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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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Colin ungefragt heraus und er packte sich den letzten Rest unseres Kuchens auf den Teller. „Ist doch noch früh! Und wir müssen uns noch die Gegend ansehen – um zu schauen, was es hier so gibt.“
    „Ja, aber vorher ein wenig auszuruhen, wäre keine schlechte Idee“, sagte ich rasch und versuchte, ihm unauffällig einen mahnenden Blick zukommen zu lassen. Leider sah er gerade den Banoffee-Pie verliebt an, bevor er seine Gabel in ihm versenkte.
    „Wir könnten uns ja auch später am Abend nochmal treffen“, schlug Ben mit einem Schulterzucken, jedoch mit hörbarer Begeisterung in der Stimme vor.
    „Oh! Ja!“ rief Anna und berührte ihren Bruder an der Schulter. „Wie könnten ins Hart gehen. Da gibt es doch heute sogar Life-Musik!“
    „Großartig!“ freute sich Colin und alle sahen mich an.
    Ich blickte von einem zum anderen und musste mich zwingen, zu lächeln. „Heeey – ja, klasse!“ sagte ich, weil ich nicht den Partypuper spielen wollte, als den Colin mich immer so gern dastehen ließ.
    „Na, dann haben wir wohl ein Date für heute Abend“, meinte Anna und stand gemeinsam mit ihrem Bruder auf. Natürlich war ich es, die die beiden bis zur Tür begleitete und sich dort verabschiedete, große Freude über unseren Pub-Abend vorheuchelnd, weil Colin sich nicht von seinem Essen losreißen konnte und nur von weitem fröhlich „Bis später!“ rief.
    Ich schloss die Tür hinter ihnen, wartete ein paar Sekunden und wandte mich dann mit einem mörderischen Blick zu meinem Mitbewohner um, der, glücklich seinen Kuchen in sich hineinstopfend, am Tisch saß, völlig ahnungslos, dass ihm nun das Donnerwetter seines Lebens drohte. Donnerwetter? Was dachte ich denn da? Es wurde ein Hurrikan Stufe fünf werden und danach würde er mich anflehen, endlich nach meiner Pfeife tanzen zu dürfen. Jawoll!!
     
     

Ein Plan mit Raffinesse
     
     

     
    D as Pub war toll. Ben und Anna hatten nicht übertrieben. Es war zwar klein, aber ordentlich und hübsch anzusehen und vermittelte eine gemütliche Atmosphäre – trotz der vielen Leute, die sich hier an diesem Abend amüsierten. Die Angestellten waren überaus freundlich und sofort zur Stelle, um die Bestellungen aufzunehmen, und auch die Musik, die im Hintergrund spielte, traf durchaus meinen Geschmack: Eine Mischung aus neuer und alter Rockmusik, Folklore, aber auch alter Evergreens aus den letzten drei Jahrzehnten der Musikgeschichte. Mit dem Mix konnte man eigentlich nichts falsch machen.
    „Und? Zu viel versprochen?“ fragte Ben laut über unseren Tisch direkt gegenüber der Bar hinweg, weil es schwer war, sich in normaler Laustärke zu verständigen.
    Colin schüttelte freundlich lächelnd den Kopf und sah sich nochmal um. „Na, ein Pub halt“, sagte er mit einem kurzen Schulterzucken.
    „Er meint, es ist toll!“ übersetzte ich rasch und Colin nickte sofort brav (meine Standpauke im Apartment hatte wohl doch etwas gebracht), obwohl das Lokal für seine Ansprüche wohl viiieeel zu klein und leer war. Ich fand es in der Tat toll.
    „Muss ein Stamm-Pub ja auch sein“, setzte ich hinzu, bevor Colin eine Frage stellen konnte, die genau zeigte, wie unwissend er bezüglich Annas Lebensgewohnheiten war. Ich hatte ihm zwar gestern noch einmal die wichtigsten Details eingeimpft, doch ich traute ihm zu, diese längst schon wieder vergessen zu haben oder sie aber kräftig durcheinander zu wirbeln.
    „Ab neunzehn Uhr dreißig gibt es sogar Live-Musik“, verkündete Ben stolz und Colin runzelte sofort die Stirn. Bei dem Thema Musik wurde er immer sofort hellhörig. Er spielte seit acht Jahren in einer Rockband, mit der er mittlerweile auch auftrat und mit den Gigs Geld verdiente. Musste er ja auch, da er wegen seiner ‚Karriere‘ als Musiker kürzlich sein Studium geschmissen hatte – was seine Eltern auf keinen Fall wissen durften, weil diese ihn noch weiter finanziell unterstützten. Aus ihm sollte schließlich ein gaaaanz toller Anwalt werden.
    „Hier gibt’s ’ne Bühne?“ fragte mein Freund skeptisch und sah sich noch einmal um.
    „Ja, da drüben vor dem Kamin gibt es eine Klappe, durch die die Bühne dann hochfährt und sich vollautomatisch aufbaut“, erklärte Ben mit toternstem Gesicht.
    „Echt?“ Colin sah ihn mit großen Augen an. Ich fing an zu lachen und Anna knuffte ihren ebenfalls lachenden Bruder in die Seite, musste jedoch selbst schmunzeln.
    „Ha, ha, wie komisch“, erwiderte Colin jetzt. Er lächelte zwar, aber für mich war das

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