.
    Sie starrte ihn stumm an, unfähig zu antworten. MacRieve hob die Hand über dem Mann, um ihm den Todesstoß zu versetzen. Seine schwarzen Klauen glitzerten in dem roten Licht. Ein kurzes Rauschen durch die Luft. Sie kniff die Augen zu, als das Blut aus seiner Halsschlagader heiß und dick über ihr Gesicht spritzte.
    Was nun folgte, nahm sie nur verschwommen wahr. Sie hörte den Schrei aus ihrem Mund. Licht entströmte ihren Augen und Händen. MacRieve flog quer durch den Raum. Sie stürzte auf den Eingang zu, hob die schwere Zellentür mithilfe von Magie, schlug sie hinter sich zu und versiegelte sie.
    Sein Gebrüll hallte von den massiven Wänden wider.
    Das Gebrüll eines Ungeheuers.
    Von nackter Angst getrieben, rannte sie durch die verqualmten Tunnel, während sie sich geistesabwesend ihre Handgelenke rieb, um die Durchblutung wieder in Gang zu setzen. Überall lagen tote Soldaten, zerfleischt, die blinden Augen immer noch vor Entsetzen weit aufgerissen. Ihr Blut bedeckte die Wände und sammelte sich am Boden in Pfützen, wo es im düsteren Licht der Notfalllampen wie Teer schimmerte. Der Geruch war widerlich. Sie presste ihre Zähne fest aufeinander, um sich nicht zu übergeben, aber sie würde mit diesen Mördern kein Mitleid haben.
    Sie verschloss und versiegelte auch die nächste Tunneltür, und die nächste, war sich aber wohl bewusst, dass sie MacRieve damit bloß geringfügig verlangsamte. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, ein Fahrzeug zu finde n …
    Schließlich stolperte sie die letzte Treppe empor, musste sich immer wieder mit den Händen abstützen, aber dann gelangte sie endlich an die Oberfläche. Sie rannte durch die regnerische Nacht, mitten durch riesige Pfützen, sodass ihre Beine bald bis zum Oberschenkel mit Matsch bedeckt waren. Ich brauche einen Truck, ich brauche einen Truc k … mit Schlüssel.
    Sie stolperte, blickte auf. D a … ein Truck .
    Ein gestohlener Truck. Er besaß weder Türen noch Dach, und der Regen prasselte nach wie vor auf sie herab, aber konnte es sei n … ja, die Schlüssel!
    Sie warf sich auf den regennassen Plastiksitz, umfasste den Zündschlüssel und drehte ihn entschlossen um. Der Motor

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