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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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solange die Labour Party an der Macht blieb.

    550
    THE GLOBE

4. Mai 1979
    Triumph für Maggie!

    Townsend ließ den Fernseher in seinem Büro die ganze Nacht eingeschaltet, um keines der Ergebnisse zu versäumen, die von einem Wahlkreis nach dem anderen durchgegeben wurden.
    Eines stand bereits fest: Margaret Thatcher würde in die Downing Street 10 einziehen. Hastig schrieb Townsend einen Leitartikel, in dem er den Lesern versicherte, daß für Großbritannien eine aufregende neue Epoche beginnen würde.
    Der Artikel endete mit den Worten: »Schnallen Sie sich an!«
    Als er um vier Uhr früh erschöpft mit Bruce das Gebäude verließ, sagte Townsend zum Abschied: »Du weißt doch, was das bedeutet, nicht wahr?«

    Am folgenden Nachmittag arrangierte Townsend im Hotel Howard ein privates Treffen mit Eric Harrison, dem
    Generalsekretär der abgespaltenen Druckergewerkschaft. Als die Besprechung zu Ende war, klopfte der Chefportier an die Tür und bat Townsend, ihn kurz unter vier Augen sprechen zu dürfen. Der Chefportier erzählte, daß er gehört habe, was sein Untergebener am Telefon gesagt hatte, als er etwas früher als sonst von seiner Teepause zurückgekehrt war. Niemand
    brauchte Townsend zu sagen, wer höchstwahrscheinlich am anderen Ende der Leitung gewesen war.
    »Ich werde ihn auf der Stelle feuern«, versprach der
    Chefportier. »Seien Sie versichert, daß so etwas nie wieder vorkommt.«
    »Nein, nein«, hielt Townsend ihn zurück. »Lassen Sie den Mann, wo er ist. Und keinen Mucks, daß Sie ihn durchschaut haben! Ich muß die Gespräche, die wichtig für mich sind, jetzt 551
    zwar woanders führen; aber ich kann mich hier mit
    unbedeutenden Leuten treffen und Armstrong dadurch völlig in die Irre führen.«

    Bei der monatlichen Vorstandssitzung der Armstrong
    Communications lag der wöchentliche Verlust des Globe nach Schätzung des Finanzdirektors immer noch bei hunderttausend Pfund. So prall Townsends Säckel auch gefüllt sein mochte –
    wenn es so weiterging, war die Pleite nur noch eine Frage der Zeit.
    Armstrong lächelte, schwieg jedoch, bis Sir Paul Maitland zum zweiten Punkt der Tagesordnung kam und Dick
    aufforderte, dem Vorstand über seine letzte Amerikareise zu unterrichten. Armstrong informierte die Anwesenden über den letzten Stand seiner Verhandlungen in New York und fügte hinzu, daß er beabsichtige, in naher Zukunft einen weiteren Flug über den Atlantik zu unternehmen, da er der Meinung sei, es würde nicht mehr lange dauern, bis die Armstrong
    Communications ein offizielles Angebot für den New York Star unterbreiten könne.
    Sir Paul verlieh seiner Besorgnis über die Dimensionen einer solchen Transaktion Ausdruck und ersuchte, endgültige Zusagen nur mit Zustimmung des Vorstands zu machen.
    Armstrong versicherte ihm, es habe nie in seiner Absicht gelegen, solche Geschäfte ohne die Billigung des Vorstands zu tätigen.
    Peter Wakeham wies seine plötzlich sehr interessierten Zuhörer auf einen Artikel in der Financial Times hin, der besagte, daß Keith Townsend vor kurzem einen großen
    Komplex von Lagerhäusern auf der Isle of Dogs gekauft habe, und daß ganze Kolonnen von Lastwagen ohne Aufschrift
    nächtliche Lieferungen dorthin brachten.
    »Hat jemand eine Ahnung, worum es dabei geht?« Sir Paul ließ den Blick über die Anwesenden schweifen.

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    »Wir wissen«, antwortete Armstrong, »daß Townsend
    mitsamt dem Globe auch eine Transportfirma für den Direktvertrieb der Zeitungen übernommen hat. Vielleicht muß er sich nun als Spediteur betätigen, da seine Zeitungen sich so schlecht verkaufen.«
    Einige Vorstandsmitglieder lachten ein wenig gezwungen, doch Sir Pauls Miene bleib ernst. »Das würde aber nicht erklären, weshalb Townsend den Komplex so scharf bewachen läßt«, gab er zu bedenken. »Wachmänner, Hunde, elektrisch gesicherte Tore, Stacheldraht auf den Mauerkronen – er führt irgendwas im Schilde!«
    Armstrong zuckte die Schultern und blickte gelangweilt drein; deshalb beendete Sir Paul, wenngleich widerstrebend, die Sitzung.
    Drei Tage später bekam Armstrong einen Anruf aus dem
    Hotel Howard und erfuhr von dem jungen Portier, daß
    Townsend den ganzen Nachmittag in der Fitzalan-Suite
    zugebracht hatte, um mit drei führenden Mitgliedern der Druckergewerkschaft über eine neue Arbeitszeitregelung und eine höhere Bezahlung von Überstunden zu verhandeln.
    Am nächsten Morgen flog Armstrong in die Vereinigten
    Staaten. Da er Townsend mit seinen

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