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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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Zwiespalt!
    „Seht mal! John Hazard ist endlich angekommen“, wandte sich Anna an uns alle – auch Ben gesellte sich gerade wieder zu uns – und strahlte. „Dann geht’s gleich los.“
    „Super!“ freute sich Colin. Ich blinzelte. Auch wenn das alles zu seiner Rolle gehörte – dieses Wort in Bezug auf Indie-Rock aus seinem Mund kommen zu hören, war beinahe surreal.
    „Ich bin schon so gespannt, was er spielen wird und ob seine Stimme so toll ist, wie ihr sagt“, setzte er noch eins oben drauf.
    „Er klingt ein bisschen wie eine Mischung aus Ed Sheeran und Ray LaMontagne“, erklärte Anna bereitwillig und Colin schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit, als sie weiter ausführte, was für Instrumente der Mann spielte und in welchem Stil seine Songs gehalten waren und so weiter. Er nickte sogar ab und an beeindruckt und ich konnte ihn nur mit großen Augen anstarren.
    „Komm, lass uns noch mehr Bier holen“, vernahm ich eine tiefe Stimme neben mir und erst, als mich Ben auch noch sanft an der Schulter berührte, konnte ich mich aus meinem Schockzustand befreien. Ich stand auf, ohne weiter darüber nachzudenken, und folgte ihm an die Bar, immer wieder einen Blick über die Schulter auf das turtelnde Pärchen werfend.
    „Willst du noch ein Bulmer’s Cider Pear?“ fragte mich Ben und ich musste mich widerwillig zu ihm umdrehen.
    „Äh, ja“, erwidert ich nicht sehr intelligent.
    Er bestellte die Getränke für unseren Tisch und sah mich dann an. „Lass die beiden doch kurz mal allein quatschen“, sagte er auf einmal und setzte sich auf einen der Hocker. „Die haben sich so viel zu erzählen. Ich weiß, ihr habt den Urlaub für euch geplant, aber euch beiden bleibt ja noch genug Zeit, um alle Unternehmungen zu machen, die auf eurer Liste stehen, oder?“
    Jetzt musste er auch noch so aufmunternd grinsen, dass ich ihm am Liebsten eine geklebt hätte. Er hatte ja so was von keine Ahnung, was hier los war, und musste trotzdem auf verständnisvoller, neuer Freund machen, der den Überblick hatte und alles soooo durchschaute.
    „Ja, klar“, sagte ich jedoch und zwang mich, ebenfalls zu lächeln. Er war Annas Bruder. Ich musste nett zu ihm sein. Musste… leider. Dabei brauchte ich so dringend ein Ventil, um meinen Ärger abzubauen, damit ich nicht irgendwann zu einem völlig unpassenden Moment platzte und alles kaputt machte.
    „Aber er ist oft so unsicher in sozialen Situationen“, fuhr ich fort. „Und er fühlt sich meist viel besser, wenn ich an seiner Seite bin.“ Oh, ja! Das war gut!
    „Meine Schwester kriegt das schon hin, dass er sich nicht unwohl fühlt“, konterte Ben leider und zwinkerte mir auch noch verschwörerisch zu.
    Erwürgen. Erwürgen war auch eine gute Idee und brachte recht befriedigende Fantasien mit sich, die es mir möglich machten, weiterhin überzeugend zu lächeln. „Bestimmt.“
    Dass er mit seiner Bemerkung Recht hatte, tat besonders weh. Anna war ein toller Mensch und hatte einen echten Unterhaltungswert. Logischerweise fühlte sich Colin mit ihr wohl! Aber eigentlich gehörte sowohl ihre als auch Colins Zuneigung mir ! Verdammte Hacke! Warum musste mir Ben so in die Suppe spucken?!
    „Das glaub ich dir gern“, sagte ich. „Das Problem ist nur, dass ich was mit dem Rücken habe und auf Hockern einfach nicht sitzen kann. Und wir werden schon nicht so sehr stören.“
    Ben gefiel das, was ich ihm sagte, nicht, das war deutlich aus seinem Gesicht zu lesen. Er kniff die Lippen zusammen und dachte viel zu lange über meine Worte nach, bevor er gnädig nickte. „Na gut, dann lass uns zurückgehen.“
    Na endlich! Ich ergriff schnell zwei der Biergläser und eilte dann mit einem solchen Tempo zurück zum Tisch, dass das Bier gefährliche Wellen zu schlagen begann. Umso stolzer war ich, als ich die Getränke, ohne etwas zu vergießen, vor Anna und Colin auf den Tisch stellen konnte. Ich setzte mich rasch auf den freien Stuhl neben Colin, den auch Ben anvisiert hatte, und rutschte damit so dicht wie möglich an meinen Freund heran.
    „Zum Wohl!“ sagte ich und ergriff eines der Gläser, um mit dem verdatterten Colin anzustoßen. Da er aber gerne und viel trank, zögerte er nicht lange und kam meiner Aufforderung nach.
    „Auf eine tolle Tour durch London!“ sagte er und stieß sogleich auch mit Anna und Ben an, die ihre Gläser ebenfalls erhoben hatten. Ich blinzelte verwirrt. Tour durch London?
    „Anna hat gesagt, dass sie sich hier bereits gut auskennt und uns eine

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