Imperial Commando - Die 501.
Bringen Sie ihn lebend zurück."
Niner steckte den Chip in sein Datapad. „Und was ist er? Padawan? Niederer Ritter?"
„Er ist nicht einmal ein Machtnutzer. Aber er weiß, wo sie stecken, und er schafft sie über ein Flüchtlingsnetzwerk fort. Er ist ein antarianischer Ranger."
„Noch nie von denen gehört."
„Sie sind eine der Rangergruppen des Sektors. Antaria-nische Ranger sind gewöhnliche Gesetzeshüter, die mit den Jedi zusammengearbeitet haben."
Darman war sofort fasziniert, besonders, da er nie erlebt hatte, dass ihnen während des Krieges irgendwelche Aufgaben zugeteilt worden waren. Das an sich war schon seltsam. „Wenn sie für die Jedi gearbeitet haben, wie kommt es dann, dass wir ihnen nie begegnet sind? Sie standen nicht einmal auf unserer Einsatzliste."
Cuis nickte. „Der Jedi-Rat hatte sie nicht anerkannt, aber er hat sie mit Sicherheit benutzt. Ranger wären gerne Jedi, aber sie besitzen keine Machtkräfte. Daher machen sie mit, wenn die Jedi Extraunterstützung brauchen, oder sie erledigen die Drecksarbeit, die sonst niemand übernehmen will. Sie begeben sich in jede Gefahr, ernten aber niemals Ruhm. Bedauernswerte kleine Kreaturen. Was für eine elende Existenz, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen für jene, die nicht einmal zugeben, dass man existiert."
„Schändlich", sagte Niner. Nur Darman kannte ihn gut genug, um sich dabei zu fragen, ob er es wortgetreu meinte oder sarkastisch.
„Was andere aufgeben, beschützen wir." Cuis zog ein Datapad unter seinem Mantel hervor. „So lautet das Motto der Sektorenranger, wissen Sie? Ich frage mich oft, ob sie das bewusst ironisch meinen."
„Und Sie wollen ihn also definitiv lebend?", fragte Ennen. „Entgegen dem allgemeinen Befehl?"
Cuis nickte und wirkte von seinem Datapad abgelenkt. „Ja. Selbst ich bekomme keine Antworten aus einem toten Mann, obwohl ich Leute kenne, die glauben, es zu können."
Darman dachte ganz kurz an Fi und unterdrückte das Bild wieder. Cuis zeigte keinerlei Reaktion. Wenn er ein Machtnutzer war und nicht auf der Abschussliste stand, was war er dann? Jusik hatte dunkle Jedi und Sith erwähnt, obwohl Darman der Unterhaltung nie viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Jetzt wünschte er, es getan zu haben. Er fragte sich, ob es Machtnutzer gab, die keine Partei ergreifen mussten.
Dann erinnerte er sich daran, weshalb er sich diese Frage stellte, und ermahnte sich, dass der Sohn, an den er dachte, nicht sein Sohn war, sondern der eines anderen Darmans, und dass es ihm nicht das Herz brach und er keine Angst hatte, vielleicht nicht in der Lage sein zu können, ihn groß zu ziehen. Er spürte nichts. Er wagte es nicht.
Warum tue ich das? Was, wenn die Jedi, die ich verfolge, genauso sind wie Bard'ika?
Das wären sie nicht. Sie wären wie diejenigen, die die Frau des anderen Darmans ermordet hatten. Sie wären wie diejenigen, deren Regeln so kaltherzig waren, dass sie den Jedi keine Familien gestatteten, und diejenigen, die versucht hatten, eine Lüge zu leben. Es gab also nichts, weswegen er sein Gewissen überprüfen musste.
Er stellte sich nicht die Frage, welches Gefühl er bei der Jagd auf seine Brüder haben würde, weil er wusste, dass sie nie gefunden werden würden. Die Frage war rein akademisch.
„Also, wenn Sie diesen Mann festnehmen, gibt es keinen Grund, diskret vorzugehen", erklärte Cuis. „Wir wollen selbst die finstersten Jauchegruben im Imperium wissen lassen, dass es tatsächlich keinen Ort gibt, den wir nicht im Auge behalten können."
Die Fähre hob ab. Sie war kein LAAT/i und ihr charakteristischer Lärm hatte sich noch nicht als Versprechen auf sofortige Extraktion oder willkommenen Nachschub in Darmans Unterbewusstsein eingebrannt. Das würde noch rechtzeitig geschehen, dessen war er sich gewiss.
Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und versuchte nicht über den Augenblick hinauszudenken. Denn dachte er voraus, fragte er sich, was er hier tat und warum er nun, da Niner sich erholt hatte und ebenfalls fortgehen konnte, nicht desertierte - dann würde er über seine Zukunft nachdenken müssen und das war momentan unmöglich, ohne sich dabei seiner unmittelbaren Vergangenheit stellen zu müssen.
Seine Vergangenheit schmerzte zu sehr. Sie schmerzte so sehr, dass er nicht einmal mit Sicherheit sagen konnte, ob er das Zeug dazu hatte, ein guter Vater zu sein.
Aber das war ein anderer Darman.
Kyrimorut Mandalore
Es war Speichel, Strill-Speichel - eine Pfütze davon auf den
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