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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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wenigstens ihre Speere akkurat.« Er machte eine Pause. Seine Augen glitzerten. »Wenn meine Extraordinarii die Flanke so schnell durchbrechen, wie ich denke, haben die Legionen vielleicht nicht einmal die Gelegenheit, ihre Speere zu schleudern!«
    »Herr, Ihr dürft es nicht herbeizwingen …«
    Abrupt wandte sich Pompeius von ihm ab. »Du hast deine Befehle. Befolge sie.«
    Instinktiv salutierte Labienus, bevor er zu seinen Legionen zurückritt und den neuen Befehl durch die Schlachtreihen weitergeben ließ. Pompeius spürte die verwunderten Blicke seiner Soldaten, doch er blickte nur mit steinerner Miene geradeaus. Hätten sie mehr Kampfgeist gezeigt, so hätte er sie die Veteranen angreifen lassen. Stattdessen würden sie seinen Schutzwall gegen deren Angriff bilden.
    Als die Armeen bei tausend Fuß Entfernung angekommen waren, war das Geräusch so vieler marschierender Soldaten als dumpfes Grollen zu vernehmen, das sie alle durch die Sohlen ihrer Sandalen spürten. Hunderte Standarten wehten auf beiden Seiten, und die bronzenen Adler wurden stolz nach oben gereckt, um sie im Sonnenlicht erstrahlen zu lassen. Bei achthundert Fuß machten beide Armeen ihre Speere wurfbereit. Die vordersten Reihen starrten von den schweren Waffen, und ihr Anblick rief bei den gegenüber Marschierenden die ersten Schauer des Entsetzens hervor.
    Bei sechshundert Fuß sah Pompeius ein Zucken durch Cäsars gesamte vorderste Reihe gehen, weil sie darauf warteten, dass seine Männer angriffen. Stattdessen hob Pompeius sein Schwert, senkte es und brachte so fünfzigtausend Mann in drei Schritten zum Anhalten. Befehle hallten die Schlachtreihen hinauf und hinab, und Pompeius’ Atem beschleunigte sich vor Anspannung, als die Mannschaften die Seile ihrer Maschinen spannten. Er konnte die Gesichter des Feindes sehen, während sich die Lücke zwischen den Heeren weiter schloss.
    Die Bögen der Skorpione hämmerten auf beiden Seiten in ihre Auflagen und schossen ihre mannslangen Speere mit einer derartigen Geschwindigkeit ab, dass man sie nur als verschwommene Schatten wahrnahm. Ihre Geschosse bahnten sich einen Weg durch die Schlachtreihen hindurch und ließen die Männer in einem Gewirr von Gliedmaßen auseinander stieben.
    Als Pompeius’ Reiterei auf dem Flügel vorrückte, befahl Cäsar bei einer Entfernung von weniger als zweihundert Fuß den Angriff, und seine Männer stürmten über die trockene Erde voran. Zwanzigtausend Speere stiegen auf beiden Seiten in die Luft und malten einen zitternden Schatten auf den schmalen Streifen zwischen ihnen.
    Falls es Todes- oder Schmerzensschreie gab, wurden sie von dem donnernden Geräusch übertönt, mit dem die beiden Heere aufeinander prallten.
    Entlang einer ganzen Meile trafen tausende von Männern in Rüstungen auf die Schilde und Schwerter ihrer Feinde. Niemand dachte jetzt an Bruderschaft. Die Legionäre töteten mit einer manischen Wildheit, die in diesem blutigen Gemetzel von Pharsalus keine Gnade kannte und auch keine erwartete. Die Kampfmeile stand fest und unverrückbar, während sie ihre Leben hingaben.
    Pompeius’ Extraordinarii galoppierten am Rand entlang auf die kleinere Kavalleriestreitmacht zu, die sie aufreiben sollten. Pompeius wischte sich schmierigen Schweiß aus den Augen und reckte den Hals, um besser zu sehen. Als seine Reiter begannen, die Flanke zurückzudrängen, merkte er, dass er zitterte. Wie gebannt beobachtete er ihr Vordringen, denn er wusste, dass der Ausgang der gesamten Schlacht davon abhing. Sie preschten auf Cäsars Kavallerie los und lichteten die Ränge allein durch ihre Überzahl. Jeder von Cäsars Reitern stand zwei oder drei von Pompeius’ Extraordinarii gegenüber.
    »Nun geht schon auseinander, ihr Hunde! Lasst uns durch! Gebt ihn mir«, schrie Pompeius in den Wind.
    Dann ging die Zehnte zum Gegenangriff über. Sie weiteten ihre Schlachtreihe aus, um zur Reiterei auf dem Flügel aufzuschließen, und Pompeius sah, wie sie seine kostbaren Pferde und Reiter abschlachteten, als diese in dem entstandenen Gemenge langsamer wurden. Pompeius schrie auf, als er die Fußsoldaten der Zehnten auf sich zukommen sah. Schnell warf er einen Blick auf die Zenturien, die seine Stellung verteidigten, und beruhigte sich wieder. Zusätzlich zu den Besten seiner Garde hatte er etliche Bogenschützen zurückbehalten, um im Falle eines direkten Angriffs auf ihn ein Gemetzel unter den Feinden anzurichten. Er war hier sicher.
    Selbst die Klingen der Zehnten konnten

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