Imperial Commando - Die 501.
die Nägel lackiert hat."
„Sachte. Spaltereien gab's bei uns noch nie und das bleibt auch so. Okay? Macht euch locker, alle beide - und du auch, Bry, die Geräusche, die du machst, klingen mir nämlich zu sehr nach Widerspruch."
Es gab nicht viel, was der exakten Abtastung der HelmAudiosysteme entging. Niner bemühte sich immer, der Sergeant Kal für seine Schwadron zu sein, und im Augenblick ging er ganz in der Rolle auf und stauchte sie zu ihrem eigenen Besten wieder in Reih und Glied. Darman kam sich verloren vor. Er war hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis nach diesem soliden Gefühl von Familie und Geborgenheit, das er daraus zog, Mandalorianer zu sein, und dem Versuch, alles andere zu vergessen, was diese Identität mit sich brachte: Eine tote Ehefrau und ein Sohn, bei dem er nicht sein konnte.
Aber das alles passierte nicht ihm. Es war irgendeinem anderen Darman passiert. An diese Abtrennung klammerte er sich, um den Tag zu überstehen. Bei Nacht jedoch, sobald er die Augen schloss, konnte er nicht aufhören, daran zu denken, was mit Etains Leichnam geschehen war. Er wusste es ganz einfach nicht. Es war nicht man-dalorianische Art, sich um sterbliche Überreste zu sorgen, aber ihm war nichts von ihr geblieben, nicht einmal ein Rüstungssplitter.
Ich will nur wissen, wohin es sie letztendlich verschlagen hat. Dann komme ich vielleicht damit zurecht.
„Der Spitzeltyp kommt nicht mit uns, oder?", meinte Bry. „Das fehlt uns noch."
Die Richtung, in die der Kopf zeigte, sagte nichts darüber aus, wohin ein Kerl mit Helm tatsächlich schaute, ganz zu schweigen davon, was er über Sensoren wahrnehmen konnte. Es gab also keinen Grund, aus dem Cuis hätte wissen können, dass man ihn anstarrte, über ihn sprach und ihm misstraute. Die Schwadron konnte sich über ihren vertraulichen Kanal unterhalten, ohne dass man sie hörte. Sie verschränkten immer die Arme oder hakten die Daumen am Gürtel ein, um der Versuchung zu widerstehen, automatisch zu gestikulieren, sodass ein zufälliger Beobachter nicht wissen konnte, dass sie sich unterhielten.
Niner beteiligte sich nicht. Er war paranoid wegen verwanzter Comlinks. Nichts konnte ihn vom Gegenteil überzeugen.
„Also was kann der Spitzel, was wir nicht können?", fragte Ennen. „Er scheint mir gut im Futter zu sein."
„Vielleicht ist er ein guter Schütze."
„Vielleicht hat sein Onkel ein gutes Wort für ihn eingelegt."
„Vielleicht auch nicht und das ist jetzt seine Strafe."
Darman war mehr daran interessiert, Cuis zu beobachten. Irgendetwas störte ihn an dem Mann und es ging über das sonstige gesunde Maß an Argwohn hinaus. Jeder, der in diesem Metier arbeitete, würde davon ausgehen, dass er das Thema von Spekulationen und Gerede war, wenn er sich bei den Truppen aufhielt. Aber Cuis schien zu reagieren, als würde er der Unterhaltung zuhören - unterschwellige, beinahe unsichtbare Reaktionen, aber nichtsdestotrotz Reaktionen. Er strahlte Unbehagen aus, während er den einsamen Streifen Ferrobeton überquerte. Er war ein Mann, der dazu fähig war, Bürger verschwinden zu lassen, ohne dass Fragen aufkamen, und doch bewegte er sich gehemmt.
Darman war überzeugt davon, dass er nicht in einen Laufschritt ausbrechen würde.
Es gestaltete sich als schwierig, kleine Einzelheiten vor Klonen zu verbergen. Darman hatte sein ganzes Leben damit verbracht, auf die winzigsten Variationen in Gesichtsausdruck und Körpersprache eingestellt zu sein. Ebenso auf Stimm- und Geruchsunterschiede, denn wie alle seine Brüder verbrachte er den Großteil seines Lebens unter Männern, die genauso aussahen wie er. Jeder Klon lernte die kleinen, typischen Merkmale und Verhaltensweisen wahrzunehmen, die einen jeden Mann kennzeichneten. Und diese Fähigkeit übertrug sich in die Beobachtung der ganzen Welt um sie herum.
Darman kam zu dem Schluss, dass Cuis entweder den Comm-Kanal hören konnte oder ... dass er den Tonfall der Unterhaltung spürte. Ennen und Bry waren respektlos und herablassend, nicht feindschaftlich. Vielleicht...
„Vielleicht", murmelte Darman, „ist er ein Machtnutzer. Geben wir ihm also nichts, woran er sich aufhängen kann."
„Meinst du", sagte Bry. „Wirklich?"
Ich kenne Machtnutzer. Ich kenne sie auf Arten, die du dir nicht mal vorstellen kannst. Ich kenne ihre Reaktionen, die Art und Weise, wie sie mit Dingen umgehen, die wir nicht wahrnehmen können, die Dinge, die uns gewöhnlichen Leuten manchmal zeigen, wer sie sind. Weil ich
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