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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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tatsächlich zu einem weitaus positiveren Ergebnis bezüglich unserer Beziehung führen würde als mit Anna. Dennoch machte mir allein der Gedanke daran furchtbare Angst, ließ meinen Puls rasen und meine Gedärme verknoten.
    Colin schien mir das anzusehen, denn er drückte mich ein weiteres Mal tröstend an sich und murmelte „Ach, Em, mach doch nicht immer alles so kompliziert!“ in mein Haar.
    „Es ist aber kompliziert“, wisperte ich an seiner Brust.
    „ Nur wenn man immer alles allein auf die Reihe kriegen will“, erwiderte er. „Ich hab eine richtig gute Idee.“
    Ich rückte ein wenig von ihm ab und sah ihn skeptisch an. Mir schwante Übles.
    „ Ich rede mit Ben und erkläre ihm alles“, schlug er in aller Ernsthaftigkeit vor, was mich sofort dazu veranlasste, panisch den Kopf zu schütteln.
    „Auf keinen Fall!“
    „Lass mich doch erst mal ausreden, Emma!“ Er sah mich streng an und brachte mich damit in der Tat zum Schweigen.
    „Ben ist ein Kerl – ich bin ein Kerl. Wir Kerle haben ein tiefes Verständnis füreinander und – was noch wichtiger ist – wir sprechen dieselbe Sprache.“
    ‚Ben ist ganz bestimmt nicht wie du!‘ wollte ich dazwischenrufen, ließ es aber lieber bleiben, weil mein Freund mir eigentlich nur helfen wollte und es nicht verdient hatte, dass ich meinen Frust an ihm ausließ.
    „Wenn ich ihm alles erkläre, wird er es verstehen und nicht wütend sein“, fuhr er somit ungehindert fort. „Und er weiß damit sofort, dass er nicht in einem fremden Revier gewildert hat – was, glaube mir, sehr wichtig für ihn ist.“
    Und schon waren wir bei den Primaten, die sich mit Klopfen auf die Brust und Uga-uga verständigten. Toll! ‚Du Tarzan – sie Jane – wir trotzdem Freunde!‘ Als ob mir das helfen würde!
    „Wenn er weiß, dass er dich haben kann, wird alles gut“, setzte Colin mit einem selbstsicheren Lächeln hinzu. „Der biegt das dann auch mit Anna hin.“
    Wie einfach die Welt doch war, wenn man sie mit Colins Augen sah! Es war ja auch nicht sein Leben, das er damit verpfuschen konnte. Obwohl… Konnte es überhaupt noch schlimmer werden?
    „Vielleicht will ich ihn ja auch gar nicht mehr haben“, brummte ich.
    Colin hob skeptisch eine seiner dunklen Brauen. „Warum sitzt du dann hier und heulst?“
    „Weil… weil…“ Ich suchte verzweifelt nach einer guten Ausrede und gab schließlich auf. „Ist doch auch egal. Ich will einfach nicht, dass du dich da einmischst, Col.“ Ich sah ihn drängend an. „Ich hab mich selbst in diese Scheiße geritten und muss mich auch selbst wieder da herausholen. Es hat doch alles damit angefangen, dass ich dich vorgeschickt habe und mich nicht selbst dem Problem mit Anna gestellt habe. Ich kann das nicht auch noch so enden lassen, weil…weil das nicht gut gehen würde. Das weiß ich einfach!“
    Colin war mit meiner Antwort nicht glücklich, das ließ er mich durch einen langen, grüblerischen Blick spüren, doch am Ende rang er sich doch noch zu einem Nicken durch.
    „Gut, versuchen wir es erst mal auf deine Weise“, gab er meinem Wunsch nach. „Aber wenn die nicht funktioniert, werde ich mich nicht zurückhalten. Das kündige ich hiermit schon mal an.“
    Auch wenn mir das, was er sagte, überhaupt nicht gefiel, nickte ich nun selbst. Ich kannte Colin jedoch gut genug, um zu wissen, dass es keinen Sinn machte, mit ihm weiter darüber zu diskutieren. Er würde ohnehin nur tun, was er für richtig hielt.
    „Dann gibt’s jetzt Essen“, verkündete er fröhlich und erhob sich.
    Ich tat es ihm nach, mit weitaus weniger Enthusiasmus und dem sicheren Wissen, das uns noch ein turbulenter Abend bevorstand. Heute war unsere letzte Nacht in London und ein weiteres Treffen mit Ben und Anna unvermeidlich. Der Tag der Wahrheit war gekommen.

Lügner haben schnelle Beine
     

     
     
    D as Schlimmste an den fatalen Fehlern, die man begeht, sind ihre Konsequenzen, die meist eine sehr viel längere Wirkungsdauer haben als der Fehler an sich und oft auch endgültiger sind. So saß man am Ende mit einem versauten Studienabschluss, einem Baby im Arm oder einer gebrochenen Hüfte da. In meinem Fall war die Konsequenz wohl, dass ich nicht nur meine beste Freundin verlor, sondern auch den Mann, der besser zu mir passte als jeder andere. Das nahm ich zumindest an, als ich mich am Abend doch noch ins Hart schleppte, um Anna und Ben endlich die Wahrheit zu sagen und meiner Freundschaft zu ihr und meiner noch nicht so richtigen

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