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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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Menschen eine schwere Nervenlähmung erlitten, das Guillain-Barré-Syndrom. Das Impfprogramm wurde daraufhin abgebrochen, die Grippeepidemie blieb aus.
    Lokal- und Allgemeinsymptome
    Oft stellen sich in den Tagen nach der Impfung Schmerzen an der Impfstelle ein, häufig auch Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Muskel-, Kopfschmerzen und Fieber. Selten kommt es zu Gelenkbeschwerden und Muskelentzündungen (Thurairajan 1997). Die Wahrscheinlichkeit solcher Allgemeinreaktionen liegt im Kindesalter bei 14 Prozent und nimmt mit dem Alter zu (Neuzil 2002). Gerade bei Kindern wird oft auch hohes Fieber beobachtet. Das Fieberkrampfrisiko liegt bei 1:500 (
BMJ
2010).
    Kinder werden nach der Grippeimpfung infektanfällig: Die Zahl der Betreuungstage und der Krankenhausaufnahmen steigt im Vergleich zu placebogeimpften Kindern deutlich an (Hoberman 2003).
    Allergische Reaktionen und Kreislaufstörungen
    Der Impfstoff führt gelegentlich zu allergischen Reaktionen von mildem Nesselfieber bis hin zu allergischem Schock. Ursache sind vor allem die Reste von Hühnereiweiß aus den Viruskulturen. Bei Hühnereiallergikern ist daher Vorsicht am Platz. Die Grippeimpfung kann auch Eiallergien überhaupt erst auslösen (Yamane 1988).
    Im Oktober 2011 wurde der einzige hühnereiweißfreie Grippeimpfstoff, Preflucel von Baxter, kurze Zeit nach der Einführung wieder vom Markt genommen, nachdem es zu zahlreichen schwerwiegenden Nebenwirkungen gekommen war, darunter anaphylaktischer Schock, Asthma bronchiale und Kreislaufkollaps. Das Paul-Ehrlich-Institut sah »ein Risiko für die Patientensicherheit, das angesichts der Verfügbarkeit sicherer Influenzaimpfstoffe nicht vertretbar ist« (
AT
2011).
    Vermutlich durch eine verzögerte allergische Reaktion kommt es nach Grippeimpfungen gelegentlich zum sogenannten »okulorespiratorischen Syndrom«, bestehend aus Augenrötung, Atembeschwerden und Gesichtsschwellung (Skowronski 2006).
    Asthma bronchiale
    Asthmatiker gehören zu dem Personenkreis, für den die Influenzaimpfung besonders empfohlen ist. Der Nutzen ist jedoch fraglich. Ein Übersichtsartikel kam bereits vor Jahren zu dem Schluss, es gebe nicht genug Daten, um Nutzen und Risiken der Grippeimpfung für Asthmatiker einzuschätzen (Cates 1999). In einer der veröffentlichten Studien verschlechtern sich 18 von 255 erwachsenen Asthmapatienten, die gegen Influenza geimpft wurden, deutlich in ihrer Lungenfunktion (Nguyen-Van-Tham 1998).
    Bei Kindern mit Asthma überwiegen die Nachteile der Impfung deutlich: In zwei Studien mit über 1300 Kindern nahmen die Asthmaanfälle nach der Impfung im Vergleich mit dem Placebo zu, in einer verdoppelte sich sogar das Anfallsrisiko (Bueving 2004, Christy 2004). Asthmaanfälle treten auch noch längere Zeit nach der Impfung vermehrt auf (Takahashi 2007).
    Autoimmunreaktionen
    Grippeimpfstoffe können die Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Gewebe in Gang setzen und damit die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigen (Stepanova 2000, Nachamkin 2008, Perdan-Pirkmajer 2012). In der medizinischen Literatur werden im Zusammenhang mit der Grippeimpfung zahlreiche Fälle von autoimmunen Blutgefäß- und Nierenentzündungen, autoimmuner Anämie sowie rheumatischen Erkrankungen mitgeteilt (Yanai-Berar 2002, Tavadia 2003, Montagnani 2011, Watanabe 2011, Soriano 2012).
    Chronische Darmentzündungen waren eine Begleiterscheinung der Impfung gegen die »Schweinegrippe« im Winter 2009/10 (Bardage 2011). Der Hilfsstoff MF 59 im Grippeimpfstoff Fluad wird in Zusammenhang mit der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes gebracht (Satoh 2003).
    Neurologische Komplikationen
    Die Grippeimpfung ist imstande, bei genetisch vorbelasteten Menschen auch Autoimmunreaktionen gegen Nervengewebe auszulösen. Dies kann Funktionsstörungen einzelner Nerven oder Nervengruppen, aber auch schwerwiegende neurologische Erkrankungen bis hin zur Enzephalitis zur Folge haben (Nakamura 2003). W. Ehrengut (1977) errechnete eine Nervenschädigung auf 700000 bis 1,3 Millionen Impfungen. In der medizinischen Literatur finden sich zahlreiche Berichte von neurologischen Impfkomplikationen, darunter auch Entzündungen des Sehnervs und Lähmungen der Augenmuskeln (Hennessen 1978, Kawasaki 1998).
    Der Zusammenhang zwischen der Grippeimpfung und dem Guillain-Barré-Syndrom, einer schweren aufsteigenden Lähmungserkrankung, ist gesichert (Bryan 1977, Juurlink 2006, Souayah 2007). Im Tierversuch wurde die Produktion entsprechender

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