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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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Anna resolut. „Da wird man nicht krank. Kommt, wir gehen was trinken und du bekommst einen heißen Tee mit viel Zitrone, dann bist du gleich wieder fit.“

Schwester Spencer
     
     
     

    C olin behielt mit seiner Vorhersage leider Recht. Am nächsten Morgen hatte er in der Tat Fieber und lag lang, wie ein hundertjähriger Mann in seine letzten Zügen. Er stöhnte und seufzte nur viel lauter und brachte es zustande, mich pausenlos hin und her zu schicken, um ihm seine anspruchsvollen Wünsche zu erfüllen – und zwar nicht nur in unserem Apartment sondern im Grunde im ganzen Bezirk Hampstead .
    „Ich brauche Vitamine…“ Hust, hust, keuch. „Kannst du mir Obst und Fruchtsäfte besorgen?“ Schneuz. „Waas??! Du weißt doch, dass ich den Erkältungstee nicht vertrage! Ich brauche den von Twinings!“ Röchel. „Taschentücher sind alle!“ „Krieg ich ’ne warme Suppe?“ „Kannst du mir was zu lesen holen?“ „Oooh, mein Hals tut so weh! Ich brauche Halsbonbons!“ „Du hast gar kein richtiges Mitleid mit mir!“
    AAAAAAAAAAAAAAH! Nach einer Weile war ich drauf und dran, Colin eigenhändig zu erwürgen und ihn damit von seinem ‚Leid‘ zu erlösen. Er war ein Riesenbaby, dessen Bedürfnisse einfach nicht zu stillen waren und der mir alle Kraft aus dem Körper zu saugen schien. Als er schließlich am späten Nachmittag einschlief (selbstverständlich nicht ohne mir vorher den Auftrag zu geben, doch noch einen Nachschub an Kopfschmerztabletten und Lutschpastillen zu besorgen), machte ich nicht nur drei Kreuze sondern schlich mich auch noch klammheimlich aus dem Haus, um Zuflucht in einem nahegelegenen Café zu suchen. Wenn Colin mich später darauf ansprach, konnte ich mich ja damit herausreden, dass ich nur verschwunden war, um für ihn, wie gewünscht, zur Apotheke zu gehen.
    Ein schlechtes Gewissen hatte ich nicht: Ich war nicht seine hauseigene Krankenschwester. Soweit kam’s noch! Schwester Spencer – immer zur Stelle und bereit ihr Leben aufzugeben, um ihren Patienten zu pflegen.
    Ich lachte in mich hinein und musste einen irritierten Blick der Bedienung am Tresen quittieren, bevor sie mir meinen extragroßen Milchcafé reichte und ich mich in mein stilles Eckchen in dem hübschen kleinen Laden verziehen konnte. Ich hatte mir eine von Colins ‚tollen‘ Sportzeitschriften mitgenommen, um mir einen Artikel über eine neues Super-Fitness-und-Diät-Programm durchzulesen und beschäftigte mich die nächste halbe Stunde damit, mir ein Trainingsprogram zusammenzustellen, das ich eh nie in die Tat umsetzen würde.
    Ich war so in diese Arbeit vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, dass sich jemand meinem Tisch näherte und dann davor stehenblieb. Erst als er sich räusperte und leise „Emma?“ von sich gab, fiel mir wieder ein, wo ich war und dass es noch andere Menschen um mich herum gab. Mein Blick wanderte langsam an dem Störenfried hinauf: Dunkle Jeans, graues, bedrucktes T-Shirt, eine teure Kamera zwischen zwei schönen Männerhänden… Was für ein süßes, ansteckendes Grinsen. Ben eben. In meinem Bauch flatterten ein paar hyperaktive Schmetterlinge auf und stachelten auch mein Herz dazu an, einen kleinen Hopser zu machen.
    Ui! Aufpassen, Emma! Das wird langsam zur Gewohnheit!
    „ Das ist ja ein Zufall, dass wir uns hier treffen!“ lachte er mich an.
    Ich lehnte mich cool in meinem Stuhl zurück (schließlich war er der letzte der merken sollte, welch seltsame Wirkung sein Erscheinen auf mich hatte) und musterte ihn kurz. „Du warst bei Colin und er hat dir aufgetragen, mich zu suchen, weil er noch ein paar letzte Worte mit mir sprechen wollte, bevor er stirbt, stimmt’s?“
    Ben grinste breit und ließ sich dann einfach ungefragt auf dem Stuhl mir gegenüber nieder. „Ich musste ihm die Nummer für einen Notarzt dalassen, falls wir nicht rechtzeitig zurück sind.“
    Ich seufzte tief. „Warum hast du ihn nur wachgemacht? Er wird mich bestimmt gleich…“
    Mein Handy schrillte los, noch bevor ich den Satz beendet hatte, und ich seufzte entnervt, bevor ich mich mit einem sehr langgezogenen „Jaaaaaa…“ meldete.
    „Du bist einfach gegangen!“ ertönte Colins vorwurfsvolle Stimme an meinem Ohr. „Gottseidank kam Ben vorbei und hat mir die Nummer eines Notarztes dagelassen.“
    „Du könntest immer noch die Feuerwehr rufen, wenn es mal ganz schlimm wird, und die hat die gleiche Nummer wie zu Hause.“
    „Ich glaube, ich habe eine Lungenentzündung.“
    „Das glaub ich nicht,

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