Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde
wäre?«, fragte Lucia. Konnte sie es wagen, zu hoffen?
»Sie wird von der Horde gefangen gehalten. Demestriu hatte nicht erwartet, dass sie so lange am Leben bleiben würde.«
Lucia schwankte kaum merklich. Gefangen? Vielleicht gefesselt am Grund des Ozeans? »Und wenn sie sagt, dass dasselbe Blut durch ihre und Kristoffs Adern fließt?«, fragte sie mit kleinlauter Stimme.
»Sie sind Cousin und Cousine.«
Sie öffnete überrascht den Mund. »Furie lebt … «
»Wenn ihr mir nicht glaubt: Es gibt ein Video von dem Kampf. Ich habe es bei Bowen, einem Mitglied unseres Clans, gelassen.«
Garreth hörte auf, Lachlain mit offen stehendem Mund anzustarren, und wandte sich an Lucia. »Geh und hol es. Annika muss es sehen.«
Sie hob die Augenbrauen. »Du möchtest, dass ich zu eurem Clan gehe?« Ins Gehege? In den Zwinger?
»Sag ihnen, dass ich dich geschickt habe, und sie werden dir nichts tun. Dafür verbürge ich mich«, sagte Garreth.
Na klar . »Ich weiß, dass es ihnen nicht gelingen wird, mir etwas zu tun. Aber du schickst mich , die einen Bogen trägt, zu deinen Leuten. Sie werden es dir wohl kaum danken.«
»Ich würde es ja selbst tun«, fuhr Garreth sie an, »aber das kann ich nicht, weil ihr mich in einen Käfig gesteckt habt, nachdem ich dir zu Hilfe gekommen bin.«
Was, wenn alles, was er sagte, die Wahrheit war? Dann musste Emma unbedingt von Lachlain trinken. Aber ohne Beweis würde Annika es niemals erlauben. »Ich werde es holen und mir ansehen«, sagte sie schließlich. »Dann werde ich es Annika übergeben, so wie du gesagt hast.«
Lachlain zerrte an den Gitterstäben, und ein Knurren entrang sich seiner Kehle. »Verdammt noch mal, das dauert viel zu lange. Kannst du ihr nicht mein Blut bringen, damit sie davon trinkt?«
»Annika verbietet es. Es … tut mir leid.« Sie wandte sich um und ging zur Treppe.
Gerade als sie zur Haustür eilte, um auf dem schnellsten Weg zum Zwinger zu gelangen, traf sie auf Regin. »Wohin gehst du?«
»Wie es aussieht, muss ich zum Gehege der Lykae. Lachlain schwört, dass es einen Film gibt, der zeigt, wie die kleine Emma Demestriu umbringt. Bleib du hier und ruf mich an, wenn irgendwas passiert.«
Nachdem sie fort war, starrte Garreth noch eine ganze Weile auf die Tür. »Lousha wird sich beeilen«, sagte er schließlich.
»Wie lange weißt du schon, dass sie die Deine ist?«
Ist das so offensichtlich? Garreth wandte sich zu seinem Bruder um. »Eine ganze Weile schon.«
»Ich hatte mich gewundert, dass du so versessen darauf warst hierzubleiben.« Lachlain sah sich den Käfig genauer an, suchte nach Schwachstellen. »Du hast es ihr noch nicht gesagt?«
»Lousha ist kompliziert. Und ich vermute, sie läuft gerne davon. Erzähl ihr irgendwas, das sie nicht hören möchte, und sie verschwindet. Und sie empfindet keine Liebe für mich. Sie ist der Grund, warum ich überhaupt hier bin«, gab er zu. »Sie ist eine Bogenschützin, die ihresgleichen sucht, leidet aber unter furchtbaren Schmerzen, wenn sie ihr Ziel verfehlt. Darum ist sie ja auch so verdammt gut. Annika hat mir eine Falle gestellt. Ihr Köder war Lousha, die danebenschießen musste und vor Schmerzen laut schrie, und ich bin ihr Hals über Kopf zu Hilfe geeilt und in einen Hinterhalt gerannt. Ich hätte wissen müssen, dass sie auf gar keinen Fall noch einmal danebenschießen würde. Du hast bestimmt noch niemanden gesehen, der so schießt wie … «
»Ich glaube, ich habe da so eine leise Ahnung.« Lachlain zog sein Hemd zur Seite, um ihm die Wunde an seiner Schulter zu zeigen.
Ich bring sie um, verdammt noch mal. Da geht sie nach Schottland und schießt auf meinen Bruder!
»Ich hege keinerlei Groll gegen sie.« Lachlain umfasste zwei der Gitterstäbe und bemühte sich mit aller Kraft, sie auseinanderzubiegen. »Sie haben sie verstärkt?«
»Aye.« Garreth stand auf und ergriff dieselben Gitterstäbe, mit denen sich Lachlain gerade abmühte. »Diese Wesen haben sich mit den Hexen verbündet. Annika sagte mir, dass nichts Physisches imstande sei, sie zu verbiegen.«
Als es ihnen auch mit vereinten Kräften nicht gelang, den Stahl zu bewegen, begann Lachlain im Käfig auf und ab zu laufen. Er hielt nur einmal inne, um seine Faust in die Zementwände zu rammen.
»Ich kann nicht glauben, dass sie auf dich geschossen hat.« Garreth wusste, dass Lucia vor Emmas Rückkehr einen ganzen Tag lang fort gewesen war, hätte aber nie gedacht, dass sie bis nach Schottland und wieder zurück gereist
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