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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Publikums erwiderte Domitius die Geste und grinste trotz seiner Erschöpfung über das ganze Gesicht, als sie der Menge gemeinsam ihren Gruß entboten.
    Renius wandte sich mit leuchtenden Augen an Julius.
    »Mit deiner Erlaubnis, Herr. Wenn ich Domitius hätte, ginge die Ausbildung der Männer wesentlich besser vonstatten. Er ist ein Kämpfer mit Köpfchen, und auf ihn würden die Soldaten bestimmt hören.«
    Julius spürte, wie alle bei der Erwähnung der neuen, noch ungeschliffenen Legion die Ohren spitzten.
    »Wenn er und Brutus einverstanden sind, schicke ich ihn zu dir. Ich habe versprochen, meine besten Zenturios und Optios für diese Aufgabe abzustellen. Er wird dabei sein.«
    »Wir brauchen auch dringend Schmiede und Gerber …«, fing Renius an, verstummte aber, als Julius den Kopf schüttelte.
    Servilia stand auf, als Brutus und Salomin in die Arena hinaustraten. Sie zitterte unwillkürlich, als sie ihren Sohn sah, und ballte die Hand zur Faust. Dieser vom Fackellicht erleuchtete Ring hatte etwas Bedrohliches.
    Julius wollte sie berühren, unterdrückte die Regung jedoch, obwohl er sich jeder ihrer Bewegungen direkt neben sich deutlich bewusst war. Es quälte ihn, ihren Duft in der Abendluft zu riechen. Sein Zorn und seine Verwirrung machten beinahe die Freude an dem Augenblick zunichte, als er mit seinem Ring eine Wette um 5000 Münzen auf Brutus besiegelte. Pompeius’ Gesichtsausdruck war ein Genuss, und trotz Servilias Unterkühltheit spürte er, wie sich seine Stimmung hob. Auch Adàn versuchte einen entsetzten Blick zu unterdrücken, und Julius zwinkerte ihm zu. Sie waren gemeinsam die Reserven durchgegangen, wobei sich herausgestellt hatte, dass es mit dem spanischen Gold, das er mitgebracht hatte, rapide bergab ging. Wenn er die 5000 verlor, mussten sie bis zum Ende des Wahlkampfs auf Kredite zurückgreifen. Julius beschloss, dem jungen Spanier lieber nichts von der schwarzen Perle zu erzählen, die er für Servilia gekauft hatte. Er spürte ihr Gewicht in dem Beutel auf seiner Brust und war so stolz darauf, dass er sie ihr trotz ihrer Missstimmung überreichen wollte. Der Preis ließ ihn schaudern, wenn er daran dachte, wie viele Rüstungen und Vorräte er dafür hätte kaufen können. 60.000 Goldstücke. Er war verrückt. Zweifellos war die Summe viel zu hoch, um sie in den Büchern auftauchen zu lassen. Der Händler hatte beim Blut seiner Mutter geschworen, den Preis niemals zu verraten, was bedeutete, dass es zumindest noch ein paar Tage dauern würde, bis der Verkauf in jedem Gasthaus und Freudenhaus Roms bekannt war. Julius spürte, wie ihr Gewicht an seiner Toga zog, und hin und wieder griff er unwillkürlich danach, um die Rundung der Perle unter dem Stoff zu ertasten.
    Auch Salomin hatte jeden von Brutus’ Kämpfen gesehen, einschließlich dem, bei dem er seinen Gegner bewusstlos geschlagen und ihm dann fast verächtlich eine blutende Wunde am Bein beigebracht hatte. Selbst in Bestform wäre er lieber gegen Domitius oder Sung, den trägen Chinesen, angetreten. Er hatte gesehen, wie der junge Römer ohne das geringste Zögern gekämpft hatte, ohne nachzudenken oder zu taktieren, als wären sein Körper und seine Muskeln dazu ausgebildet worden, ohne bewusste Anleitung zu handeln. Jetzt, da er ihm in der Arena gegenüberstand, schluckte Salomin trocken und zwang sich, sich zu konzentrieren. Verzweiflung stieg in ihm auf, während er die Schultermuskeln lockerte und die blauen Flecken und verschorften Schrammen auf dem Rücken spürte. Mit schweißnasser Stirn wartete er auf den Klang der Hörner.
    Die Soldaten hatten ihn am Nachmittag in dem einfachen Gasthaus unweit der Stadtmauer aufgesucht, in dem er eine Mahlzeit zu sich genommen und sich ein wenig ausgeruht hatte. Er wusste nicht, warum sie ihn auf die Straße gezerrt, ihn dort festgehalten und so lange verprügelt hatten, bis ihre Stöcke zerbrachen. Er hatte Gänsefett auf alle Wunden geschmiert und versucht, beweglich zu bleiben, aber sämtliche Chancen auf einen Sieg waren dahin. Nur der Stolz ließ in überhaupt antreten. Leise sprach er ein kurzes Gebet in der Sprache seiner Heimat und spürte, wie es ihn beruhigte.
    Als die Hörner erklangen, reagierte er instinktiv und wollte zur Seite ausweichen. Ein höllischer Schmerz fuhr ihm über den Rücken, Tränen schossen ihm in die Augen und ließen die Fackeln zu Sternen zerfließen. Fast blind riss er das Schwert hoch, und Brutus wich aus. Salomin schrie vor Schmerz und

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