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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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darüber.“
    Ich strafte ihm mit einem bitterbösen Blick, musste aber dennoch schmunzeln. Blöde Witze war ich auch schon von Colin und Anna gewöhnt.
    „Warum heißt er sonst so?“ hakte ich nach.
    „Weil er verwaiste Entenküken und Eier aufnimmt und die Kleinen dann großzieht, bis sie flügge werden und er sie wieder freilassen kann“, erklärte er, dieses Mal mit einer solchen Begeisterung in den Augen, dass mir sofort klar war, dass es der Wahrheit entsprach. Ich war beeindruckt – und schon wieder schrecklich gerührt.
    „Oooh, wie toll“, seufzte ich und sah das Bild noch einmal an.
    „Er kann interessante Geschichten erzählen. Nicht nur über seine Enten, sondern auch über sein Leben“, fuhr Ben begeistert fort. „Er ist schon 92 Jahre alt und hat eine ganze Menge erlebt.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“ Ich sah Ben wieder an. „Wie lange warst du bei ihm?“
    „Ein Wochenende lang“, verriet er mir. „Ich hab in einem Gasthaus geschlafen, aber tagsüber war ich bei ihm. Da sind tolle Fotos entstanden.“
    „Die würde ich gern mal sehen“, entwischte es mir, ohne dass ich weiter darüber nachgedacht hatte.
    Er machte einen überraschten Eindruck, zuckte dann aber die Schultern. „Gerne. Ich wohn nicht weit von hier entfernt.“
    Ups! Der ging aber ran!
    „Äh… ich meinte eigentlich nicht jetzt“, stammelte ich und Ben wurde knallrot.
    „I-ich doch auch nicht! Ich wollte nur… also… falls du ein anderes Mal Interesse daran hast, die Fotos zu sehen… da wollt ich nur sagen, dass ich nicht so weit weg wohne. Also… um die dann zu holen – nicht um dich auf meine Wohnung zu schleppen!“ Er lachte – viel zu laut und angespannt – und ich fiel genauso verkrampft in sein Lachen mit ein.
    „Ja, natürlich“, kam ich ihm zu Hilfe. „Das dachte ich mir ja auch schon fast.“
    Was für eine Lüge! Ich hatte geglaubt, er würde mich angraben. Das wäre ja auch ganz was Neues gewesen. Emma, die Sexbombe, die von allen Männern begehrt wurde. Hahaha! Was für ein Witz! Obwohl… eigentlich war es ja genau das, was ich darstellen sollte, und vielleicht war ich damit so erfolgreich gewesen, dass Ben tatsächlich darauf reingefallen war und… Und was? Mich flachlegen wollte? Gleich am ersten Abend? Wohl kaum! Er sah ja nun wirklich nicht aus wie ein Aufreißertyp, sondern eher wie der nette Junge von nebenan. Ganz hübsch, wohlgemerkt, aber nicht der Typ Mann, dessen bloße Gegenwart die Frauen gleich reihenweise in Ohnmacht fallen ließ. Gab es so was überhaupt? Wahrscheinlich nur im Film oder in diesen übertriebenen Aftershave-Werbungen.
    Leider wusste jetzt keiner mehr von uns so recht, was er sagen sollte. Wir sahen uns nur hilflos lächelnd an und standen auf der Treppe, als hätten wir dort Wurzeln geschlagen.
    „Tja also…“, begann Ben, während ich zur selben Zeit mit „Na dann…“ versuchte, uns aus der unangenehmen Situation zu retten. Wir brachen beide ab und lachten erneut – genauso ‚echt‘ wie zuvor.
    „… wieder runter gehen, zu den anderen?“ fragte Ben mit einem Nicken in Richtung der Bar.
    Ich imitierte seine Geste und setzte mich zeitgleich mit ihm in Bewegung, so dass wir uns aufgrund der engen Treppe mit den Schultern rammten.
    „Oh, entschuldige“, murmelten wir erneut zur selben Zeit und Ben trat zurück an die Wand und machte eine auffordernde Geste an deren Ende er noch eine Verbeugung hängte. „Ladies first“, insistierte er und dieses Mal klang mein Lachen glücklicherweise ein wenig echter.
    Lady … Das war schon das zweite Mal, dass er mich so nannte, und es ging runter wie Butter. So lief ich doch durchaus mit einer gewissen Eleganz zurück zu unserem Tisch und bedachte Colin und Anna, die leider in ein angeregtes Gespräch vertieft waren, mit einem überaus fröhlichen „Da bin ich wieder!“, das sie beide zu meiner Genugtuung sogar zusammenzucken ließ. Pfui, wie gemein! Aber es machte Spaß.
    „Wie schön!“ erwiderte Colin und ihm war anzusehen, dass er das überhaupt nicht so meinte. Dieser Mistkerl! Hatte er so schnell vergessen, was er mir versprochen hatte? Anna hingegen machte den Eindruck, als freute sie sich in der Tat, mich zu sehen. Hmm… war sie etwa genervt von Colins Baggerversuchen? Und sollte ich mich darüber freuen oder eher Angst haben? Für meinen Plan in Bezug auf Colin war das ja wundervoll, aber was meine Freundschaft zu Anna anging, durfte das auf keinen Fall passieren. Welch ein

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