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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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sie hatten ihren Wert abermals bewiesen, als die Britannier versuchten, das Plateau zu halten und lernten, Respekt vor den großen Ballistae zu haben. Sie hatten der schieren Gewalt der Skorpionbögen nichts entgegenzusetzen; alle ihre Angriffe waren abgewehrt und zerschlagen worden, und die Legionen marschierten auf die nächsten Hügel zu. Julius wusste, dass ihr Vorteil nicht zuletzt in der Geschwindigkeit lag, mit der sie offenes Gelände überquerten, und die unter Cassivellaunus versammelten Stämme zogen sich immer weiter zurück, während eine Stellung nach der anderen eingenommen wurde und die römischen Reihen weiter vorrückten.
    Trotz des Widerstands konnte sich Julius des Verdachts nicht erwehren, dass die Stämme sie an einen bestimmten Ort lockten.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als das Tempo beizubehalten, immer kurz davor, sie vernichtend zu schlagen. Immer wieder ließ er den zurückweichenden Feind von den Extraordinarii unter Octavian und Brutus blitzartig angreifen. Der Boden, über den die Legionen marschierten, war mit Speeren und Pfeilen übersät, aber nur wenige hatten ein Ziel gefunden, und der Vormarsch kam während der langen Tage kein einziges Mal ins Stocken.
    Am zweiten Morgen war ihre Flanke zweimal von Männern angegriffen worden, die das Heer der Britannier zurückgelassen hatten. Die Manipel hatten sie ohne Panik aufgehalten, und die Extraordinarii hatten sie niedergeritten, wie sie es gelernt hatten, indem sie im vollen Galopp durch die verzweifelten Stammeskrieger hindurchgeprescht waren.
    Am Abend hatte Julius die Cornicen zum Aufbauen des Lagers blasen lassen, und die Nachschubkolonnen brachten Essen und Wasser für die Männer heran. Die Nächte waren unangenehmer, denn die Stämme brüllten unaufhörlich und machten einen solchen Lärm, dass an Schlaf fast zu nicht denken war. Die Extraordinarii ritten abwechselnd in Gruppen um die Lager, um Angriffe abzuwehren, wobei mehr von ihnen durch Pfeile aus der Dunkelheit fielen als zu jeder anderen Zeit. Trotzdem wurden auch in diesem feindlichen Land die Routinen fortgesetzt. Die Schmiede reparierten Waffen und Schilde, und die Feldschere kümmerten sich so gut es ging um die Verwundeten. Julius war dankbar für diejenigen, die Cabera ausgebildet hatte, obwohl er seinen alten Freund vermisste. Die Krankheit, die ihn nach seiner Heilung des Domitius niedergestreckt hatte, war etwas Schreckliches, ein Dieb, der ihm heimlich nach und nach den Verstand raubte. Cabera war nicht in der Lage gewesen, die zweite Überfahrt mitzumachen, und Julius hoffte nur, dass er lange genug am Leben blieb, um sie alle wieder zurückkehren zu sehen.
    Zuerst hatte Julius geglaubt, er könnte die Stämme bis zum Fluss vor sich hertreiben und dort aufreiben, so wie er es vor Jahren mit den Sueben getan hatte, damals am Rhein. Aber der König der Catuvellauni hatte die Brücken in Brand gesetzt, bevor die Legionen sie erreichen konnten, und die Tage dann dazu genutzt, seine Armee mit Kriegern aus den umliegenden Gebieten zu verstärken.
    Unter schwerem Pfeilbeschuss vom anderen Ufer hatte Julius Kundschafter ausgesandt, um eine Furt ausfindig zu machen, aber es schien nur eine einzige Stelle zu geben, die für diesen Zweck brauchbar war, und selbst dort war er gezwungen gewesen, die schweren Waffen zurückzulassen, die die ersten Angriffe der Britannier zermalmt und ihren langen Rückzug eingeleitet hatten.
    Widerstrebend stellte Julius seine Ballistae, Onager und Skorpione am Flussufer auf, um den Angriff zu unterstützen. Ihm fiel ein, dass die beste Taktik durch schwieriges Terrain zunichte gemacht werden konnte. Seine Legionen stellten sich zwischen den Fahnen auf, die die Kundschafter in den weichen Schlamm des Tamesis gerammt hatten, um anzuzeigen, von wo an das Wasser wieder tiefer wurde. An einem solchen Ort gab es keine List und keine Ausflüchte. Eine Salve aus den Wurfmaschinen markierte die Reichweite über den Fluss und gab den Legionen ein sicheres Anlaufgebiet von ungefähr einhundert Fuß. Dahinter würde die Speerspitze des Heeres von den Britanniern umringt sein. Sämtliche Vorteile lagen auf Seiten der Stämme, und Julius wusste, dass diese Überquerung entscheidend für den Ausgang der Schlacht sein würde. Wenn seine Männer am anderen Ufer ins Stocken gerieten, konnte der Rest der Legionen nicht über den Fluss gelangen. Dann war alles, was sie seit der Küste erreicht hatten, umsonst.
    Sich unter den Augen des Feindes auf eine

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