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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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zurückhalten. »Ich schwöre dir, wenn ich nur an ihn herankäme, ich würde ihn auf der Stelle umbringen lassen, Bibi. Ich schwöre es beim Kopf des Jupiter!«
    »Sag so was nicht«, stammelte Bibulus schockiert. Selbst in seinen eigenen vier Wänden sollte man manche Dinge besser nicht aussprechen.
    Suetonius blieb abrupt stehen, als hätte ihn jemand herausgefordert, und Bibulus sank in die Polster der Liege zurück. Weiße Speicheltropfen hatten sich an Suetonius’ Mundwinkeln gebildet, und Bibulus starrte sie an, ohne den Blick abwenden zu können.
    »Du kennst ihn nicht, Bibulus. Du hast nie miterlebt, wie er die Rolle des edlen Römers spielt, genau wie damals sein Onkel. Als ob seine Familie etwas Besseres wäre als Kaufleute! Er schmeichelt sich bei denen ein, die er braucht, und in seinem Gefolge plustern sie sich auf wie Gockel. Oh, das muss ich ihm lassen! Er ist ein Meister darin, Menschen zu finden, die ihn lieben. Dabei ist alles nur auf Lügen erbaut, Bibulus. Ich habe es gesehen.« Er funkelte seinen Freund an, als erwarte er Widerspruch.
    »Seine Eitelkeit ist weithin sichtbar, und ich kann es kaum fassen, dass ich der Einzige bin, dem das auffällt. Aber alle anderen fallen auf ihn herein und nennen ihn den jungen Löwen Roms.«
    Suetonius spuckte auf den polierten Boden, und Bibulus blickte mit Entsetzen auf den nassen Schleimbatzen. Suetonius grinste höhnisch, die Verbitterung verzerrte sein Gesicht zu einer hässlichen Maske.
    »Für sie alle ist es nur ein Spiel … Pompeius und Crassus, und wie sie alle heißen. Ich habe es gesehen, als wir aus Griechenland zurückkehrten. Die Stadt war arm, die Sklaven kurz vor dem größten Aufstand unserer Geschichte, und sie haben Cäsar zum Tribun ernannt. Schon damals hätte ich wissen müssen, dass mir niemals Gerechtigkeit widerfahren würde. Womit hatte er das verdient? Ich war dabei, als wir gegen Mithridates gekämpft haben, Bibi. Cäsar war nicht mehr Anführer als ich, auch wenn er hinterher so getan hat. Mithridates hat uns den Sieg praktisch geschenkt, aber ich habe Julius niemals kämpfen gesehen. Habe ich das schon erzählt? Ich habe kein einziges Mal erlebt, dass er sein Schwert gezogen hätte, um uns zu helfen, selbst als das Blut in Strömen floss.«
    Bibulus seufzte. Er hatte das alles schon oft gehört, öfter als er zählen konnte. Früher einmal hatte er den Zorn des Suetonius als gerecht empfunden, aber jedes Mal, wenn er dieses Klagelied hörte, wurde Cäsar zu einem noch größeren Schurken, ganz so, wie ihn Suetonius sehen wollte.
    »Und Spanien? Oh, Bibi, ich weiß Bescheid über Spanien. Er geht dort mit leeren Händen hin, kommt aber mit genug Gold zurück, um als Konsul zu kandidieren. Stellt ihn irgendjemand in Frage? Wird er von den Gerichten verurteilt? Ich habe an den Mann geschrieben, der dort seinen Posten übernommen hat, und habe nach den Zahlen gefragt, die er dem Senat vorgelegt hat. Ich habe die Arbeit für diese alten Narren erledigt, Bibi.«
    »Und was hat er geantwortet?«, fragte Bibulus und hob den Blick von seinen Handrücken. Dieser Teil der Hasstirade war neu und weckte sein Interesse. Er sah, wie Suetonius nach Worten suchte, und hoffte, er würde nicht noch einmal ausspucken.
    »Nichts! Ich habe wieder und wieder geschrieben, bis der Kerl mich schließlich in einem knappen Brief gewarnt hat, mich nicht in die Angelegenheiten der Regierung Roms einzumischen. Eine Drohung, Bibulus, eine widerliche kleine Drohung. Da wusste ich, dass er einer von Cäsars Männern ist. Ohne jeden Zweifel sind seine Hände genauso schmutzig wie die seines Vorgängers. Er hält sich sehr bedeckt, unser Julius, aber ich kriege ihn noch.«
    Müde und hungrig wie er war, konnte sich Bibulus eine kleine Spitze nicht verkneifen. »Als Konsul ist er gegen jede Anklage immun, Suetonius, sogar bei Kapitalverbrechen. Dann kannst du ihm nichts mehr anhaben.«
    Suetonius grinste hämisch und zögerte, ehe er sprach. Er dachte an die finsteren Männer, die er auf ihrem Weg zu Cäsars Landgut beobachtet hatte, wo sie Cornelia und ihre Diener ermordet hatten. Manchmal war diese Erinnerung das Einzige, was ihn davon abhielt, verrückt zu werden. An jenem Tag hatten die Götter nicht ihre schützende Hand über Julius gehalten. Julius war nach Spanien geschickt worden, die Gerüchteküche wusste etwas von Schande zu berichten, und seiner schönen Frau war die Kehle durchgeschnitten worden. Damals hatte Suetonius gedacht, er habe seinen Zorn

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