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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Kopfende des Tisches Platz, und Julius ging ohne nachzudenken auf das entgegengesetzte Ende zu. Es war nur natürlich, dass die Römer die eine Seite besetzten und die Britannier die andere, und als alle saßen, wartete Julius geduldig darauf, dass Commius das Wort ergriff. Das Gefühl lauernder Gefahr hatte sich verflüchtigt. Commius wusste ebenso gut wie jeder andere, dass die Legionen draußen die Festungen zu Blut und Asche zertrampeln würden, falls Julius nicht mehr herauskam, und Julius war sicher, dass die Drohung jeden Versuch, ihn festzuhalten oder zu ermorden, im Keim ersticken würde. Falls nicht, dachte er, würden die Britannier über das Ausmaß an Grausamkeit, das unweigerlich folgen würde, zweifellos erstaunt sein. Brutus und Octavian allein waren so weit entfernt davon, gewöhnliche Schwertkämpfer zu sein, dass ihre Geschwindigkeit und ihr Können beinahe magisch schienen, und ein einziger Schlag von Ciro konnte fast jedem Mann den Hals brechen.
    Commius räusperte sich.
    »Die Trinovanten haben das Bündnis vom vergangenen Jahr nicht vergessen. Die Cenimagner, Ancaliten, Bibrocer und Segontiacer erkennen diesen Frieden an. Stehst auch du zu deinem Wort?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Julius. »Wenn sich diese Männer zu meinen Verbündeten erklären, werde ich sie bis auf den Einbehalt von Geiseln und die Erhebung eines gewissen Tributs nicht weiter behelligen. Die anderen Stämme werden sehen, dass sie von mir nichts zu befürchten haben, wenn sie sich zivilisiert benehmen. Du wirst mein Beispiel dafür abgeben.«
    Beim Sprechen ließ Julius den Blick um den Tisch wandern, aber die Britannier ließen sich nichts anmerken. Commius wirkte erleichtert, und Julius lehnte sich zu weiteren Verhandlungen zurück.
    Als Julius schließlich wieder herauskam, versammelten sich die Britannier entlang der hohen Festungsmauern, um ihn davonreiten zu sehen. Die Anspannung war ihren blassen Gesichtern deutlich anzusehen. Regulus sah genau zu, wie sein Feldherr einen Arm zum Gruß hob. Die Kohorte machte kehrt und setzte sich wieder in Bewegung den Hügel hinab zu den wartenden Legionen. Von diesem erhöhten Punkt aus war das gesamte Ausmaß der Invasionstruppe hervorragend zu überblicken, und Regulus lächelte bei dem Gedanken, dass jede Schlacht so einfach zu schlagen sein sollte.
    Sobald die Kohorte wieder in die Hauptstreitmacht eingegliedert war, schickte Julius einen Reiter los, der Marcus Antonius zu ihm bringen sollte. Es dauerte eine Stunde, bis der Heerführer eintraf, und Julius schritt durch die schweigenden, wartenden Soldatenreihen, um ihn zu begrüßen.
    »Ich ziehe weiter nach Norden, aber ich kann diese Festungen nicht in meinem Rücken zurücklassen«, sagte Julius, als Marcus Antonius abstieg und salutierte. »Du bleibst mit deiner Legion hier und nimmst die Geiseln entgegen, die sie dir schicken. Provoziere sie nicht zu einer Schlacht, aber wenn sie zu den Waffen greifen, musst du sie vollständig vernichten. Hast du meine Befehle verstanden?«
    Marcus Antonius hob den Blick zu den Festungen, die sich über ihnen erhoben. Der Wind schien stärker zu werden, mit einem Mal fröstelte ihn. Es war keine leichte Aufgabe, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als zu salutieren.
    »Ich verstehe, Herr.«
    Marcus Antonius sah zu, wie die großartigen Legionen seiner Heimat stampfend und donnernd davonmarschierten, dass die Erde erbebte. Der Wind nahm weiter zu, dunkle Wolken trieben von Westen heran. Als die ersten Wälle des Lagers errichtet wurden, verwandelte ein stürmischer Regen die Erde in klebrigen Matsch. Während er zusah, wie sein Zelt aufgebaut wurde, fragte sich Marcus Antonius, wie lange er ihre Verbündeten in ihren trockenen, warmen Festungen wohl würde bewachen müssen.
    An diesem Abend traf ein Sommerunwetter auf die Küste. 40 der römischen Galeeren wurden Ruder und Masten ausgerissen, woraufhin sie hilflos auf die Klippen getrieben und dort zerschmettert wurden. Viele andere rissen sich von ihren Ankern und trieben hinaus aufs Meer, wo sie in der Dunkelheit hin und hergeworfen wurden. Ihre schiere Anzahl machte das Ganze zu einer Nacht des Grauens, in der die verzweifelten Besatzungen mit langen Stangen über den Reelingen hingen, um die anderen Schiffe abzuwehren, bevor sie sich gegenseitig zermalmten.
    Hunderte kamen bei Zusammenstößen um oder ertranken, und als der Wind erst kurz vor Tagesanbruch abflaute, bot die Flotte, die schwer angeschlagen an den Kiesstrand

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