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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Schlimmste. Er erkannte nicht, ob das dunkelbraune Mal eine Tätowierung war, eine Narbe oder ein Brandzeichen, aber er wusste genau, was es war, denn er hatte es nur Stunden zuvor gesehen oder zumindest eine Version davon: Das Emblem der Death Watch, die gezackte, geflügelte W-Form. Es überraschte ihn nicht. Soweit es die Death Watch betraf, war sie Kriegsbeute, ein Tier, das man benutzen konnte und das man als sein Eigentum kennzeichnete.
    „Das kann ein Chirurg entfernen", sagte Kina Ha. „Würde das helfen?"
    Arla zog ihr Hemd wieder hinunter. „Ihr versteht das nicht. Ihr könnt es euch nicht vorstellen, weil es so schlimm ist."
    „Was immer es war, du warst ein Kind von vierzehn Jahren, wie Walon mir sagte. Wenn wir erwachsen sind, schauen wir zurück und beurteilen die Taten unserer Kindheit aufgrund ungerechter, erwachsener Regeln."
    Arla drehte sich nicht um. „Es ist keine Wunde oder Erniedrigung. Es ist ein Abzeichen."„Erkläre das."
    „Nachdem ich entführt wurde, nachdem es aufhörte, ein Albtraum zu sein, blieb ich bei ihnen. Ich wurde eine von ihnen. Ich blieb. Ich hätte fortlaufen können. Aber ich blieb." Sie schaute über ihre Schulter zu Jusik. „Könntest du ertragen, ich zu sein?"
    „Oh, shab", sagte Jusik.
    „Hört auf, mich daran zu erinnern", flehte sie. „Lasst mich sterben oder tötet mich, aber ich kann nicht mehr in diesem Kopf leben. Ich habe immer wieder versucht zu sterben, aber die Ärzte ließen mich nicht."
    Arla war in diesem Moment erschreckend klar im Kopf. Jusik überlegte, ob Kina Ha einen Teil dieser Klarheit herbeigeführt hatte. Aber was immer es auch sein mochte, er hatte eine Frau gerettet, die keine Rettung wollte. Es hatte keinen Sinn, ihr zu sagen, dass Entführungsopfer, Geiseln und missbrauchte, hilflose Kinder oft eine Abhängigkeit zu denen entwickelten, die ihnen Leid zufügten, und schließlich sogar Zuneigung, da ihr Leben in deren Händen lag. Menschen waren im Allgemeinen nun mal nicht die strahlenden Helden aus den Holovids, die sich verteidigten, sondern ganz normale Wesen, die instinktiv handelten, um zu überleben.
    „Du weißt, dass dich das nicht böse oder ungewöhnlich macht", sagte er. „Oder?"
    „Vielleicht." Arla fing an, sich an ihrem Unterarm zu kratzen, als ob das Entspannungsmittel nachlassen würde. „Aber das ändert nichts daran, wie schwer es ist, den nächsten Augenblick zu überstehen, von der Sekunde an, in der ich aufwache, bis zu dem Moment, in dem ich einschlafe."
    „Wann bist du von ihnen weggekommen?"
    Arla schwieg für einen Moment. „Als ich wegen der letzten Erschießung verhaftet wurde. Fünf, sechs Jahre? So ungefähr."
    „Eher zehn", sagte Jusik.
    Arla schloss für eine Sekunde die Augen. „So lange?"
    Zey schien nicht einmal mehr zu atmen. Kina Ha sah aus, als würde sie jetzt ruhen, nachdem sie nun diese mentale Tür aufgeschlossen hatte. Nun musste Jusik die Arla auflesen, die aus ihr hinausfiel. Er würde nicht anfangen, sie nach den Morden zu fragen, nicht jetzt.
    „Dein Bruder Jango hat überlebt", erklärte er. „Er wurde zu einem legendären Soldaten und - nun ja, die meisten meiner Brüder hier wurden von ihm geklont. Er begründete die beste Armee in der Geschichte der Galaxis."
    „Irgendwie wusste ich, dass er sich gut als Kopfgeldjäger durchschlug", sagte Arla. „Die Watch erfuhr viel. Aber du sprichst, als sei er jetzt tot."
    Das war ein Schock. Jusik hatte keine Ahnung, dass sie überhaupt von Jangos Überleben wusste. Allerdings war ihm ebenso wenig klar gewesen, dass sie einen Großteil ihres Lebens bei der Death Watch verbracht hatte. Sie hatte sich von ihrer, auf tragische Weise verlorenen Jugend zu etwas hinbewegt, das er noch nicht verstand. Eine Schwester, die ihren Bruder niemals wissen ließ, dass sie noch lebte, und ihn aus weiter Ferne doch beobachtete.
    Ich muss aufhören, Lücken in der Geschichte mit Stücken des Offensichtlichen zu füllen.
    „Er wurde beim Ausbruch der Klonkriege getötet. Es tut mir leid." Im Moment schien es keine gute Idee zu sein, ihr zu erzählen, dass die Jedi ihn getötet hatten und wie sehr sich Jango in seinen Hass auf sie hineingesteigert hatte.
    „Wir waren alle gute Schützen", sagte Arla. „Das war der Grund, aus dem ich so viele Attentate für die Death Watch ausgeführt habe." Sie blickte wieder über ihre Schulter. „Werdet ihr mir jetzt einen raschen Ausweg verpassen? Was glaubt ihr, hätte Jango mit mir gemacht, wenn er gewusst

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