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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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Wissenschaft und Praxis und die Bertelsmann-Stiftung im Februar 2011 veröffentlicht haben. Darin heißt es:
     
    »Wir rufen Ärzte dazu auf,
     
    • anzuerkennen, dass es ihre ethische Pflicht ist, wichtige Entscheidungen zusammen mit ihren Patienten zu treffen,
    • … ihre Patienten zu ermutigen, Fragen zu stellen,
    • genaue Informationen über Behandlungsalternativen, deren Unwägbarkeiten, Nutzen und mögliche Folgeschäden entsprechend den Grundsätzen guter Risikokommunikation zu vermitteln,
    • … die Informationen auf die individuellen Bedürfnisse von Patienten zuzuschneiden und ihnen genügend Zeit zu lassen, ihre Wahlmöglichkeiten abzuwägen,
    • anzuerkennen, dass die meisten Entscheidungen nicht sofort getroffen werden müssen, und Patienten und deren Familien Zeit, Ressourcen und Unterstützung für ihre Entscheidungsfindung zu geben.
     
    Wir rufen Patienten dazu auf,
     
    • sich zu trauen, Bedenken und Fragen offen zu äußern und deutlich zu machen, was für sie wichtig ist,
    • zu erkennen, dass sie ein Recht darauf haben, an ihrer Versorgung gleichberechtigt mitzuwirken …« (Salzburg Global Seminar 2011).
     
    Von Ärzte- und Patientenseite haben sich in jüngster Zeit Initiativen gegen Versuche gebildet, die freie Entscheidung für oder gegen Impfungen einzuschränken oder abzuschaffen.
    Der Verein Ärzte für individuelle Impfentscheidung ( www.individuelle-impfentscheidung.de ) engagiert sich für den Erhalt der freien individuellen Impfentscheidung nach differenzierter, umfassender und ergebnisoffener ärztlicher Beratung. Er fordert umfassende und unabhängige Untersuchungen zu Sicherheit und Nachhaltigkeit von Schutzimpfungen und Impfprogrammen und die freie und öffentliche Diskussion der entsprechenden Forschungsergebnisse. Auf der Website des Vereins können aktuelle Informationen zum Thema Impfen abgerufen werden. In der Schweiz werden dieselben Positionen von der Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen ( www.impfo.ch ) vertreten. Ärzte, die diese Ziele unterstützen wollen, sollten sich diesen Initiativen anschließen.
    Von Patientenseite gibt es den Verein Gesundheit aktiv und das Bündnis für Selbstbestimmung in der Medizin, einen Zusammenschluss von Patienten- und Verbraucherverbänden.

Die Deutsche Impfkommission STIKO
    In Deutschland waren die Impfempfehlungen ursprünglich Sache der Bundesländer, wodurch die Impfpläne innerhalb der Bundesrepublik sehr unterschiedlich ausfielen. Das Bundesseuchengesetz legte 1961 jedoch eine Entschädigungspflicht der Bundesländer für Impfschäden durch öffentlich empfohlene Impfungen fest. Die Länder sahen sich somit genötigt, ihre Empfehlungen besser abzusichern und zu vereinheitlichen. Daher wurde 1972 die Ständige Impfkommission ( STIKO ) am Robert-Koch-Institut ins Leben gerufen. Das Robert-Koch-Institut ist Leitinstitut für die Erkennung, Überwachung und Verhütung von Infektionskrankheiten und zentrale Forschungseinrichtung des Bundesministeriums für Gesundheit, vor allem auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten.
    1991 beschloss die Konferenz der Gesundheitsminister, dass die Empfehlungen der STIKO künftig die Grundlage für die öffentlichen Impfempfehlungen der Länder bilden. Dies ist auch im Infektionsschutzgesetz so festgelegt, das in den Paragraphen 20 bis 23 den Impfbereich gesetzlich regelt.
    Die öffentliche Empfehlung einer Impfung erfolgt durch die Bekanntmachung in den amtlichen Mitteilungsblättern der zuständigen Landesgesundheitsbehörden, im Internet auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts ( www.rki.de ) sowie in der medizinischen Fachpresse. Die Impfempfehlungen zum Zeitpunkt dieser Auflage finden sich im Anhang.
    Durch die Gesundheitsreform der Großen Koalition sind die gesetzlichen Kassen zur Kostenübernahme aller von der STIKO empfohlenen Impfungen gezwungen. Welche geballten finanziellen Interessen auf das öffentliche Impfwesen einwirken, zeigt die Tatsache, dass Impfstoffe durch die erweiterten Impfempfehlungen der letzten Jahre zur umsatzstärksten Präparategruppe auf dem deutschen Arzneimittelmarkt geworden sind.
    Die STIKO -Empfehlungen dienen im Fall von haftungsrechtlichen Ansprüchen Impfgeschädigter als »vorweggenommenes wissenschaftliches Gutachten« und begründen im Schadensfall auch einen Versorgungsanspruch an den Staat (»Staatshaftung«). Voraussetzung ist allerdings, dass ein vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen zugelassener Impfstoff verwendet wurde.
    Eine

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