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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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auf meinem Hals zu heilen. Nur wenige Sekunden später fühlte ich eine angenehme Wärme in meinem Körper aufsteigen, so als würde ich in heißes Badewasser getaucht werden.
    Aiden wich meinem Blick aus. Seine Augen wirkten völlig starr und reglos. Er sah zu, wie Jack gegen ihre alte Freundin kämpfte – gegen das Mädchen, das zu früh gestorben und als Vampir wiedergeboren war. Es kümmerte ihn nicht, dass die Sonne schien. Im Gegenteil, er verharrte neben mir und hielt meine Hand so fest umklammert, dass sie schmerzte.
    Savannah wischte ihre Tränen mit ihrem Ärmel weg. Dann streichelte sie mir mit einem traurigen Lächeln über die Wange. „Es tut mir leid“, flüsterte sie plötzlich.
    Und ich nickte sprachlos. Natürlich verzieh ich ihr, aber sie musste auch mich entschuldigen, weil ich unsere Beziehung ebenfalls all die Jahre lang boykottiert hatte. Sie war nicht die einzige von uns, die Fehler gemacht hatte.
    „Mir auch“, wisperte ich, woraufhin sie erneut in Tränen ausbrach.
    Aidens Blick wanderte zu meiner Schwester, blieb an ihrer Tasche hängen, aus der ein Holzpflock hervorlugte. Dann streckte er seine Hand danach aus und bat darum.
    Savannah warf mir einen erschrockenen Blick zu.
    Nachdem ich ihr jedoch zugenickt hatte, zog sie den Holzpflock aus ihrer Tasche und reichte ihn mit zitternden Händen weiter an Aiden.
    Als er sich aufrichten wollte, griff ich besorgt nach seiner Hand. „Was willst du tun?“
    „Es zu Ende bringen“, flüsterte er. Dann beugte er sich zu mir und gab mir einen hastigen Kuss auf die Stirn, bei dem Savannah scharf die Luft einzog.
    Nur wenige Augenblicke später stand er draußen neben Jack und Madison und schrie laut: „HALT SIE FEST!“
    Jack nickte und griff nach Madisons Armen. Sie fing hysterisch an zu lachen. „Zwei Männer gegen ein hilfloses Mädchen. So hat es damals angefangen. Und so soll es auch zu Ende gehen.“
    Von Weitem konnte ich sehen, wie Aiden nur eine Sekunde lang zögerte, ehe er mit dem Holzpflock direkt in ihre Brust stach.
    Madison kreischte schmerzerfüllt auf, wand sich in Jacks Armen, bis sie immer schwächer wurde und ihr Gesicht eine kalkweiße Farbe annahm.
    Aiden erschien neben Ian Fisher, der perplex auf der anderen Seite der Halle stand und das Geschehen mit angesehen hatte, und riss ihm das Schwert aus der Hand. Anschließend kehrte er zurück zu Madison. „Willst du noch irgendetwas sagen, bevor du für immer verschwindest?“, fragte er sie mit bebender Stimme.
    Aber sie lachte nur noch, hustete und lachte, immer leiser und leiser, bis sie flüsterte: „Ich wollte ihn doch nur für mich.“
    Sogleich hob Aiden das Schwert, dessen Klinge im Sonnenlicht verschwörerisch funkelte, und schlug zu.
    Ich kniff die Augen zu, bevor ich es sehen konnte. Trotzdem konnte ich genauestens hören, wie Madisons Kopf auf dem Steinboden aufprallte. Dumpf. Und leblos.
    Aber noch war der Kampf nicht beendet.
    „Was ist mit James Elliot passiert?“, fragte ich Savannah.
    Madison war zu der Zeit mit meinem Hals beschäftigt gewesen, sie konnte nicht für seinen Tod verantwortlich sein.
    Meine älteste Schwester atmete hastig aus, als hätte sie die letzten Minuten ihre Luft angehalten, und erzählte: „Er hat die Vampirfrau angegriffen. Ihr Mann ist gekommen, um sie zu beschützen. Im Gefecht ist es passiert. Ich konnte es selbst nicht genau erkennen.“
    Ich sah mich in der Halle um. In einer finsteren Ecke, die ich bisher gar nicht wahrgenommen hatte, versteckten sich Isaiah und Alyssandra vor dem hellen Sonnenlicht. Isaiah versuchte, einen Pflock aus Alyssandras Brust zu ziehen, während sie bleich in seinen Armen lag.
    „Savannah!“ Ich legte meine Hand auf ihren Arm. „Kannst du bitte dafür sorgen, dass die Sonne wieder verschwindet? Sie macht sie alle umso schwächer.“
    Im ersten Moment zögerte sie und runzelte die Stirn.
    „Bitte, Savannah. Tu mir diesen Gefallen.“
    Dann flüsterte sie die notwendigen Worte, um meiner Bitte nachzukommen. Das Sonnenlicht nahm wieder ab. Der Himmel verfärbte sich dunkel. Wolken tauchten auf, die die gesamte Umgebung in einen Nieselregen hüllten.
    Karen Elliot schaute bei dem Wetterumschwung auf und begann zu schreien: „WAS TUT IHR DENN? SCHNAPPT EUCH DIE VAMPIRE!“
    Sie wandte sich an Ian Fisher und Michael Hathaway, die ihre Worte jedoch nicht registrierten. Beide konnten anscheinend immer noch nicht fassen, dass die Vampire ihre eigene Freundin vernichtet hatten. Sie rührten sich nicht

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