Imperator 03 - Das Feld der Schwerter
ein wenig zu senken. Octavian trieb sein Pferd einen Schritt vor Julius und drehte sich zu seinem Befehlshaber um.
»Lass mich mit fünfzig Mann hineinmarschieren, Herr. Falls es eine Falle ist, müssen sie sich zeigen.«
Julius musterte seinen jungen Verwandten mit großer Zuneigung; er sah keine Furcht, kein Zaudern in den ruhigen Augen des anderen. Wenn es eine Falle war, würden diejenigen, die die Festung zuerst betraten, getötet werden. Julius freute sich darüber, dass einer von seinem Blut vor den Männern derartige Tapferkeit bewies.
»Sehr gut, Octavian. Geht hinein und haltet das Tor für mich«, erwiderte er lächelnd.
Octavian gab den ersten fünf Reihen ein paar kurze Befehle, dann setzten sie sich im leichten Trab den Hügel hinauf in Bewegung. Julius beobachtete die Reaktion der Britannier und war enttäuscht, als er sah, dass sie ohne Anzeichen von Furcht stehen blieben.
Octavian trieb sein Pferd zum Galopp an, als er unter dem Tor hindurchritt, und Julius sah seine Rüstung im Haupthof glänzen, als er das Pferd auf der Hinterhand wendete und zurückgeritten kam. Als Julius den Rest der Kohorte hinaufgeführt hatte, war Octavian bereits abgestiegen, und ein kurzer Blickwechsel genügte, um Julius grinsen zu lassen. Die Vorsichtsmaßnahme war unnötig gewesen, aber Julius hatte in Gallien einiges über Risiken gelernt. Es gab Zeiten, in denen man nur angreifen und hoffen konnte, aber das geschah nur selten. Julius hatte erfahren, dass er umso weniger in die Verlegenheit kam, sich allein auf die schiere Kraft und Disziplin seiner Männer verlassen zu müssen, je mehr er überlegte und plante.
Im Schatten des Torbogens stieg er vom Pferd. Die Männer, die ihn erwarteten, waren fast alles Fremde, aber unter ihnen entdeckte er Commius und umarmte ihn. Es war eine rein formelle Geste für die Krieger der Festung, die ihn beobachteten. Vielleicht wussten beide Männer, dass nur die Größe des römischen Heeres ihnen diese angebliche Freundschaft aufzwang, aber das spielte keine Rolle.
»Es freut mich, dich hier zu sehen, Commius«, sagte Julius. »Meine Kundschafter meinten, dass wir uns noch immer auf dem Land der Trinovanten befinden, aber sie waren sich nicht sicher.« Er sprach schnell und fließend, woraufhin Commius verwundert die Brauen hochzog. Julius lächelte, als wenn nichts wäre, und fuhr fort.
»Wer sind diese anderen?«
Commius stellte sie als Anführer der Stämme vor, und Julius entbot allen seinen Gruß, prägte sich ihre Namen und Gesichter ein und freute sich über ihr offensichtliches Unbehagen.
»Du bist auf dem Land der Trinovanten willkommen«, sagte Commius schließlich. »Wenn deine Männer warten, lasse ich etwas zu essen und zu trinken bringen. Tritt doch ein.«
Julius betrachtete den Mann genauer und fragte sich, ob Octavians Befürchtungen doch noch wahr werden könnten. Er spürte, dass er geprüft wurde, und ließ schließlich seine Vorsicht fahren.
»Octavian, Brutus … Ciro, ihr kommt mit mir. Geh voran, Commius, und lass das Tor offen, wenn es dir nichts ausmacht. Es ist zu heiß, um die frische Brise auszusperren.«
Commius sah ihn kalt an, und Julius lächelte. Der Zenturio Regulus stand dort, und Julius sprach mit ihm zuletzt, bevor er den Britanniern ins Innere folgte.
»Warte eine einzige Wache auf meine Rückkehr. Wenn ich bis dahin nicht wieder aufgetaucht bin, weißt du, was zu tun ist.«
Regulus nickte entschlossen, und Julius sah, dass die Worte nicht ohne Wirkung auf Commius geblieben waren, dessen Züge sich verhärteten.
Die Festung schien größer, als sie von außen ausgesehen hatte. Commius führte die vier Römer und die anderen Britannier durch den Hof, und Julius blickte nicht auf, als er die scharrenden Füße der Krieger der Trinovanten hörte, die mit gereckten Hälsen die Ankömmlinge bestaunten. Er würde ihnen nicht die Ehre erweisen zu zeigen, dass er sie gehört hatte, doch Ciro blickte nach oben und spannte sich.
Commius führte sie alle in einen langen, niedrigen Raum, der aus schweren, honigfarbenen Balken gezimmert war. Julius betrachtete die Speere und Schwerter, die die Wände zierten, und wusste, dass es sich um Commius’ Beratungsraum handeln musste. Ein Tisch und mehrere Bänke zeigten an, wo Commius mit seinen Leuten saß, und am gegenüberliegenden Ende stand ein Schrein, von dem sich ein dünner Rauchfaden an einem steinernen, in die Wand eingelassenen Gesicht vorbei nach oben kräuselte.
Commius nahm am
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