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Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Titel: Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Färbung war atemberaubend, während Hollys veilchenfarbene Augen einfach nur seltsam aussahen.
    Holly nahm ihr Haar zurück, unfähig, ihre spitzen Ohren noch länger zu ignorieren. Hier genau dasselbe: Solche Ohren sahen an Nïx einfach nur klasse aus – exotisch und interessant –, während sie an Holly befremdend und merkwürdig wirkten.
    Eines der klassischeren Symptome ihrer Zwangserkrankung war die unbegründete Angst, sich selbst zu verlieren. Aber Hollys Angst war durchaus nicht unbegründet. Sie war tatsächlich auf dem besten Weg, sich zu verlieren, einen Wesenszug nach dem anderen. Wenn ich nur meine …
    Ihre Augen weiteten sich. Wenn Nïx ihre Sachen eingepackt hatte, waren ihr doch sicherlich auch die ganzen Pillendöschen aufgefallen, die Holly auf dem Küchentresen aufgereiht hatte.
    Sie stürzte zu ihrer Tasche und riss den Reißverschluss auf. Darin fand sie den Inhalt der Umhängetasche, die sie hatte fallen lassen, als sie entführt worden war. Ihr Laptop samt Hülle, ihr Handy und sogar ihre antibakteriellen Tücher – alles da.
    Aber keine Medikamente …
    Nïx hatte irgendwie diese Tasche aufgespürt und dann absichtlich die beiden Fläschchen entfernt. Warum, Nïx? Holly lehnte sich gegen die Wand. Sie war versucht, einfach wegzulaufen, um diesem ganzen Mist zu entkommen.
    Aber Cadeon und Nïx waren die Einzigen, die sie kannte, die ihr dabei helfen konnten, wieder normal zu werden. Holly blieb keine andere Wahl, sie musste sich den Plänen, die die beiden mit ihr hatten, fügen.
    Pläne, die beinhalteten, die Stadt zu verlassen.
    Sie hatte die Grenzen der Gemeinde von New Orleans seit fünfzehn Jahren nicht mehr überschritten. Genau genommen ging sie nirgendwohin, abgesehen von der Uni, die zehn Minuten von ihrem Loft entfernt lag.
    Der Campus war ihre ganze Welt, ein reglementierter und sorgfältig organisierter Mikrokosmos, in dem alles seine Ordnung hatte. Die Tage waren in Unterrichtsstunden aufgeteilt, Wochen in Unterrichtstage und Jahre in Semester.
    Und jetzt überkam sie das Gefühl, vorübergehend verbannt worden zu sein.
    Sie schüttelte diesen Gedanken ab, nahm ihr Handy und wählte die Nummer ihrer Freundin Mei. Als die sich nicht meldete, hinterließ sie ihr eine Nachricht.
    „Hi, Mei, hier ist Holly. Ich hab mich gefragt, ob du vielleicht für ein Weilchen meine Kurse übernehmen könntest? Das wäre wirklich ganz zauberhaft. Nicht dass ich das wörtlich meine. Ich meine, zaubern, so was gibt’s doch gar nicht … Ähm, also, in meiner Familie hat’s einen Notfall gegeben, und ich muss für“ – Wie lange werde ich wohl weg sein? – „eine Woche weg.“
    Holly hatte das Gefühl, neben sich zu stehen, während sie redete. Sie war verblüfft, wie normal sie klang, wo sie sich doch am Rande eines Nervenzusammenbruchs befand. „Ruf mich auf dem Handy an, wenn irgendwas los ist. Ich schulde dir was!“
    Nachdem sie ihr Handy wieder ausgeschaltet hatte, atmete sie etwas zitterig aus. Zieh dich an. Jetzt mach schon.
    Holly kauerte sich neben ihre Tasche und suchte in der Seitentasche nach ihrer Unterwäsche. Sie runzelte die Stirn angesichts dessen, was sie dort entdeckte. Darin befanden sich halterlose Strümpfe, Stringtangas und Push-up- BH s, allesamt noch verpackt oder mit Preisschildern versehen. Alles war genau ihre Größe und alles war … aufreizend.
    Warum um alles auf der Welt sollte Nïx Hollys absolut zweckdienliche Hüftslips und Minimizer- BH s gegen so etwas austauschen?
    Da ihr nichts anderes übrig blieb, zog Holly also die seidigen Strümpfe an und zum allerersten Mal in ihrem Leben einen Stringtanga.
    Als sie endlich wieder vollständig bekleidet war, inklusive Perlen und Brille, machte sie sich daran, ihre Frisur zu richten. Mit wütenden Bewegungen bürstete sie ihre Locken zurück und zwang sie unter ihre Kontrolle, nur dass sie jetzt auch noch dafür sorgte, dass ihre seltsamen Ohren bedeckt waren.
    Nachdem auch die letzte Haarnadel an ihrem Platz war, musterte sie ihr Spiegelbild. Wie konnte sie nur genauso aussehen wie immer, wenn sie innerlich ein totales Wrack war? Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie klammerte sich ans Waschbecken, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Nach dem Wahnsinn dieser Nacht wusste sie nur noch zwei Dinge mit absoluter Sicherheit: Ich muss diesen Zustand umkehren. Und es ist gefährlich für mich, mich in Cadeon Woedes Nähe aufzuhalten.
    Das Waschbecken zersprang unter ihrem Griff.

 
    10
    „Cade, in deiner

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