Imperial Commando - Die 501.
Steinplatten des Durchgangs vor dem Hauptwohnraum, dem karyai.
Ordo bemerkte sie einen Sekundenbruchteil zu spät, als er im Gehen von seinem Datapad aufblickte. Er rutschte aus. Walon Vau war zurück und somit auch sein Strill Mird. Ordo konnte überall seinen beißenden Dunst riechen.
„Shab." Er ging zurück in die Küche, um einen Wischlappen zu holen, und fluchte vor sich hin. „Ekelhafter sha-buir."
„Das meinst du nicht so, Ord'ika", sagte Vau. Er stand an der Küchenarmatur und füllte einen Eimer. „In Wirklichkeit bist du froh, dass Mird zurück ist. Ich mache den Dreck weg."
Der sabbernde Übeltäter saß neben Ny, hatte den Kopf in ihren Schoß gelegt und brummte glücklich. Ny verwöhnte ihn mit einer Handvoll Keksen und schien den Lärm des Schlabberns, den ein glückliches Strill veranstalten konnte, nicht wahrzunehmen.
„Ich habe dir einen Banthaknochen besorgt, Mird'ika." Ny beugte sich vor, um ihm ins Ohr zu flüstern. Ordo bewunderte ihre Fähigkeit, so nah bei dem Tier einatmen zu können. „Aber die bösen Leute haben ihn weggenommen. Ja, haben sie, haben deinen Knochen genommen! Ihr Akk hat ihn gefressen. Böses Akk! Ich besorg dir einen neuen Knochen, ja? Schöner großer Knochen?"
Mird knurrte zustimmend. Ordo vergaß nichts. Er erinnerte sich an jede Einzelheit aus den Zeiten, in denen das Strill ihn als Kind in Tipoca City terrorisiert hatte. Er war dicht dran gewesen, es zu erschießen. Kal'buir ebenfalls. Doch nun war Mird ebenso ein Verbündeter wie alle anderen auf Kyrimorut und selbst Skirata bewunderte seine Intelligenz und Hingabe. Ny schien ebenso sehr einen Narren an ihm gefressen zu haben wie Vau.
Aber es stank trotzdem. Nichts würde je etwas daran ändern.
„Die Sturmies sind böse Leute, nicht wahr, Ny?", fragte Vau, während er einen Putzlumpen durchnässte und auswrang. „Wie böse?"
„Wenn sie die Jedi entdeckt hätten, hätte ich es auf die harte Tour erfahren", erwiderte sie. „Kann Mird Welpen haben?"
„Mird kann Welpen gebären und zeugen." Vau machte sich mit dem Lappen zum Durchgang auf. „Aber frag mich nicht, wie hermaphroditische Fortpflanzung in der Praxis funktioniert. Ich weiß nur: Falls Mird das Strill seiner Träume trifft, werden sie als Paar mit einem Wurf kleiner Strills dasitzen."
„Und ich wette, die wären bezaubernd", schwärmte Ny, während sie die weiche Haut an Mirds Wangen durchkraulte. „Kleine Kugeln aus faltigem goldenem Flaum. Genau wie du, Mird'ika."
Mird gähnte und stellte dabei einen furchterregenden Schlund voller Zähne zur Schau. Strills waren wahrscheinlich die am wenigsten bezaubernden Tiere auf Mandalore und Ordo konnte nur schwer nachvollziehen, was Ny an ihm so reizend fand. Mird hatte sechs Beine, besaß tödliche Klauen und einen dicken Klotzkopf mit gewaltigen Kiefern, die einen Schädelknochen durchbeißen konnten, und faltige Haut, die aussah, als wäre sie ein paar Nummern zu groß für seinen Körper. Es konnte auch fliegen, vorausgesetzt es fand einen erhöhten Punkt, von dem aus es lossegeln konnte. Das Tier war bewundernswert - und loyal -, aber Schönheit und Duft gehörten nicht zu seinen Qualitäten. Männliche Menschen fanden seinen Geruch abstoßend; Ordo auf jeden Fall. Weibliche Menschen und andere Spezies schienen ihn nicht zu bemerken, was eine Erklärung dafür sein mochte, dass ein so auffällig riechendes Tier ein so erfolgreicher Jäger sein konnte.
„Habt ihr Jungs eine Krisensitzung?", fragte Ny, ohne die Hände von Mird zu lassen. „Kann ich irgendetwas für euch tun?"
„Nur eine Routinebesprechung", antwortete Ordo. „Einer von Mereels Geschäftskontakten hat Dar und Niner aufgespürt, also haben wir zu tun."
„Ist Niner okay? Was ist mit dem armen Darman? Wie geht's ihm?"
„Wieder bei der Arbeit. Alle beide. Darüber hinaus müssen wir erst alles herausfinden." „Wenigstens kann sich Kal jetzt entspannen." „Nicht bis wir sie nach Hause holen."
„Aber das sollte euch leichtfallen. Oder nicht? Ihr seid die Extraktions- und Rückholexperten. Keine verschlossenen Türen für euch und der ganze Kram."
„Theoretisch, ja."
„Du bist ein sehr vorsichtiger Bursche, Ordo." „Das liegt daran, dass ich jeden Tag sehe, wie sich Pläne in osik auflösen."
Ordo wollte Ny unbedingt eine viel persönlichere Frage stellen. Aber Besany hatte ihm verboten, sie über ihre Meinung Kal'buir betreffend auszuhorchen. Die beiden zu verkuppeln, war zu früh, hatte Besany gewarnt, und es
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