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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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erinnern konnte. Langsam zog er sich an und genoss nach dem Gestank seines eigenen Schweißes während des Marschs die Kühle des sauberen Leinens auf der Haut. Sein Haar verfing sich in den feinen Zinken des Kamms, und als er kräftig zog, sah er mit Entsetzen die vielen Strähnen, die daran hängen geblieben waren. Im Baderaum gab es keinen Spiegel, und Julius versuchte, sich daran zu erinnern, wann er sich das letzte Mal gesehen hatte. Gingen ihm etwa die Haare aus? Was für eine schreckliche Vorstellung.
    Brutus trat gemeinsam mit Domitius und Octavian ins Zimmer. Alle drei Männer trugen die auf Hochglanz polierten silbernen Rüstungen, die sie beim Turnier gewonnen hatten.
    »Die Stämme haben ihre Vertreter entsandt. Sie wollen dich sehen, Julius«, sagte Brutus mit vor Aufregung gerötetem Gesicht. »Es müssen dreißig verschiedene Gruppen auf unserem Land sein, die alle Parlamentärsfahnen führen und sich nicht anmerken lassen wollen, wie sehr sie sich für unsere Truppenstärke und Strategie interessieren.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Julius, den ihre Begeisterung ansteckte. »Lasst im Speisesaal Tische für sie aufstellen. Es müssten alle hineinpassen, falls es ihnen nichts ausmacht, wenn es etwas eng wird.«
    »Schon erledigt«, sagte Domitius. »Alle warten nur noch auf dich, aber Marcus Antonius ist außer sich. Er sagt, sie würden sich nicht von der Stelle rühren, ehe du sie nicht zu Tisch bittest, und wir haben nicht zugelassen, dass er dich weckt.«
    Julius lachte.
    »Dann lasst uns zu ihnen hinausgehen.«

 

    25
    Als Julius seinen Platz an der langen Tafel einnahm, war die Luft im Speisesaal von der Körperwärme der vielen Anwesenden bereits schwer und dunstig. Obwohl die Tafel mit Leinentüchern bedeckt war, konnte Julius der Versuchung nicht widerstehen, eine Hand darunter zu schieben und das raue, neue Holz zu befühlen. Am Morgen, als die Legion hier eingetroffen war, war der Tisch noch nicht da gewesen. Die Betriebsamkeit von Marcus Antonius und den Zimmermännern der Legionen ließ ihn still in sich hineingrinsen.
    Er bat Mhorbaine, sich zu seiner Rechten niederzulassen, und der Gallier nahm den Platz mit offenkundiger Zufriedenheit ein. Julius mochte den Mann und fragte sich, wer von den anderen Gästen in den kommenden Jahren zu seinen Freunden oder Feinden werden würde.
    Die Männer an seinem Tisch waren eine bunt durcheinander gewürfelte Truppe, obwohl ihre Gesichtszüge viele Gemeinsamkeiten aufwiesen, so, als wären ihre Vorfahren demselben Stamm entsprungen. Sie hatten verschlossene, wie aus Kiefernholz geschnitzte Gesichter. Viele trugen Bärte, obwohl sich keine einheitliche Tracht ausmachen ließ und Julius ebenso viele Schnurrbärte und kahl rasierte Schädel sah wie Bärte und lange, an den Wurzeln rot gefärbte Zöpfe. Ebenso uneinheitlich präsentierten sich ihre Kleidung und ihre Rüstungen. Einige trugen silberne und goldene Broschen, die Alexandria bestimmt fasziniert hätten, andere wiederum waren völlig ohne Schmuck gekommen. Julius sah, wie Brutus eine verzierte Spange an Mhorbaines Mantel musterte und beschloss, ein paar davon zu erwerben, um sie Alexandria zu schenken, wenn er nach Rom zurückkehrte. Bei dem Gedanken daran seufzte er leise auf und fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er wieder mit seinen eigenen Leuten an einer langen Tafel sitzen und statt des kehligen Grunzens der Gallier wieder ihre herrliche Sprache hören würde.
    Sobald alle saßen, winkte Julius Adàn zu sich heran und erhob sich, um die Stammeshäuptlinge zu begrüßen. Bei einer so wichtigen Zusammenkunft hatte er den ältlichen Dolmetscher zu seinem Stamm zurückgeschickt.
    »Ihr seid in meinem Land herzlich willkommen«, sagte Julius und wartete, bis Adàn die Worte in ihrer eigenen Sprache wiederholt hatte. »Ich glaube, ihr wisst, dass ich die Helvetier davon abgehalten habe, durch meine Provinzen und die der Haeduer zu marschieren. Das habe ich auf Mhorbaines Bitte hin getan, und zwar, um mein Vertrauen in euch unter Beweis zu stellen.«
    Während Adàn übersetzte, beobachtete Julius ihre Reaktionen. Es war ein merkwürdiger Vorteil, ihnen diesen einen Schritt voraus zu sein. Die Pausen verschafften ihm die Gelegenheit, seine Argumente zu ordnen und zu überprüfen, wie sie ankamen, während die Augen der Gallier auf Adàn gerichtet waren.
    »Das Volk von Rom lebt nicht in ständiger Angst vor feindlichen Angriffen«, fuhr er fort. »Sie haben Straßen, Handel,

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