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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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Kleidungsstücke und meinen Kosmetikbeutel hinein, musterte den Raum ein letztes Mal, und entdeckte den Rubinring, der auf meinem Nachttisch lag.
    Theresas Ring.
    Ich wollte ihn erst nicht mitnehmen, doch schließlich steckte ich ihn in meine Hosentasche. Auf unserem Weg würde ich ihn in irgendeinen Fluss werfen, damit er für alle Ewigkeiten versank.
    Ein letztes Mal machte ich mein Bett, breitete die Decke ordentlich aus, und widmete meinem Zimmer einen sehnsuchtsvollen Blick.
    Und da fiel mir der Spiegel neben meiner Kommode auf. Ich schlich auf ihn zu und betrachtete die Scheibe, die noch vom Erdbeben übrig war – ein fast sichelförmiger Teil, der damals bei meinem Zaubern seltsamerweise nicht kaputt gegangen war.
    Ich näherte mich immer weiter. Aber ich war einfach nicht darauf zu sehen.
    Jack bemerkte, was ich tat, und kam einen Schritt näher. Er räusperte sich, ehe er mir erklärte: „Wir können uns nicht im Spiegel sehen. Noch nicht einmal in der Spiegelung des Wassers.“
    Gar nicht mehr? „Aber warum?“, flüsterte ich und fuhr mit meinem Finger auf der Scheibe herum, malte einen Vollmond oder eine Blume, es spielte gar keine Rolle.
    Es erschien mir wie ein Zeichen, dass ich mich von nun an nicht mehr im Spiegel sehen konnte. Ich konnte nicht wirklich erklären, warum, aber wahrscheinlich lag es einfach daran, dass ich mich von meiner alten Existenz verabschieden musste.
    Jack zuckte mit den Schultern und wirkte hilflos. „Vielleicht, weil wir eigentlich längst tot sein müssten? Weil wir keine Seele besitzen? Ich weiß es nicht.“
    „Ist das nicht traurig?“, murmelte ich.
    Ja, ich musste mich damit abfinden. Ich war keine Hexe mehr. Ich gehörte nicht hierher.
    Seine Schritte klangen dumpf in meinen Ohren. Jack legte seinen Arm um meine Schultern und schüttelte den Kopf. „Nein, das ist überhaupt nicht traurig. Wir brauchen keinen Spiegel, um unserer Existenz bewusst zu sein. Wir sind noch am Leben. Und das sollten wir genießen.“
    Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und lächelte traurig zu ihm hoch.
    Eine Weile blieben wir weiter vor diesem Spiegel stehen, der uns nicht zeigen wollte, und sprachen kein weiteres Wort. Insgeheim hoffte ich ja, dass meine Familie heimkehrte, damit ich sie noch ein letztes Mal hören konnte.
    Aber irgendwann musterte mich Jack abwartend und flüsterte: „Sollen wir langsam los? In zwei Stunden geht die Sonne auf.“
    Und ich nickte und lächelte.

    --- Ende des 1. Teils ---

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Impressum
    Texte: © Copyright by Yuna Stern; 48165 Münster; [email protected]
    Bildmaterialien: © Copyright by © yuriyzhuravov - Fotolia.com (Covermotiv); © Yuna Stern (Covergestaltung)

    Alle Rechte vorbehalten.
    Tag der Veröffentlichung: 26.12.2012
    http://www.neobooks.com/werk/17373-i-mnotawitch.html

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