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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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entscheidende Augenblicke dabei, das Tor aufzubrechen. Bis sie die Privatgemächer des Catilina erreichten, wärmte sich dieser bereits die Hände über einem Kohlenbecken voller brennender Dokumente. Er wirkte äußerlich ruhig, als er die Soldaten begrüßte. Seine harten Gesichtszüge wirkten fast wie gemeißelt, und seine breiten Schultern wiesen ihn als einen Mann aus, der sich seine Körperkraft erhielt. Ungewöhnlich für einen Senator, hatte er einen Gladius in einer reich verzierten Scheide umgeschnallt.
    Brutus goss sofort einen Krug Wein in die Flammen und griff durch den zischend aufsteigenden Dampf in die feuchte Asche. Es war nichts übrig geblieben.
    »Dieses Mal hat euer Herr seine Befugnisse überschritten, meine Herren«, bemerkte Catilina.
    »Meine Befehle lauten, dich zur Curia zu bringen, Senator, wo du dich wegen Hochverrats zu verantworten hast«, beschied ihn Domitius.
    Catilina legte die Hand auf den Knauf des Gladius, und sowohl Brutus als auch Domitius erstarrten.
    »Wenn du das Schwert noch einmal anrührst, stirbst du noch hier«, warnte ihn Brutus leise. Catilina riss die Augen mit den schweren Lidern weit auf und versuchte die Gefahr, der er sich ausgesetzt sah, einzuschätzen.
    »Wie lautet dein Name?«, fragte er.
    »Marcus Brutus, von der Zehnten.«
    »Nun, Brutus, Konsul Crassus ist ein guter Freund von mir, und wenn ich wieder frei bin, werde ich mich mit dir noch einmal ausführlicher über dein Vorgehen unterhalten. Und jetzt tu, wie man dich geheißen hat, und bring mich zum Senat.«
    Domitius streckte die Hand aus, um den Arm des Senators zu ergreifen, aber Catilina schlug sie weg, wobei die Wut hinter seiner gespielten Ruhe hervortrat.
    » Wage es nicht, mich zu berühren! Ich bin ein Senator Roms. Glaube nicht, dass ich diese Beleidigung meiner Person einfach so vergesse, wenn das hier vorbei ist. Dein Herr kann dich nicht für alle Zeiten vor dem Gesetz schützen.«
    Dann schritt er mit wutverzerrtem Gesicht an ihnen vorbei. Die Soldaten der Zehnten wechselten besorgte Blicke und stellten sich rings um ihn auf. Domitius sagte nichts mehr, als sie die Straße erreichten, aber er hoffte inständig, dass die anderen Gruppen genug Beweise fänden, mit denen man die Festgenommen anklagen konnte. Wenn nicht, war es gut möglich, dass Julius damit seinen eigenen Untergang heraufbeschworen hatte.
    Draußen auf der Straße wogte die geschäftige vormittägliche Menge vorbei, und Brutus musste ihnen mit der flachen Seite des Schwerts einen Weg bahnen. Das Gedränge war zu groß, als dass die Passanten rechtzeitig aus dem Weg gehen konnten, und so kamen sie nur langsam voran. Als sie die erste Straßenecke erreicht hatten, fluchte Brutus leise vor sich hin und nahm die Veränderung in der Menge beinahe zu spät wahr.
    Mit einem Mal waren Kinder und Frauen verschwunden, und die Soldaten der Zehnten waren von Männern mit entschlossenen Mienen umringt. Brutus warf einen kurzen Blick nach hinten auf Catilina. Das Gesicht des Senators strahlte triumphierend. Brutus spürte, wie er gestoßen und eingekeilt wurde, und die Erkenntnis, dass Catilina auf sie vorbereitet gewesen war, verursachte ihm beinahe Übelkeit.
    »Wir werden angegriffen!«, brüllte Brutus und sah im gleichen Moment, wie Schwerter unter Umhängen und Tuniken hervorgezogen wurden und die Menge mit einem Schlag kampfbereit war. Catilinas Männer hatten sich unter die Passanten gemischt und auf eine günstige Gelegenheit gewartet, ihren Anführer zu befreien. Auf der Straße wimmelte es vor Schwertern, Schreie ertönten, als die ersten Soldaten der Zehnten vollkommen überrumpelt niedergestochen wurden.
    Brutus sah, wie Catilina von seinen Anhängern weggezogen wurde, und versuchte ihn festzuhalten. Aber noch während er den Arm ausstreckte, schlug jemand danach, und er verteidigte sich wütend. So dicht von Menschenleibern bedrängt, stand er kurz davor, in Panik zu geraten. Dann sah er Domitius, der sich auf der Straße eine blutige Nische freigekämpft hatte, und schlug sich an seine Seite.
    Die Soldaten der Zehnten behielten die Nerven und machten Catilinas Anhänger mit der grimmigen Routine nieder, die man ihnen in der Ausbildung beigebracht hatte. Es waren keine Schwächlinge darunter, aber jeder von ihnen sah sich zwei oder drei wild fuchtelnden Schwertern gegenüber. Auch wenn es den Angreifern an Können fehlte, kämpften sie doch mit fanatischem Einsatz, und auch die Rüstungen der Legionäre konnten nicht alle

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