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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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kühle Frühlingsbrise zu. Sie hoffte, seine Bemerkung zu Jusiks Flugkünsten wäre ein Scherz. Belastung hin oder her, dieser Frachter stellte ihre letzte Verbindung zu ihrem früheren Leben dar. Erinnerungen an Terin steckten darin. Sie wusste nicht, wann sie so weit wäre, sie endgültig loszulassen.

    Kyrimorut, Mandalore 

    Die Dämpfer der Cornucopia zischten, als der Frachter aufsetzte, und Ruu lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Die Stille im Cockpit schien zu pulsieren.
    „Okay, ich werde Papa abfangen", sagte sie schließlich. „Du weißt, dass er durchdrehen wird, oder?"
    „Ich kümmere mich um ihn." Jusik löste seinen Sitzgurt und drehte sich um, damit er Maze und Zey mit warnendem Blick ansehen konnte. „Kein Wort, bevor ich ihn nicht beschwichtigt habe, klar?"
    Maze hatte die Arme verschränkt und sah so noch bedrohlicher aus als jemals zuvor in seiner weißen Rüstung. Jusik vermochte nicht zu beurteilen, ob es an dem Stoppelbart oder seinem Blick lag.
    „Ich habe keine Angst vor dem alten Barve", sagte Maze. „Ich hab das hier angeleiert und ich habe kein Problem damit, ihm zu sagen, warum."
    Zey wirkte am Boden zerstört. Er war ein groß gewachsener Mann, eine hohe Persönlichkeit. Jedoch alles, was Jusik im Moment von ihm spürte, war ein Schuldgefühl, unter dem er einschrumpfte.
    „Ich könnte einfach kehrtmachen und wieder verschwinden", sagte Zey. „Das wäre besser für alle Beteiligten."
    Ruu beugte sich über die Konsole und drückte auf die Lukensteuerung. „Nicht mehr. Du weißt nun, wo wir sind. Du gehst nirgendwohin, bevor Papa es nicht sagt."
    Maze verbeugte sich vor Jusik mit einem gespielten Kopfnicken. „Nach dir, Bard'ika."
    Es musste getan werden. Wie alle unangenehmen Dinge brachten sie es am besten schnell und ohne Ausflüchte hinter sich, dachte Jusik. Er fragte sich, ob er Ordo vor der Landung hätte warnen sollen. Aber damit hätte er die Aufgabe, Kal'buir die Neuigkeiten beizubringen, auf jemand anderen abgewälzt. Jusik wollte seiner Verantwortung nicht einfach so aus dem Weg gehen. Die Rampe an der Luke wirkte wie der letzte Gang eines Verurteilten zum Schafott.
    Was alles noch verschlimmerte, war Skiratas herzliche Begrüßung, als Jusik von der Rampe hinunter auf den Boden Kyrimoruts trat. Ordo stand gleich hinter ihm.
    „Schön, dass du zurück bist, Sohn", sagte Skirata.
    „Das überlegst du dir vielleicht noch mal, wenn du siehst, was ich mitgebracht habe."
    „Ach, niemals." Skirata strahlte über das ganze Gesicht und schaute an Jusik vorbei in die offene Luke hinein. „Maze geht's gut. Ist doch so, Ord'ika?"
    „Ihn meine ich nicht." Sag's schon. Spuck's einfach aus. „Buir, Maze hatte jemanden bei sich, als wir ihn an Bord genommen haben. Und ich war es, der entschieden hat, ihn nicht aus der Luftschleuse zu schmeißen."
    Skirata lächelte immer noch halb. „Solange es nicht irgendein shabuir von der Death Watch ist."
    „Nein. Ich habe Arligan Zey zurückgebracht."
    Irgendwie hatte Jusik vergessen, was Skirata dabei am meisten schockierte: Die Tatsache, dass Zey überhaupt noch am Leben war. Skirata starrte ihm einfach nur ins Gesicht und blinzelte, als ob er nicht richtig gehört hätte und versuchen würde, zu enträtseln, welche Worte sein mangelndes Gehör verstümmelt hatten. Ordo brachte die Neuigkeit jedoch nicht aus dem Konzept.
    „Maze hat ihn erschossen", sagte Ordo. „Ich habe den Blasterschuss gehört. Ich habe sie beide in Zeys Büro zurückgelassen."
    „Tja, wie dem auch sei: Zey lebt und Maze hat ihn gerettet." Jusik machte einen Schritt nach vorn und nahm Skirata bei den Schultern. „Buir, es tut mir leid. Ich musste eine Blitzentscheidung treffen. Wahrscheinlich war es die falsche."
    Skirata sah aschfahl aus und das war schlimmer, als ihn vor Zorn explodieren zu sehen. Er sah knapp an Jusik vorbei. Wahrscheinlich konnte er nicht glauben, dass Zey wirklich gleich aus dieser Luke treten würde.
    „Warum, Sohn?" Seine Stimme war nur ein Flüstern. „Wieso hast du mich nicht erst angerufen?"
    Jusik wäre am liebsten gestorben vor Scham. Seine erste bedeutende Handlung, nachdem Skirata ihn adoptiert hatte, war ein Moment des Wahnsinns, gefährlichen Wahnsinns, der alles verschlimmerte. Er verdiente einen solchen Vater nicht.
    „Dummheit", sagte Jusik.
    Und vielleicht bin ich nicht so mandalorianisch, wie ich dachte.
    Ordo trat dazwischen und übernahm, so wie er es immer tat, wenn er meinte, die Dinge würden außer Kontrolle

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