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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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waren.«
    Unter anderen Umständen hätte Townsend seinen
    Konkurrenten vielleicht daran erinnert, daß dieser ihm im vergangenen Jahr beim Bankett des Oberbürgermeisters in der Guildhall einen Betrag von zweieinhalb Milliarden genannt hatte – wobei von einem Einblick in die Bilanzen keine Rede gewesen war. Doch solange E. B. sich nur zwei Schritte entfernt befand, hielt Keith lieber den Mund.
    Armstrong zog tief an seiner Zigarre, ehe er seine nächste, wohlgeprobte Zeile zum besten gab: »Haben Sie immer noch Zeit genug, um darauf zu achten, daß meine Anteile am Star guten Gewinn bringen?«
    »Mehr als genug, danke«, erwiderte Townsend. »Auch
    wenn der Star nicht die Auflagenhöhe der Tribune hat – ich bin sicher, angesichts der Gewinne des Star würden Sie die Tribune liebend gern dagegen tauschen.«
    »Ich kann Ihnen versichern«, entgegnete Armstrong, »daß 691
    die Tribune heute in einem Jahr den Star in beiden Belangen überrundet hat.«
    Jetzt war es Russell, der eine Braue hochzog.
    »Nun, dann wollen wir heute in einem Jahr den Vergleich anstellen. Bis dahin dürfte der Stand der Dinge offensichtlich sein«, meinte Townsend.
    »Solange mir hundert Prozent der Tribune und sechsundvierzig des Star gehören, kann ich nur der Sieger sein«, trumpfte Armstrong auf.
    Elizabeth runzelte die Stirn.
    »Falls die Multi Media tatsächlich drei Milliarden Dollar wert ist«, fuhr Armstrong fort, »müssen meine Star-Aktien mindestens hundert Millionen einbringen.«
    »Wenn das der Fall ist«, hakte Townsend ein wenig zu
    schnell nach, »müssen meine Anteile gut hundert Millionen wert sein.«
    »Dann wäre jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt für einen von uns beiden, den anderen aufzukaufen«, sagte Armstrong.
    Beide Männer verstummten. Russell und Elizabeth blickten einander an.
    »Und wie haben Sie sich das vorgestellt?« fragte Townsend schließlich.
    Russell wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Mandanten zu. Er war sich nicht ganz sicher, wie Keith reagieren würde. Auf diese Frage hatten sie keine Antwort geprobt.
    »Na ja, ich würde meine sechsundvierzig Prozent des Star für – sagen wir, hundert Millionen Dollar veräußern.«
    E. B. fragte sich, was Townsend erwidert hätte, wäre sie nicht hier gewesen.
    »Kein Interesse«, entgegnete Keith. »Aber wissen Sie was?
    Wenn Sie den Wert Ihrer Anteile auf einhundert Millionen schätzen, überlasse ich Ihnen die meinen für dieselbe Summe.«
    Drei Personen versuchten, nicht mit der Wimper zu zucken, während sie auf Armstrongs Reaktion warteten. Dick machte 692
    noch einen Zug an der Zigarre; dann beugte er sich vor und drückte sie in E. B.s Creme brulee aus. »Nein«, sagte er schließlich und zündete sich eine neue Zigarre an. Er paffte einige Sekunden, ehe er hinzufügte: »Ich warte gern so lange, bis Sie Ihre Aktien auf den Markt werfen. Dann bekomme ich sie für ein Drittel dieses Preises. Auf diese Weise werde ich die beiden großen Zeitungen dieser Stadt kontrollieren. Und ich setze keine Preise für diejenigen aus, die erraten, welche der beiden Zeitungen ich zuerst einstelle.« Er lachte und wandte sich nun zum erstenmal seinem Anwalt zu. »Kommen Sie, Russell. Es ist Zeit zu gehen.«
    Townsend konnte sich nur noch mit Mühe beherrschen.
    »Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie es sich anders überlegen«, sagte Armstrong laut und begab sich zum Ausgang.

    Kaum war Armstrong sicher, außer Hörweite zu sein, wandte er sich an seinen Anwalt: »Dieser Kerl ist so scharf auf Bares, daß er versucht hat, mir seine Anteile anzudrehen!«
    »Es hatte tatsächlich den Anschein.« Russell nickte. »Ich muß gestehen, damit hatte ich nicht gerechnet.«
    »Welche Chance habe ich jetzt, mein Star-Aktienpaket zu verkaufen?«
    »Kaum eine«, erwiderte Russell. »Nach diesem Gespräch wird es nicht lange dauern, bis die ganze Stadt weiß, daß Townsend verkaufen will. Dann wird jeder andere potentielle Käufer annehmen, daß Sie beide versuchen, Ihre Aktien an den Mann zu bringen, bevor es dem anderen gelingt.«
    »Und wenn ich meine Aktien auf den Markt gäbe – wieviel würden sie einbringen? Was meinen Sie?«
    »Wenn Sie so viele Wertpapiere sturzflutartig auf den Markt werfen, würde jeder vermuten, daß Sie die Aktien aus irgendeinem Grund loswerden wollen. In diesem Fall könnten Sie von Glück reden, wenn Sie zwanzig Million dafür bekämen.
    Zu einem erfolgreichen Verkauf bedarf es eines willigen 693
    Käufers und eines zögernden Verkäufers.

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