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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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hindurchgeschoben wurde. Sofort sprang er aus dem Bett und riß nervös den Umschlag auf. »Die Franzosen haben sich einverstanden erklärt, wenn auch nach langem Zögern. Fliege jetzt nach Frankfurt. E. B.«
    Um sieben Uhr kam Bruce Kelly zum gemeinsamen
    Frühstück. Bruce war vor kurzem nach London zurückgekehrt, um geschäftsführender Direktor und Vorsitzender des Vor-standsgremiums von Global TV zu werden. Er begann sofort, Townsend sein Leid zu klagen, daß sein größtes Problem darin bestehe, die skeptischen Briten dazu zu bringen, die hunderttausend Satellitenschüsseln zu kaufen, die derzeit in einem Lagerhaus in Watford darauf warteten, vom Einzelhandel bestellt zu werden. Seine neueste Idee war, die Schüsseln an die Globe -Leser zu verschenken. Townsend nickte nur, während er seinen Tee trank. Keiner der beiden erwähnte das eine Thema, das ihnen auf der Seele brannte.
    Nach dem Frühstück begaben sie sich gemeinsam zum
    Restaurant hinunter, und Townsend ging von Tisch zu Tisch und plauderte mit seinen Verwaltungsleitern aus aller Herren Länder. Als er seine Runde gemacht hatte, war er zu der Ansicht gelangt, daß die Herrn entweder sehr gute Schauspieler waren oder keine Ahnung hatten, wie prekär die Lage wirklich war. Er hoffte, daß letzteres der Fall sein möge.

    699
    Den Einführungsvortrag übernahm Henry Kissinger. Er
    sprach über Kommunikationstechnologien und die Macht der neuen Medien. Townsend saß in der vordersten Reihe. Er wünschte sich, sein Vater würde noch leben und hier sein, um hören zu können, wie der ehemalige US-Außenminister über Möglichkeiten redete, die noch vor zehn Jahren unvorstellbar gewesen wären. Jetzt aber begann die Zukunft, in der die Global eine entscheidende Rolle spielen sollte. Townsends Gedanken schweiften zu seiner Mutter, die inzwischen über neunzig war, und er dachte an ihre Worte, als er vor vierzig Jahren zum erstenmal aus England heim nach Australien gekommen war. »Für mich sind Schulden, gleich welcher Art, immer schon unerträglich gewesen.« Sogar an ihren Tonfall konnte Keith sich noch erinnern.
    Im Laufe des Tages ließ er sich bei so vielen Seminaren sehen, wie er zeitlich einrichten konnte, und verließ jedes mit den Worten »Arbeitseinsatz«, »Vision« und »Expansion« in den Ohren. Ehe er an diesem Abend ins Bett stieg, wurde ihm die neueste Nachricht von E. B. ausgehändigt. »Frankfurt und Bonn haben sich ebenfalls einverstanden erklärt, aber zu äußerst schwierigen Bedingungen. Bin unterwegs nach Zürich.
    Rufe Sie an, sobald ich die dortige Entscheidung kenne.« Keith verbrachte eine weitere schlaflose Nacht, in der er auf das Läuten des Telefons wartete.
    Ursprünglich hatte er vorgeschlagen, daß E. B. von Zürich aus direkt nach Honolulu fliegen solle, um ihn persönlich über ihre Verhandlungen zu unterrichten. Doch sie hatte das für keine gute Idee gehalten. »Schließlich«, hatte sie Townsend erinnert, »wird es wohl kaum die Moral der Delegierten heben, wenn ich ihnen meinen Aufgabenbereich darlege.«
    »Vielleicht würden die Herrn Sie für meine Geliebte
    halten«, meinte Townsend.
    E. B. lachte nicht.
    Nach dem Mittagessen am dritten Tag war Sir James

    700
    Goldsmith an der Reihe, eine Rede zu halten. Doch kaum wurden die Lichter im Saal gedämpft, blickte Townsend immer wieder auf die Uhr und fragte sich besorgt, wann E. B. endlich anrief.
    Sir James stieg, von stürmischem Applaus begleitet, auf die Bühne, und legte sein Manuskript aufs Rednerpult. Dann blickte er in den Saal und ließ den Blick über die Anwesenden schweifen, die er im Halbdunkel gar nicht mehr sehen konnte, und begann mit den Worten: »Es ist mir eine große Freude, zu einer Personengruppe reden zu dürfen, die für eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt arbeitet.« Townsend hörte sich aufmerksam Sir James’ Ansichten über die Zukunft der Europäischen Gemeinschaft an sowie die Gründe für seinen Entschluß, sich für das Europaparlament einzusetzen. »Als gewähltes Mitglied werde ich die Gelegenheit haben…«
    »Entschuldigen Sie, Sir.« Townsend blickte auf und sah den Hoteldirektor neben sich stehen. »Sie haben einen Anruf aus Zürich. Die Dame sagt, es sei sehr dringend.« Townsend nickte und folgte dem Direktor rasch aus dem verdunkelten Saal auf den Korridor.
    »Möchten Sie in meinem Büro mit der Dame reden?«
    »Nein«, erwiderte Townsend. »Stellen Sie den Anruf bitte auf meine Suite

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