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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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gemacht?“ Er schenkte Ben ein nicht sehr überzeugendes Lächeln. „Das hat nämlich weitaus länger gedauert als nur zwanzig Minuten!“
    „Wie bitte?!“ entfuhr es mir verärgert. „Ich renne den ganzen Tag herum, um dir deine Wünsche zu erfüllen und wenn ich mal für ein paar Minuten einen Kaffee trinken gehe, bist du schon eingeschnappt?! Sag mal hakt’s?!“
    Colins Kopf flog zu mir herum „Aha! Dann warst du also Kaffeetrinken und gar nicht bei der Apotheke!“
    „Ich war erst Kaffeetrinken und dann bei der Apotheke!“ fauchte ich zurück. „Sei froh, dass ich überhaupt wiedergekommen bin!“
    „Wo wolltest du denn sonst hin?!“
    „Keine Ahnung! Irgendwohin, wo du nicht bist!“
    Colin sagte nichts mehr. Er starrte mich ein paar Herzschläge lang nur sprachlos an, schüttelte dann den Kopf und drehte mir beleidigt den Rücken zu.
    Ich atmete tief ein und wieder aus. „Okay. Es tut mir leid“, sagte ich. „So wollt ich das nicht sagen. Aber es ist unfair, zu behaupten, dass ich mich nicht um dich kümmere, nur weil ich mal für eine Stunde weg bin.“
    Ich sah seine Schultern zucken. „Kannst doch machen, was du willst“, brummte er, ohne sich zu mir umzudrehen. „Ist ja nicht so, dass du meine Mutter und zu irgendwas verpflichtet bist. Ich kann schon allein für mich sorgen.“
    Das waren ja ganz neue Töne.
    „Aber du bist beleidigt“, erinnerte ich ihn.
    „Bin ich nicht.“
    „Warum drehst du dich dann nicht zu uns um?“
    „Weil das Licht vom Fernseher zu grell ist.“
    „Dann mach ihn doch aus.“
    „Nein! Der bleibt an!“
    Ich verdrehte die Augen und sah dann Ben an, der sich auf einen der Stühle im Raum gesetzt hatte und schmunzelnd den Kopf schüttelte.
    „Emma und ich dachten, dass es vielleicht ganz gut für dich wäre, mal aufzustehen und vielleicht mit uns einen kleinen Spaziergang zu machen“, versuchte er mir zu helfen.
    Colin drehte sich zurück auf den Rücken und bedachte Ben mit einem verärgerten Stirnrunzeln. „Ich habe Fieber ! Mit Fieber soll man im Bett bleiben und nicht draußen rumturnen!“
    Ben hob sofort entschuldigend die Hände. „Ich hab’s doch nicht böse gemeint. Ganz im Gegenteil. Ich mache mir genauso Sorgen wie Emma.“
    Colin warf einen scheelen Seitenblick auf mich. „So, so“, sagte er schon etwas sanfter und betrachtete dann endlich die Lutschpastillen und Kopfschmerztabletten, die ich neben ihm aufs Bett gelegt hatte. „Danke.“
    „Bitte“, erwiderte ich und lächelte sogar wieder, als er mich doch noch richtig ansah. Sein Ärger schien sich zu verflüchtigen. Stattdessen sah er nur noch müde und erschöpft aus.
    „Tut mir leid, dass ich als Kranker so ’ne Nervensäge bin“, entschuldigte er sich jetzt sogar bei mir und schon hatte ich ihm verziehen und schämte mich wegen meines harschen Tons. Ich setzte mich kurzerhand neben ihm aufs Bett beugte mich zu ihm hinunter und umarmte ihn.
    „Wer ist das nicht?“ gab ich zurück und ließ ihn wieder los, ihm liebevoll durchs Haar wuschelnd.
    „Du“, behauptete er. „Du bist immer so tapfer und man muss dich fast zwingen, zu Hause zu bleiben, wenn du mal krank bist.“
    „… was auch nicht so toll ist“, räumte ich sofort ein, weil es mir unangenehm war, dass er so etwas sagte. Ich war überhaupt nicht tapfer. Ich schrie mein Leid nur sehr selten laut in die Welt hinaus. „Du hast schon Recht, wenn du sagst, dass du dich ausruhen musst.“
    „Ja, aber ich muss dich deswegen ja nicht gleich immer so nerven“, lenkte Colin ein. „Und verlangen, dass du bei mir bleibst. Ich könnte dich ja auch anstecken.“
    Oh, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Meistens war es nämlich so, wenn Colin und ich Patient und Schwester ‚spielten‘.
    „Nur weil mein restlicher Urlaub durch die Erkältung den Bach runtergeht, muss das deine ja nicht auch tun“, fuhr er fort.
    „Das tut sie nicht Colin, ich…“
    „Nein!“ fiel er mir streng ins Wort und sah dann Ben an. „Du machst jetzt was Schönes mit Emma, klar?“
    Ben sprang auf und salutierte vor Colin. „Wird erledigt!“
    „Und wehe, sie kommt vor zwei Uhr zurück nach Hause! Sie soll sich amüsieren!“
    „Jawoll, Sir! Sonst noch etwas, Sir?“
    „Ja! Habt Spaß!“
    „Aber…“, begann ich, doch Colin ließ mich erst gar nicht richtig zu Wort kommen. „Habt Spaß!“ wiederholte er noch sehr viel lauter und strenger. Konnte man da widersprechen?
    Dennoch plagte mich sofort mein schlechtes Gewissen, als Ben

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