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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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und kam mir bedrohlich nahe.
    „Weil ich Respekt erwarte“, zischte ich zurück. „Für meine Welt, für meine Familie. Du lässt ihn bisher ganz schön vermissen.“
    „Ha!“, begann er zu lachen. „Respekt? Wofür? Wusstet ihr alle, dass der liebe James Elliot eine heimliche Freundin hatte? Dass seine heimliche Freundin gerade zufälligerweise schwanger ist? Vielleicht kennst du sie ja, Karen. Sie heißt Anna.“
    „Das kann nicht sein“, hauchte Karen und schüttelte entsetzt den Kopf. „Oh, nein...“
    „Ja, genau, diese Anna, die du damals auf der Weihnachtsfeier kennengelernt hast. Ach, davon hast du deiner besten Freundin Cate gar nichts erzählt, oder? Dass du auf Nachbarschaftspartys gehst, und Weihnachten und Ostern und all das feierst, als wärst du eine von diesen stinklangweiligen Hausfrauen, die den ganzen Tag nichts besseres zu tun haben, als vor dem Fenster zu sitzen und die Nachbarn zu beobachten.“
    Karen Elliot begann lautstark aufzuschluchzen. Sie sank zurück auf den Boden, vergrub ihren Kopf in ihren Händen und weinte einfach nur.
    Ich stieß Lucien wütend an. „Was soll das? Ich dachte, du willst mich von deinen guten Eigenschaften überzeugen? Wie soll ich jetzt...?“
    Ein kaltes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ja? Das habe ich aber niemals behauptet. Ich habe nie gesagt, dass ich gut bin. Was erwartest du? Ich gehöre einer uralten Reihe an, bin der letzte Nachfolger des Teufels. Ich habe dir nie etwas vorgemacht. Ich sage nur die Wahrheit. Und wenn ihr Menschen nicht damit umgehen könnt, dann ist das eure eigene Schwäche, die dabei durchscheint.“
    „Und warum bist du dann extra gekommen, um mich zu retten?“
    Zum ersten Mal blitzte Unsicherheit in seinen Augen auf. „Was soll denn diese Frage? Das weißt du doch längst. Du bedeutest mir etwas. Seit du mir vor einigen Stunden einen Einblick in deine Seele gewährt hast, seit du mir vorhin vertraut hast, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Jede einzelne Sekunde habe ich nachgesehen, was du tust, mit wem du es tust...“ Sein Blick huschte zurück zu Aiden, dann wieder zu mir. „Und ich habe darauf gewartet, dich endlich wieder in meine Arme schließen zu können.“
    „Und warum hast du mich nicht gerettet, als Chase mich entführt hat, als er von meinem Blut getrunken hat?“
    Erneut wirkte er befangen. Er senkte seinen Blick und antwortete leise: „Ich wollte, dass du die Schmerzen erlebst. Es ist nicht schön, wenn man von einem Vampir verletzt wird. Ich wollte, dass du siehst, was für Monster das sind.“
    „Und dass man sie nicht lieben kann“, stellte ich fest.
    Ja, Madison hatte recht. Es war genauso wie damals mit Theresa. Auch Lucien wollte nur, dass ich Aiden als Monster ansah, dass ich ihn nicht liebte, weil er Blut trank, anders und gefährlich war. Aber wie sehr war ich wie Theresa?
    Hatte ich nicht längst bewiesen, dass ich die Vampire anerkannte und schätzte, indem ich Alyssandra geholfen und Isaiah zur Flucht ermutigt hatte? Ich würde sie nicht so einfach hassen lernen, wenn mir ein bösartiger Vampir das Blut aussaugte.
    „Und doch musst du zugeben, dass du gelitten hast, oder nicht?“, wisperte Lucien. „Hat es nicht wehgetan, als er seine Zähne in deinem Hals vergraben hat? Auch die anderen Vampire tun das selbe bei anderen, hilflosen Menschen, die nichts davon ahnen. Selbst dein...“ Er wies mit einem Kopfnicken in Aidens Richtung.
    Das hatte ich gar nicht bedacht. So viele andere Menschen hatten die selben Schmerzen erlitten wie ich, nur weil... Nein, ich verscheuchte den Gedanken wieder. Ich wollte nicht darüber nachdenken. Ich wollte nicht die selben Schlüsse ziehen wie Theresa.
    Und warum war es Lucien eigentlich so wichtig, dass ich schlecht von den Vampiren dachte? Ich hatte doch längst beschlossen, Aiden nicht mehr zu sehen.
    „Ich will, dass du mir gehörst. Nur mir. Du darfst nicht an ihn denken. Niemals“, flüsterte er so leise, dass nur ich ihn hören konnte.
    Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken.
    Karen Elliot weinte noch immer. Alyssandra setzte sich langsam auf.
    Der Kronleuchter tanzte an der Decke, spielte mit dem eisigen Wind, der die Kerzen und Fackeln in der Halle flackern ließ und fast zum Verlöschen brachte.
    Meine Mutter räusperte sich, sodass Lucien sich mit hochgezogenen Augenbrauen umdrehte.
    „Ja, Cate? Was hast du schon wieder für ein Problem?“ Er warf mir einen stirnrunzelnden Blick zu. „Deine Mutter ist wirklich

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