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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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associated with rubella vaccines. A review of 124 claims submitted to the National Vaccine Injury Compensation Program. Arthritis Rheum 1996, 39 (9): 1529–1534
    WHO (World Health Organization): Eliminierung von Masern und Röteln und Prävention der kongenitalen Rötelninfektion. Strategie der Europäischen Region der WHO 2005–2010. WHO Regional Office for Europe 2005, ISBN 92890 3382 7. http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0009/79029/E87772G.pdf (Zugriff 26.12.11)
    WHO (World Health Organization): Rubella vaccines: WHO position paper. WER 2011, 86 (29): 301–316

Windpocken
    Die Windpockenerkrankung
    Die Windpocken (Varizellen) sind eine harmlose Kinderkrankheit, verursacht durch das Varizella-Zoster-Virus ( VZV ). Sie verlaufen in den meisten Fällen mild und heilen in über 99,99 Prozent der Fälle komplikationslos aus.
    Die Inkubationszeit beträgt um die zwei Wochen, kann im Extremfall aber zwischen acht und 28 Tagen schwanken. Klassisches Symptom ist ein Hautausschlag, der aus kleinen wassergefüllten Bläschen besteht. Er breitet sich von Kopf und Stamm schubweise über mehrere Tage auf den ganzen Körper aus. Typisch sind der Befall auch des behaarten Kopfes und das bunte Bild einer »Sternenkarte«: Man findet auf der Haut gleichzeitig verschiedene Entwicklungsstadien des Ausschlags – Flecken, Papeln, Bläschen und Krusten. Häufig stellen sich in den ersten Tagen Krankheitsgefühl und mäßiges Fieber ein. Die Behandlung besteht aus juckreizlindernden Hautcremes oder Lotionen. Medikamentöse Fiebersenkung verzögert die Abheilung und begünstigt wahrscheinlich Komplikationen (Doran 1989, Eyers 2010).
    Die Windpocken sind hochansteckend, und zwar auch schon ein bis zwei Tage vor dem Erscheinen des Hautausschlags. Die Viren werden über Atemtröpfchen oder den Bläscheninhalt über mehrere Meter übertragen, quasi mit dem »Wind«.
    Die Ansteckungsgefahr erlischt nach wenigen Tagen. Eine Woche nach Auftreten der ersten Bläschen dürfen Erkrankte wieder in eine Gemeinschaftseinrichtung gehen. Für gesunde Kontaktpersonen, zum Beispiel Geschwister, ist der Ausschluss vom Besuch einer solchen Einrichtung nicht vorgesehen.
    Bis in die jüngste Zeit wurden fast alle Kinder irgendwann natürlicherweise mit Windpocken angesteckt und hatten dann eine lebenslange Immunität. Selbst Jugendliche und Erwachsene, die angeblich keine Windpocken hatten, sind in der Regel immun, haben also irgendwann eine sehr milde Variante der Krankheit durchgemacht. So finden sich VZV -Antikörper bei 95 Prozent der Sechzehnjährigen und bei bis zu 97 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter (Enders 2011).
    In Deutschland müssen Windpockenerkrankungen seit 2012 namentlich an das Gesundheitsamt gemeldet werden. Ärzte, die gegen Windpocken nicht impfen, sollen anscheinend durch den damit verbundenen bürokratischen Aufwand mürbe gemacht werden. Fred Zepp, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Mitglied der STIKO , zählt Windpocken zu den »ernst zu nehmenden Infektionsleiden und alles andere als harmlos«. Die Meldepflicht sei ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der bestehenden Impfprogramme (
Süddeutsche Zeitung
vom 11.2.2012). Bei STIKO -Sitzungen erklärt Prof. Zepp seine Befangenheit in Sachen Windpocken wegen seiner Forschungsarbeit für die Impfindustrie ( STIKO -Protokolle 2011). In Österreich und der Schweiz gibt es keine Meldepflicht.
    Gürtelrose: Späterkrankung nach Windpocken
    Die Windpockenviren werden während der Erkrankung nicht vollständig eliminiert, sondern verbleiben in Zellen des Nerven- oder Immunsystems. Im späteren Leben können sie dann als Gürtelrose (Herpes Zoster) zu erneuten Beschwerden führen. Begünstigend hierfür ist ein Nachlassen der zellulären Abwehr etwa durch Infektionskrankheiten, Krebserkrankungen oder immunsuppressive Medikamente. Schützend wirkt der Kontakt mit Windpockenkranken: Wer sich immer wieder mit den Viren »ansteckt«, frischt seine Immunität auf und vermeidet die Gürtelrose.
    Derzeit erkranken bis zu 20 Prozent der Menschen irgendwann im Leben an Gürtelrose. Die Symptome sind ein Bläschenausschlag in einem abgegrenzten Hautbereich, der begleitet ist von Brennen und teils auch starken Schmerzen. In der Regel heilt die Gürtelrose innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. Gelegentlich halten Schmerzen und Gefühlsstörungen jedoch auch über Monate oder sogar Jahre an und sind schwer zu

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