Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung
Impfempfehlungen zu schaffen: »Wir haben übertriebene Vorstellungen davon, was Impfungen bewirken. Ich hoffe, die europäischen und amerikanischen Steuerzahler sind alarmiert und beginnen, Fragen zu stellen« (Gardner 2006).
Die meisten Studien zur Grippeimpfung haben eine schlechte methodologische Qualität, etwa eine zu geringe Teilnehmerzahl oder eine Verzerrung durch eine undurchsichtige Vorauswahl der Teilnehmer (»Selektions-Bias«). Es gibt oft auch unlogische Ergebnisse. Mehrere Studien weisen zum Beispiel auf einen scheinbaren Nutzen der Influenzaimpfung auch außerhalb der Grippesaison hin (
AT
2008). Die Forschergruppe um Jefferson zieht das Fazit:
»Belastbare Beweise für den Nutzen der Impfstoffe in der Gesellschaft sind bescheiden. Die scheinbar gute Wirksamkeit der Impfstoffe in der Verhinderung von Todesfällen jeglicher Ursache dürfte eine grundsätzliche Unausgewogenheit im Gesundheitszustand und andere systematische Unterschiede in den Teilnehmergruppen der Studien widerspiegeln« (Rivetti 2006).
Beispielsweise würden vor allem gesündere Menschen geimpft, die dann auch im Fall einer Grippeepidemie eine stabilere Gesundheit aufweisen.
Bei einer systematischen Überprüfung der Ergebnisse von Impfstudien findet sich meist wenig oder gar kein Effekt. So lässt sich bei geimpften Erwachsenen keine Verringerung von Arbeitsausfällen, Komplikationen (zum Beispiel Lungenentzündungen), Krankenhausaufnahmen oder Sterblichkeit belegen (Demicheli 2004, Rizzo 2006, Jordan 2007, Skull 2007, Jefferson 2010).
Auch Asthmatiker profitieren nicht von der Grippeimpfung. Ihre Lungenfunktion kann sich durch die Impfung sogar verschlechtern (Cates 2003). Die Impfempfehlung für Schwangere steht auf gleichermaßen wackligen Füßen, zumal damit auch kein Schutz für Neugeborene zu erzielen ist (France 2006,
AT
2010).
Bei unter zweijährigen Kindern liegt die Impfwirkung im Placebobereich (Luce 2001, Hoberman 2003, Jefferson 2005, Smith 2006). Bei über Zweijährigen ist die Wirkung auf die Erkrankungshäufigkeit bescheiden, auf schwere Krankheitsverläufe oder Komplikationen ist sie gar nicht belegt (Jefferson 2005). Komplikationen wie Ohrenentzündungen können bei geimpften Kindern sogar häufiger auftreten als bei ungeimpften (Hoberman 2003). Alle Studien mit wirkungsverstärkten Impfstoffen an Kindern sind von Impfstoffherstellern finanziert und enthalten kaum Informationen zu Nebenwirkungen (Vesikari 2011).
Häufige Grippeimpfungen können den Aufbau einer langfristigen und breiter aufgestellten Influenza-Immunität blockieren und vergrößern damit die Wahrscheinlichkeit schwerer Erkrankungen durch neue Virustypen, etwa im Rahmen einer Pandemie (Carrat 2006, Bodewes 2009, 2011).
Nebenwirkungen des Influenzaimpfstoffs
Sicherheit und Nebenwirkungen der Influenzaimpfstoffe sind skandalös schlecht untersucht. Für das Kindesalter existiert nur eine einzige ältere Untersuchung mit 35 Teilnehmern. Bezüglich der Nebenwirkungen bei alten Menschen gibt es lediglich ein paar kleinere Studien mit einer Laufzeit von maximal sieben Tagen nach der Impfung. Bei der millionenfachen und jährlich wiederholten Verabreichung dieser Impfstoffe klafft da eine Wissenslücke, die man kaum für möglich hält. Das
British Medical Journal
meint dazu: »Menschen einem unklaren Nebenwirkungsrisiko auszusetzen ist ein gefährliches Geschäft« (
BMJ
2010).
Die Grippeimpfung ist mit zahlreichen Nebenwirkungen belastet, die mit dem Alter des Impflings zunehmen und 14 Prozent der 65-Jährigen und 30 Prozent der über 75-Jährigen betreffen (Bernad Valles 1996, Donalisio 2003). Nebenwirkungen treten häufiger nach intramuskulärer Verabreichung auf, weshalb besser nur subkutan geimpft werden sollte (Francioni 1996).
Die Impfkampagne gegen die Schweinegrippe im Jahr 2009 führte bei Kindern zu einer derartigen Flut von Impfnebenwirkungen, dass die australische Regierung den Impfstoffen die Zulassung für unter Fünfjährige entzog.
Schwere Impfkomplikationen oder Impfschäden sind zwar selten, die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch mit der regelmäßigen jährlichen Teilnahme an der Grippeimpfung. Durch die ständig notwendige Veränderung des Impfstoffs treten unter Umständen auch Nebenwirkungen auf, die man bei früheren Chargen selten oder gar nicht beobachtete. 1976 wurde wegen einer befürchteten Grippeepidemie in den USA an 50 Millionen Menschen eine Impfstoffcharge verabreicht, durch die mehrere tausend
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