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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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noch im Kühlschrank liegt. Aber da müssen sie durch. Zu erben ist kein Zuckerschlecken.“
    „Krieg ich auch was ab?“ wollte ich wissen. „Ich meine, wir kennen uns ja jetzt schon recht gut und so…“
    Er legte den Kopf schräg und musterte mich kurz. „Soll das ein Heiratsantrag werden? Da fehlt aber der Ring in einer schönen Samtschatulle – und der Kniefall.“
    Ich lachte laut. „Wenn, dann gibt’s erst mal nur ’ne Verlobung, der dann eine Testphase folgt…“
    „Testphase?“ Ben hob die Brauen.
    „Na ja…“ Ich zuckte die Schultern. „Ich kauf doch nicht die Katze im Sack!“
    Holla! Hatte ich das grad laut gesagt? Und warum grinste ich jetzt so anzüglich? Kontrolle, Emma! Kontrolle! Denk an deine Vorsätze!
     „Testet man nicht erst und verlobt sich dann ?“ fragte Ben grinsend.
    „Können wir auch so machen“, gab ich leichthin zurück und wunderte mich, über meine eigene Hemmungslosigkeit und das Ausbleiben meines sonst so schnell auftauchenden Schamgefühls. „Die Reihenfolge ist mir egal.“
    „Okay, wie wär’s dann mit heut Abend?“ schlug mein Gegenüber frech vor. „Da hätt ich Zeit.“
    Ich tat so, als würde ich über seine Idee ernsthaft nachdenken. „Könnte klappen – aber erst nachdem ich Colin ins Bett gebracht habe.“
    „Den auch noch?“ Ben sah mich echauffiert an. „Aber der ist doch krank!“
    Ich schnitt Ben eine Grimasse und streckte ihm die Zunge heraus, was er mit einem fröhlichen Lachen quittierte.
    „Jetzt mal im Ernst“, meinte er. „Eigentlich wollte ich dich und Colin tatsächlich heut Abend zum gemeinsamen Essenkochen und Mampfen einladen – deswegen bin ich nämlich rumgekommen. Meinst du, er ist bis dahin wieder fit genug?“
    Ich schenkte ihm einen äußerst zweifelnden Blick. „Mr. Schwerstkrank? Der wird nur wieder denken, dass du einen Witz auf seine Kosten machst.“
    „Schade.“ Ben sah wirklich geknickt aus. „Ich hätt gern noch was mit euch gemacht, bevor ihr wieder abreist. Sind ja nur noch anderthalb Tage.“
    Seine Worte sorgten dafür, dass sich mein Inneres unangenehm zusammenzog. Ich hatte bei all der Aufregung ganz vergessen, dass unsere Zeit hier in London schon fast abgelaufen war und es fühlte sich gar nicht gut an, jetzt daran erinnert zu werden. Mir ging es ganz ähnlich wie Ben. Ich wollte mich noch nicht so schnell wieder von ihm und Anna trennen. Schließlich hatte ich ja noch gar nicht die Chance gehabt, Anna besser kennenzulernen – also persönlich. Nur deswegen dachte ich angestrengt darüber nach, wie ich es uns möglich machen konnte, den heutigen Abend trotz Colins Krankheit mit Ben zu verbringen. Ben und Anna . Hauptsächlich mit Anna! Verdammt!
    „Komm doch einfach wieder mit zu unserem Apartment“, schlug ich deshalb vor. „Vielleicht kannst du ja unseren Patienten davon überzeugen, dass er nicht ganz so schlimm krank ist, wie er denkt, und ihn dazu bringen, mit zu dir zu kommen.“
    „Und wenn ich’s nicht schaffe?“ Er hob die Brauen und ich wusste ganz genau, was er hören wollte. Aber den Gefallen konnte ich ihm nicht tun. Auch in einer Freundschaft hatte man Verpflichtungen und Colin war definitiv krank, selbst wenn er maßlos übertrieb.
    „Dann warten wir, bis er eingeschlafen ist und verkrümeln uns dann ohne ihn“, platzte es aus mir heraus, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Meine egoistische Seite hatte gesiegt und der Rest meiner gespaltenen Persönlichkeit freute sich auch noch diebisch darüber.
    Ben strahlte mich an und erhob sich sofort. „Na dann, lass uns unser Glück versuchen! Wird schon alles klappen mit Colin.“
     
    Es klappte nicht . Als wir eine Viertelstunde später zurück im Apartment waren, begrüßte uns Colin noch nicht einmal, sondern starrte nur beleidigt und stumm auf den kleinen Fernseher, der auf dem Tisch vor ihm stand. Er lag immer noch im Bett, hatte seinen Tee ausgetrunken (und sich natürlich keinen neuen gemacht), sich die Bettdecke hoch bis zur roten Nase gezogen und machte nicht gerade den Eindruck, als sei er auch nur im Geringsten ansprechbar, geschweige denn verhandlungsbereit.
    Selbst als ich ihm freudig berichtete, dass ich alle Sachen bekommen hatte, nach denen er verlangt hatte, sah er mich nicht an, sondern putzte sich nur in stummer Anklage die Nase.
    „Alles in Ordnung, Colin?“ erkundigte sich Ben vorsichtig.
    „Ja, na klar!“ stieß mein Freund nun doch endlich aus. „Und selbst? Habt ihr euch einen netten Tag ohne mich

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