Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde
seinen nackten Körper wiedersehen?
Wie oft hatte sie von seinem riesigen Schaft geträumt, sich ins Gedächtnis gerufen, wie er ausgesehen hatte, als er zwischen diesen Gittern hindurch in ihre Fäuste gepumpt hatte?
Sieh ihn nicht an. Errötend drehte sie sich schließlich von ihm weg, doch dann war sie gezwungen, ihm dabei zuzuhören, wie er sich entkleidete. Seine glatte, gebräunte Haut war sicher immer noch feucht, so wie sie es auch in jener regnerischen Nacht im Bayou gewesen war. Sie schluckte und wurde von der Erinnerung daran überwältigt, wie sie ihn berührte, überall berührte …
»Also, Walküre. Würde es dir etwas ausmachen, mir zu erzählen, was wir ausgerechnet in Amazonien machen? Ich habe mir geschworen, nie wieder in dieses Höllenloch zurückzukehren.«
»Ja, es macht mir etwas aus«, erwiderte sie, ohne sich umzudrehen. »Und wenn du dir geschworen hast, niemals wieder hierher zurückzukommen, dann solltest du einfach wieder gehen.«
»Tolle Idee. Als ich dir im letzten Jahr auf den Fersen war, ist es dir da nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, dich im Hotel Ritz zu verstecken?«
»Tolle Idee. Hör endlich auf, mich zu verfolgen!«
Plötzlich fühlte sie seinen Atem – in ihrem Nacken. Sie drehte sich um und hob den Kopf, um in seine hypnotisierenden goldenen Augen zu starren.
Während er auf sie hinabblickte, legte er die Hand auf die Wand über ihrem Kopf und begann mit einer ihrer Haarlocken zu spielen. »Ach mein Mädchen, das werde ich. Jetzt, wo ich dich endlich eingefangen habe.«
Im Gold seiner Augen schwammen winzige schwarze Flecken. Das war ihr nie zuvor aufgefallen. Am Rande nahm sie wahr, dass er sich tatsächlich schon wieder angezogen hatte.
War sie enttäuscht? »Mich eingefangen?«
»Oh, aye.«
Jetzt erst wurde ihr klar, in welcher Lage sie sich befand. Sie war das Objekt der unerschütterlichen Obsession eines Lykae. Die gaben einfach niemals auf. Und die übliche Lösung einer Walküre für ein solches Problem – den Kerl um die Ecke zu bringen – war keine Option.
Sie war gefangen, konnte ihn nicht loswerden, und wenn sie das Schiff nicht verlassen wollte, würde sie irgendwie mit MacRieve fertigwerden müssen.
Sie würde versuchen müssen, vernünftig mit ihm zu reden. Das einzige Problem? In seiner Gegenwart fühlte sie sich alles andere als vernünftig. Selbst in diesem Augenblick würde sie sich am liebsten auf die Zehenspitzen stellen, sich dabei an seiner Brust reiben und ihm ins Ohr flüstern, dass sie dringend geküsst werden musste.
»Ich biete dir einen Deal an, MacRieve. Wenn du mich ein Jahr lang in Ruhe lässt, werden wir uns wiedertreffen, und ich werde mir von dir den Hof machen lassen. Aber dafür musst du auf der Stelle das Boot verlassen.«
»Uns wiedertreffen? Wie damals im Sumpf?«, fragte er unverblümt.
»Ich schwöre es beim Mythos. Wenn du jetzt sofort verschwindest, werde ich mit dir Kontakt aufnehmen, sobald ich vom Amazonas zurück bin.«
»Das kommt gar nicht infrage. Ich verhandle nicht mit dir. Die Zeit ist vorbei. Ab sofort regeln wir die Dinge auf meine Weise. Ich bin in deiner Kabine und in deinem Bett. Finde dich damit ab.«
»Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein!«
»Hast du es denn nicht satt, vor mir davonzulaufen? Komm endlich zur Ruhe, und wir klären das alles.«
»Noch einmal: Ich laufe nicht vor dir weg! Es gibt eine dringende Angelegenheit, um die ich mich kümmern muss, und das erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. Was bedeutet, dass du gehen musst.«
»Dann sag mir, was du so Dringendes vorhast.«
Einen wilden Augenblick lang erwog sie, ihm alles über Cruach anzuvertrauen. Sie war fest davon überzeugt, dass der Blutige Verdammte in der Tat imstande war, eine Apokalypse heraufzubeschwören, sollte es ihr nicht gelingen, ihn auch für die nächsten fünf Jahrhunderte tief in die Eingeweide seiner Höhle zurückzuschleudern. Nïx hatte gesagt, dass sich seine Macht jetzt wie ein Waldbrand ausbreiten würde, wie eine Seuche, wenn sie ihm nicht die Stirn bot.
Aber Lucia wusste eines ganz genau: Wenn sie ihm alles erklärte, würde der Lykae ihr einfach mitteilen, dass Cruach von jetzt an seine Sache wäre. Ein Mann wie MacRieve würde niemals akzeptieren, dass sie allein die Macht besaß, ein Ungeheuer zu besiegen, das so mächtig war, dass es die ganze Welt zerstören konnte.
»Erzähl es mir, Lousha … «
Sie riss sich zusammen. In diesem Schlamassel steckte sie nur, weil sie einem Mann
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