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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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verfolgt sie vorrangig deren Interessen. Das Bestreben dieser interessengelenkten Forschung ist der Nachweis von Wirksamkeit und Sicherheit einzelner Impfmaßnahmen in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst geringen Kosten. Als Wirksamkeitsnachweis begnügt man sich in der Regel mit Antikörperbestimmungen vor und nach der Impfmaßnahme, bei der Sicherheitsbeurteilung mit der Beobachtung eines kurzen Zeitraumes – Tage bis höchstens wenige Wochen nach der Impfung.
    Kaum eine Studie vergleicht geimpfte mit ungeimpften Gruppen, in keiner Studie werden weiterreichende Kriterien berücksichtigt wie Lebensqualität, Lebensdauer oder Anfälligkeit für chronische und bösartige Erkrankungen bei Geimpften und Ungeimpften.
    Eine Ahnung von möglichen Überraschungen bei umfassenderen Untersuchungskriterien vermittelt eine Untersuchung aus Finnland: Sie zeigt, dass seit Einführung der Masernimpfung die Masern-Enzephalitis zwar nahezu verschwunden ist, durch Zunahme anderer Erreger die Häufigkeit schwerer Gehirnentzündungen insgesamt jedoch gleich geblieben ist (Koskiniemi 1997). Auch die Zunahme schwerer Lungenentzündungen infolge der Einführung der Pneumokokkenimpfung in Großbritannien zeigt, dass wir beim Versuch, Krankheiten zu verhindern, vor Überraschungen nicht gefeit sind.
    Das ökologische Gleichgewicht zwischen dem menschlichen Organismus und Krankheiten ist noch kaum erforscht. Der Schweizer Arzt und Impfskeptiker Hans Ulrich Albonico fordert, massive Eingriffe in dieses Gleichgewicht, wie es Massenimpfungen darstellen, sorgfältig auf ihre »Nachhaltigkeit« zu untersuchen – also auf mögliche negative Folgen für künftige Generationen (Albonico 1998b). So könnten beispielsweise die Massenimpfungen gegen Windpocken oder Masern, die bei einem zwar geringen, aber über die Jahre stetig wachsenden Teil der Bevölkerung keinen Schutz vermittelt, künftig zu schweren Epidemien bei Jugendlichen und Erwachsenen führen. Die Aluminium-Hilfsstoffe in den Säuglingsimpfstoffen könnten im späteren Leben zu folgenschweren Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems und des Immunsystems führen.

Die Situation der Impfärzte
    Bei der Überlegung, welche Impfungen sie ihrem Kind geben lassen sollen, sehen sich viele Eltern Kinderärzten gegenüber, die keine Motivation oder keine Zeit haben, sich mit ihnen in Impffragen länger auseinanderzusetzen. Tatsächlich werden die Ärzte durch die Inflation an Impfempfehlungen quasi schwindelig gespielt. Eine vernünftige und umfassende Impfberatung ist schon aus zeitlichen Gründen im normalen Praxisalltag nicht mehr zu realisieren. Zudem ist die Vergütung der Impfleistung, verglichen mit dem Aufklärungsaufwand, minimal und erfolgt im Bereich der gesetzlichen Kassen auch nur dann, wenn tatsächlich geimpft wird.
    Aus den Marketingabteilungen der pharmazeutischen Industrie prasselt ein Trommelfeuer kostenloser »Zeitschriften« und Werbebroschüren auf die Ärzte ein, voll mit geschönten Informationen zum Impfthema – ganz zu schweigen davon, dass fast alle ärztlichen Fortbildungen zum Thema Impfungen von Impfstoffherstellern gesponsert sind. So wird die eigentliche Position des Haus- oder Kinderarztes unterminiert, in erster Linie die Interessen seiner Patienten wahrzunehmen. Bewusst oder unbewusst vertreten viele Ärzte eher abstrakte gesundheitspolitische Ziele und auch die kommerziellen Interessen der Impfstoffhersteller.
    Wie hart die Auseinandersetzung zwischen Impfbefürwortern und -skeptikern ist, zeigen Veröffentlichungen, in denen gefordert wird, den Eltern im Zweifelsfall die Verantwortung für ihre Kinder zu entziehen. So war beispielsweise in der Zeitschrift
Kinderärztliche Praxis
zu lesen, Eltern und Ärzte hätten »so gut wie keinen Ermessensanspruch mehr bezüglich Impfbejahung bzw. Impfverweigerung«, sondern Kinder hätten Anspruch auf Impfungen, und dieser Anspruch sei zu erfüllen (Voss 1998). Man beruft sich unter anderem auf Artikel 6 Absatz 1 des Grundgesetzes, der die Familie unter den Schutz der staatlichen Ordnung stellt. In Anlehnung an die Menschenrechte werden Rechte – etwa ein Kinderrecht auf Impfungen oder ein Menschenrecht auf Gesundheit – konstruiert, die keiner ernsthaften ethischen, philosophischen oder juristischen Prüfung standhalten. Der stellvertretende Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Michael Sturm etwa ist der Meinung:
     
    »Eine unterlassene Impfung entspricht … einer

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