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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Fall bekommen Sie die
    rechte Spalte auf der Titelseite, und Jane kann fünfhundert Wörter für Seite sieben schreiben, daß sich Australien, dank seines Rechtssystems, endlich aus dem finsteren Mittelalter befreit hat, und so weiter und so fort.«
    Bailey wandte sich der anderen Seite des Zimmers zu und deutete mit dem Bleistift auf eine Frau, deren Hand erhoben geblieben war. »Maureen?«
    »Im Royal-Adelaide-Krankenhaus grassiert eine mysteriöse Krankheit. In den vergangenen zehn Tagen sind drei kleine Kinder gestorben, aber der Leiter des Krankenhauses, Gyles Dunn, verweigert jeden Kommentar, sosehr ich ihn auch bedränge.«
    »Sind die Kinder von hier?«
    »Ja«, antwortete Maureen. »Alle aus der Gegend um Port Adelaide.«
    »Alter?« erkundigte sich Frank.
    »Zwei waren vier, eines drei Jahre. Zwei Mädchen und ein Junge.«
    »Setzen Sie sich mit den Eltern in Verbindung, vor allem mit den Müttern. Ich möchte Fotos, Informationen über den familiären Hintergrund – schlichtweg alles, was Sie
    herausfinden können. Stellen Sie fest, ob es zwischen den Familien irgendeine Verbindung gibt, und mag sie noch so 223
    entfernt sein. Sind sie miteinander verwandt? Kennen sie einander? Arbeiten sie im gleichen Betrieb? Haben sie irgendwelche gemeinsamen Interessen, welche die drei Fälle möglicherweise in Zusammenhang bringen könnten? Und ich möchte irgendeine Erklärung von Gyles Dunn, selbst wenn sie nur ›kein Kommentar‹ lautet.«
    Maureen nickte Bailey bestätigend zu, bevor dieser sich an den Fotoredakteur wandte. »Besorgen Sie ein Foto von Dunn, auf dem er gestreßt aussieht und das gut genug für die Titelseite ist. – Falls das Urteil im Taylor-Fall auf nicht schuldig lautet, gehört der Leitartikel Ihnen, Maureen.
    Anderenfalls bekommen Sie die Seite vier mit möglicher Fortsetzung auf Seite fünf. Versuchen Sie, sich Fotos von allen drei Kindern zu beschaffen, am besten aus dem Familienalbum
    – am liebsten wären mir Aufnahmen von fröhlichen, gesunden Kindern beim Spielen. Und ich möchte, daß Sie sich in diesem Krankenhaus umsehen. Falls Dunn sich weiterhin in
    Schweigen hüllt, sehen Sie zu, daß Sie in dem Laden irgend jemanden finden, der redet – einen Arzt, eine Schwester, notfalls auch einen Pförtner oder eine Putzfrau. Aber sorgen Sie dafür, daß Zeugen bei den Interviews dabei sind, oder nehmen Sie das Gesagte zumindest auf Band auf. Ich möchte nicht noch einmal so ein Fiasko wie vergangenen Monat mit Mrs. Kendal und ihrer Klage gegen die Feuerwehr erleben. –
    Und Dave«, der Chefredakteur wandte sich wieder an seinen Gerichtsreporter, »ich muß so schnell wie möglich erfahren, ob das Urteil im Taylor-Fall unter Umständen auf morgen
    verschoben wird, damit wir uns gleich ans Layout der Titelseite machen können. Hat sonst noch jemand irgendwas
    Brauchbares?«
    »Thomas Playford wird heute vormittag um elf eine
    angeblich wichtige Erklärung abgeben«, sagte Jim West, der politische Redakteur. Allgemeines Stöhnen erhob sich.
    »Ich bin nicht an Playfords Ergüssen interessiert, es sei 224
    denn, er gibt seinen Rücktritt bekannt«, brummte Frank.
    »Wenn es die übliche Tour ist, sich wichtig zu machen, und Playford wieder mal nichts als falsche Zahlen herunterrasselt, was er angeblich alles für das hiesige Gemeinwohl geleistet hat, dann bringen Sie’s auf einer Spalte auf Seite elf. – Wie sieht’s im Sport aus, Harry?«
    Ein leicht übergewichtiger Mann, der in der Ecke gegenüber von Keith saß, blinzelte und wandte sich einem jungen Mann zu, der hinter ihm hockte, vermutlich ein Volontär. Der junge Mann flüsterte Harry etwas ins Ohr.
    »Ach, ja«, sagte der Sportreporter, »irgendwann im Laufe des Tages wird die Aufstellung der Nationalmannschaft für das Spiel am Donnerstag gegen England bekanntgegeben.«
    »Sind Spieler aus Adelaide dabei?«
    Keith hörte während der gut eine Stunde dauernden
    Redaktionskonferenz stumm zu, obwohl er sich dann und wann gern zu Wort gemeldet hätte, da einige Fragen unbeantwortet blieben. Als die Redakteure schließlich gegangen waren, zeigte er Frank die Notizen, die er sich im Taxi gemacht hatte. Der Chefredakteur notierte sich die Zahlen auf der Rückseite von Keith’ Ticket und versprach, sich eingehend damit zu befassen, sobald er eine Verschnaufpause habe. Ohne sich weiter damit auseinanderzusetzen, legte er Keith’ Notizen in die Ablage mit der Aufschrift »Ausgang«.
    »Kommen Sie jederzeit zu mir, wenn Sie sich auf

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