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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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worden, und vielleicht ließ ihn die Treue zu seiner Einheit nach ihr Ausschau halten. Julius schwang im Sattel herum, und sein Herz machte einen Satz. Er sah Pompeius’ Verfolger zur Schlacht zurückkehren, und hinter ihnen jagten seine Extraordinarii in vollem Galopp.
    Mit trockenem Mund sah Julius zu, wie die fliehenden Reiter versuchten, sich wieder in ihre eigenen Reihen einzugliedern. Doch sie hatten keine Zeit abzubremsen, woraufhin sofort heilloses Chaos entstand. Der Versuch, sich zu einem Angriff zu formieren, schlug ebenfalls fehl, und dann prallten Cäsars Extraordinarii von hinten auf sie.
    Das bedeutete den Untergang für Pompeius’ Reiterei. Ihre eigenen Kameraden öffneten die Lücken in den Rängen, durch die Cäsars Extraordinarii hindurchjagten und ihre Gegner auseinander sprengten. Julius sah, wie sich Pferde vor panischer Angst aufbäumten, bevor alles erstickender Staub sie umgab. Der Staub wurde zu einer dichten Wolke, die das Gemetzel einhüllte, und heraus kamen Pompeius’ Reiter blutüberströmt und geschlagen. Einige rutschten sterbend aus ihren Sätteln, andere zerrten sinnlos an den Zügeln ihrer durchgehenden Pferde.
    Die Zehnte stieß immer weiter vor, während Pompeius’ Kavallerie zerschlagen wurde. Julius schrie und trieb sein Pferd mitten in das tobende Durcheinander hinein. Sein Blick war auf Pompeius’ einsame Gestalt in der Ferne gerichtet. Die Staubwolke hüllte auch ihn ein, und er fluchte, drängte aber weiter mit seinen Männern vor.
    Pompeius’ Flanke brach ein, als sei ein großer Druck von ihr genommen, sie wich fast bis zu den Bogenschützen zurück, die den Diktator umgaben. Julius wollte gerade befehlen, die Schilde zu heben, als auch die Bogenschützen ihr Heil in der Flucht suchten und die Zehnte alle niedermetzelte, die es wagten, ihr den Rücken zuzuwenden.
    Als sich die Staubwolke verzog, sah Julius, dass die Reiterei des Pompeius das Schlachtfeld verlassen hatte und immer noch weiterritt. Seine Extraordinarii, fast außer sich von der plötzlichen Wendung des Kriegsglücks, setzten ihnen nicht nach. Stattdessen sah Julius seine Reiter Pompeius’ Linien umfassen und hinter ihnen die geeigneten Angriffspunkte wählen, um sie in kleinere Gruppen aufzusprengen.
    Wieder hielt Julius Ausschau nach Pompeius, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Sein Pferd galoppierte über die verrenkten Leichen der Bogenschützen hinweg, die von den Soldaten einer jeden über sie hinwegschreitenden Reihe durchbohrt wurden. Die Hufe schleuderten blutige Erdklumpen hoch, die seine Beine trafen, daran herabglitten und kalte Schlieren zurückließen, die er nicht spürte.
    Irgendwo in der Ferne wurden Hörner geblasen, und Julius fuhr im Sattel herum. Es war das Signal für eine Kapitulation, und von plötzlicher Angst ergriffen, glaubte Julius schon, seine Veteranen hätten versagt, während er auf der rechten Flanke beschäftigt gewesen war. Er hörte das Krachen, mit dem Männer ihre Waffen zu Boden warfen, und in dem Gedränge wusste er immer noch nicht, ob er gewonnen oder verloren hatte.
    Schwer keuchend ritt Octavian durch die Reihen auf ihn zu. Seine Beinschiene hing nur noch an einem Riemen, Rüstung und Haut waren gleichermaßen zerrissen und zerkratzt. Eines seiner Augen war vollständig zugeschwollen, doch das war gleichgültig. Er hatte überlebt, und Julius’ Herz machte bei seinem Anblick einen Sprung.
    »Sie haben sich ergeben, Herr«, sagte er atemlos. »Sobald Pompeius das Schlachtfeld verlassen hatte. Es ist vorbei.« Er salutierte, und Julius sah, dass er vor Erleichterung zitterte.
    Julius sank in seinem Sattel zusammen und beugte sich mit gesenktem Kopf nach vorne. Es dauerte eine Weile, ehe er sich wieder aufrichtete und nach Norden blickte. Er konnte Pompeius nicht entkommen lassen, andererseits konnte der Kampf bei der geringsten Provokation jederzeit wieder aufflammen, es sei denn, er blieb bei seinen Legionen. Seine Pflicht bestand darin, hier auf der Ebene zu bleiben und für Ordnung zu sorgen, statt einen geschlagenen Mann zu verfolgen. Er wusste es, trotzdem dürstete es ihn danach, seine Extraordinarii zurückzurufen und Pompeius nachzusetzen. Er schüttelte den Kopf, um seine blutrünstigen Gedanken zu vertreiben.
    »Entwaffnet sie und fangt damit an, die Verwundeten in Pompeius’ Lager zu tragen«, sagte er. »Bringt die Generäle zu mir und behandelt sie höflich. Sie haben gut daran getan, zu kapitulieren, aber es wird sie schmerzen. Sorgt

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