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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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Hautausschlag (»Impfröteln«).
    Fieberkrämpfe werden vor allem nach dem Kombinationsimpfstoff mit Masern und Mumps ( MMR ) beobachtet, Auslöser ist wahrscheinlich die Masernkomponente.
    Thrombozytopenie
    Ebenso wie nach der Rötelnerkrankung kann auch zwei bis drei Wochen nach der Rötelnimpfung ein Blutplättchenmangel mit Blutungsneigung auftreten. Häufigere Symptome sind Nasen-, Haut-, Zahnfleischbluten, selten kommt es zu Darm- oder Nierenblutungen. Das Risiko beträgt etwa 1:30000 und ist damit zehnmal geringer als nach der Rötelnerkrankung (Quast 1997).
    Neurodermitis
    Einer dänischen Untersuchung an fast 10000 Kindern zufolge erhöht der Kombinationsimpfstoff MMR die Wahrscheinlichkeit um fast das Doppelte, bis zum Alter von 14Jahren an Neurodermitis zu erkranken (Olesen 2003).
    Neurologische Komplikationen und Enzephalitis
    Es gibt einzelne Berichte über neurologische Folgeschäden wie Guillain-Barré-Syndrom, transverse Myelitis oder Enzephalitis, wobei der Rötelnimpfstoff meist in Kombination mit dem Masern- und Mumpsimpfstoff eingesetzt wurde und daher die genaue Ursachenklärung nicht möglich ist.
    Arthritis
    Jeder zweite rötelngeimpfte Jugendliche oder Erwachsene klagt in den zwei Wochen nach der Impfung über vorübergehende Schmerzen und Steifigkeit in den Gelenken. Zu einer akuten Arthritis mit Rötung und Schwellung eines Gelenks kommt es bei 1 Prozent der geimpften Kinder und bis zu 10 Prozent der Erwachsenen.
    Das Impfvirus kommt auch als Auslöser einer chronischen Rheumaerkrankung in Frage. Nach Analyse des amerikanischen Meldesystems liegt das Risiko für eine chronische Arthritis in den zwei Wochen nach der Rötelnimpfung dreißig- bis fünfzigmal höher als zum Beispiel nach der Tetanusimpfung (Geier 2002). Die Möglichkeit eines Zusammenhangs wird selbst von den rigoros impffreundlichen Centers for Disease Control der USA nicht bestritten ( ACIP 1996).
    Rheumatische Erkrankungen, die innerhalb von einer bis sechs Wochen nach der Rötelnimpfung auftreten, werden in den USA als Impfschaden anerkannt ( HRSA 2011).
    Die Rötelnimpfung kann auch zu einem Aufflackern einer rheumatischen Erkrankung führen und muss daher bei Patienten mit einer solchen Krankheit in der Vorgeschichte zurückhaltend gehandhabt werden (Korematsu 2009).
    Chronische Schmerzsyndrome
    Immunologen vermuten einen Zusammenhang zwischen der Rötelnimpfung und chronischen Muskelschmerzen (Fibromyalgie) sowie dem chronischen Müdigkeitssyndrom. Drei Jahre nach Einführung eines neuen Rötelnimpfstoffs kam es zu einer starken Zunahme dieser Krankheitsbilder, betroffene Patienten wiesen auffällig hohe Röteln-Antikörper auf (Ablin 2006).
     
    Zusammenfassung
    Die Röteln sind eine harmlose Kinderkrankheit, die ohne Behandlung folgenlos abheilt.
Treten die Röteln während der Schwangerschaft auf, drohen Fehlgeburt oder Missbildungen beim Kind (Rötelnembryopathie).
Durch die Strategie der Ausrottung von Röteln und durch die Impfraten von über 90 Prozent haben Ungeimpfte kaum noch die Chance, in der Kindheit Röteln durchzumachen.
Mit Eintritt der Geschlechtsreife sollten alle Mädchen entweder Röteln-Antikörper im Blut haben oder zweimal geimpft sein.
Der Versuch, die Röteln durch die Impfung aller Kleinkinder auszurotten, ist kontraproduktiv: Er führt zu einer schlechteren Immunität der Frauen im gebärfähigen Alter.
Die Impfung mit Beginn der Pubertät vermittelt einen zuverlässigeren Schutz während einer Schwangerschaft.
Seit 2012 gibt es in Europa keinen Einzelimpfstoff mehr gegen Röteln. Ein Rötelnschutz kann nur noch durch die MMR- oder MMR-Windpockenimpfung vermittelt werden.
Innerhalb von zwei Wochen nach der Rötelnimpfung kann es zu Gliederschmerzen und zu einer leichten Impfkrankheit (»Impfröteln«) kommen.
In sehr seltenen Fällen verursacht die Impfung eine chronische Muskel- oder Gelenkerkrankung.
    Referenzen
    Ablin, J. N., Shoenfeld, Y., Buskila, D.: Fibromyalgia, infection and vaccination: Two more parts in the etiological puzzle. J Autoimmun 2006, 27 (3): 145–152
    ACIP (Advisory Committee on Immunization Practices): Update: Vaccine Side Effects, Adverse Reactions, Contraindications and Precautions. 1996. http:// www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/00046738.htm (Zugriff 26. 1. 2012)
    Albonico, H., Klein, P., Grob, C., Pewsner, D.: Die Impfkampagne gegen Masern, Mumps und Röteln – ein Zwangsszenario ins Ungewisse. Der Merkurstab 1991, 5: 333–342
    Albonico, H. U., et al.: Febrile

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