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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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den eisernen Willen, es zu erreichen. Das Gefängnis hatte ihre Entschlossenheit keineswegs gedämpft, sondern ihr im Gegenteil noch den letzten Schliff verpasst, so wie man Schicht um Schicht an Metallstreben hinzufügt, um eine Eisenbahnbockbrücke in den Bergen zu bauen.
    Ich stehe kurz davor zu gewinnen. Ich werde sie schlagen.
Saroya hatte sich in den letzten fünf Jahren nur zwei Mal erhoben, beide Male in den ersten paar Monaten. Ellies Blackouts hatten die dauerhafte Entstellung zweier Zellengenossinnen zur Folge gehabt – ausgeführt mit ihren bloßen Händen.
    Nachdem er lange geschlafen hatte, rührte sich der Dämon jetzt wieder. Ob er wohl spürte, dass sein Ende bevorstand?
Gleich wirst du krepieren, du Miststück.
    Zum jetzigen Zeitpunkt konnten sie nur noch zwei Dinge retten.
    Ein überraschender Anruf des Gouverneurs.
    Oder Saroyas mächtiger rotäugiger Gefährte.
    Es verging kein Tag, an dem Ellie nicht an dieses Scheusal namens Lothaire der Erzfeind dachte. Sie hatte gesehen, wie dieser Mann aus dem Nichts aufgetaucht und dann wieder verschwunden war, hatte miterlebt, dass Kugeln ihn nur verärgerten. Mitglieder ihrer Familie, der Sheriff und die Hilfssheriffs waren mit ihr zusammen Zeugen dieser Geschehnisse geworden, ganz gleich, wie oft der Sheriff – der kurz vor seiner Wiederwahl stand – auch behauptete, sie hätten nichts dergleichen gesehen …
    Sie reckte den Kopf nach hinten, um auf die Uhr an der Wand hinter ihr zu schauen. Noch drei Minuten bis Mittag.
    Einhundertundachtzig Sekunden, bis der Tod durch die Schläuche rinnen würde.
    Auch wenn sie es jetzt eilig hatte, so verließ Ellie diese Welt doch nicht ohne Bedauern. Sie wünschte, sie hätte ihren hart erarbeiteten Abschluss in Psychologie anwenden, sich eine Karriere aufbauen und Freundschaften mit Frauen schließen können, die keine Mörderinnen waren.
    Sie bedauerte es, nie eine eigene Familie gehabt zu haben. Vielleicht hätte sie doch nicht derart verbissen darauf achten sollen, nicht als Teenager Mutter zu werden, wie ihre Mama und ihre Großmutter.
    Vielleicht hätte Ellie sich einfach einem dieser ungeduldigen Jungs hingeben sollen, mit denen sie in parkenden Autos rumgemacht hatte. Vermutlich hätte sie überhaupt weniger rigide und unnachgiebig sein sollen.
    Unnachgiebig. Aber das war eben das Erbe der Familie Peirce in ihr. Am Ende bekam Ellie immer, was sie wollte.
Tritt lieber beiseite.
    Ein weiterer Blick auf die Uhr. Noch zwei Minuten bis …
    Als die Lichter flackerten, erreichte ihre Angst einen neuen Höhepunkt. Einen Moment später wiederholte sich der Aussetzer, und die Zeugen begannen, nervös zu murmeln.
    Beim dritten Flackern erstarrte Ellie vor Panik, während das EKG völlig ausflippte.
Nichts kann das hier aufhalten!
Herzfrequenz 150, 170, 190 …
    Dunkelheit. Auf dem Höhepunkt einer letzten gezackten Linie fiel das EKG aus.
    Der Todestrakt hatte keine Fenster. Es war pechschwarz. Die Zeugen hämmerten gegen die Tür und bettelten schreiend darum, herausgelassen zu werden.
    »Was ist denn los?«, rief Ellie. Aus irgendeinem Grund sprang kein Generator an, keine Notbeleuchtung warf ihr schwaches Licht auf sie.
    Ellie lag in absoluter Finsternis festgeschnallt auf der Liege.
    In der Ferne erklang ein Schrei.
    Sie stand kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Sie wehrte sich gegen die Fixierungen, fluchte über ihre Fesseln. »Was ist denn da draußen los?«
    Ein Schrei der Todesangst erklang, aber sie weigerte sich, den Verdacht zuzulassen, der in ihr aufstieg. Schüsse knallten und heizten ihre Angst weiter an. Ein Mann brüllte: »Ich kann ihn nicht sehen! Wo zur Hölle ist er hin …?«, dann folgte ein Schrei, bei dem ihr das Blut in den Adern gefror. Ein anderer Mann flehte: »Bitte! Nein! Oh Gott, ich habe Fami…«
    Es gab keinen Zweifel mehr.
    Er war da. Lothaire der Erzfeind war gekommen, um sie zu holen.
    Genau wie er versprochen hatte …

3
    »Diese kleine
súka
«, knurrte Lothaire, als das Genick des Wärters in seiner Faust brach. Elizabeth stand kurz davor, hingerichtet zu werden – freiwillig, und das für eine völlig unbedeutende Anzahl von Morden.
    In wenigen Momenten.
    Der Partner des Wärters feuerte wild in die Dunkelheit hinein. Kugeln durchlöcherten Lothaires Haut, doch er nahm sie kaum wahr.
    Er hatte sich gestern genährt und fühlte sich stark. Zumindest sein Körper war es. Sein Verstand hingegen …
    Mit einem Schrei stürzte er sich auf den Schützen und zerfetzte ihm mit

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