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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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verlieren.
    Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und stand dann wieder auf. Ich musste zurück an den Tisch. Wenn ich verhindern wollte, dass Anna und Colin sich ineinander verliebten, durfte ich sie keine Minute allein lassen. Ich musste alle Gespräche dominieren und Colin immer wieder zügeln. Er mochte mich und wollte mich ganz bestimmt auch nicht verlieren. Also würde er schon nach meiner Pfeife tanzen. Und dann, wenn ich wieder allein mit ihm im Apartment war, würde ich ihn einfach verführen. So schnell wie möglich. Wir teilten uns dieses schließlich und wahrscheinlich sogar das Bett. Wie schwer konnte es dann sein, meinen Plan durchzuziehen?
    Wenn er sich in mich verliebte, bevor Annas Gefühle für ihn so richtig erblühten, war ich gerettet. Ich würde dann einfach sagen, dass ich auch schon seit Ewigkeiten in Colin verliebt war, dies aber nie hatte zeigen können, da ich Angst gehabt hatte, damit unsere Freundschaft zu zerstören. Deswegen hatte ich auch nie ernsthafte Beziehungen mit anderen Männern gehabt – weil ich eigentlich immer nur ihn wollte. Für mich klang das ziemlich plausibel und es würde mich sofort in einem besseren Licht dastehen lassen. Emma war kein gefühlloses Weib, das die Liebe nicht ernstnahm. Sie hatte nur auf den Richtigen gewartet… Tja, genau das wünschte ich mir im Grunde für Colin. Und selbstredend war ich die Richtige!
    Ich verließ die Kabine, trat ans Waschbecken und betrachtete mich kritisch in dem Spiegel, der darüber an der Wand angebracht war. So schlecht sah ich gar nicht aus. Mein dunkelbraunes Haar glänzte und fiel mir in weichen Wellen auf die Schultern. Die Wimperntusche und der Kajal machten meine ohnehin schon großen, braunen Augen noch größer und ausdrucksvoller und auch meine Lippen waren voll und rot – dank des Super-Stay-Lippenstifts, den ich zuvor aufgetragen hatte. An meiner Nase konnte ich nichts ändern. Form und Größe blieben leider so, wie sie waren – solange hier kein Chirurg eingriff und das würde ich selbst nicht wollen, wenn ich das Geld dazu hätte . Irgendwie gehörte dieses knubbelige Ding zu mir, machte mich aus und ich hatte schon schlimmere Nasen gesehen. Mein Kinn war ein bisschen zu kurz, meine gesamte Kopfform zu rund und meine Ohren zu groß. Doch im Großen und Ganzen sah ich ganz hübsch aus – nicht so hübsch wie Anna, das musste ich ihr neidlos zugestehen, aber auch nicht sehr viel unattraktiver. Und ich war schlanker als sie. Okay, dafür besaß sie mehr weibliche Kurven.
    Ich starrte auf meine Oberweite. Der Push-Up, den ich unter meiner Bluse trug, war nicht gut gefüllt, aber das fiel nicht weiter auf. Von daher sah auch mein Dekolleté nicht so übel aus, wie ich gedacht hatte.
    Ha! Wäre doch gelacht, wenn ich Colin heute Nacht nicht um den Finger wickeln konnte! Vielleicht sollte ich ihn noch abfüllen, damit seine Hemmschwelle gänzlich verschwand. Hemmschwelle. Besaß der so was überhaupt? Wahrscheinlich nur in Bezug auf mich. Aber das würde ich ihm schon noch austreiben. Ich hatte es verdient, mich nach dieser langen Zeit der Enthaltung (Hand bei sich selbst anzulegen zählte ich nicht als richtigen Sex) endlich mal wieder so richtig zu vergnügen.
    Auch wenn Colin glaubte, dass ich nicht so der sexuelle Typ Frau war (das hatte er einmal wortwörtlich zu mir gesagt) – er irrte sich darin gewaltig! Das Problem war nur, dass ich kein Fan von One-Night-Stands war und mich nur auf Sex einlassen konnte, wenn ich meinen Partner gut kannte und ihm absolut vertraute. Da Colin diese zwei Kriterien mehr als ausreichend erfüllte, stand meinem Vorhaben eigentlich nichts im Weg und ich hatte den Punkt ‚Emma hat endlich wieder Sex‘ fest in meinen Urlaub eingeplant und würde davon auch nicht mehr abrücken. Komme was da wolle!
    Ich straffte die Schultern und machte mich wieder auf den Weg nach unten. Das war zumindest der Plan. Doch mitten auf der Treppe traf ich auf Ben, der dort vor einer der Fotografien stand, die die Wände entlang der Treppe schmückten. Ich lächelte ihn freundlich an und wollte mich schon an ihm vorbeischieben, als er in seiner kritischen Betrachtung leider einen Schritt zurück machte und mir den Weg versperrte. Ich blieb stehen und runzelte die Stirn.
    „Irgendwie… ist die Perspektive nicht ganz stimmig“, murmelte er in meine Richtung. „Was sagst du?“
    ‚Lass mich durch, damit ich mich zwischen deine Schwester und meinen lausigen Freund werfen kann!‘ lag mir auf der

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