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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wesen ungeschickt auf.
    Oh Gott oh Gott oh Gott …
    Claus griff in seine Jacke und zog die Pistole, die Colding ihm gegeben hatte. Er hielt sie mit beiden Händen, die Ellbogen fest gegen die Rippen gedrückt.
    Die Kreatur spannte ihre Muskeln an, um in den Sikorski zu springen.
    Claus hörte die ersten beiden Schüsse, bevor er begriff, dass er selbst es war, der sie abgegeben hatte. Immer wieder tanzten seine Finger über den Abzug – schneller als die Pistole feuern konnte. Der wissenschaftliche, beobachtende Teil seines Gehirns registrierte fasziniert, dass alle elf Schüsse die Kreatur ins Gesicht trafen.
    Die Kammer war leer.
    Das Monster stürzte zu Boden, fast neonrotes Blut spritzte in den Schnee.
    Hinter dem sterbenden Tier, dessen Schöpfer er war, sah Claus, wie durch eine Art schwarz-weißen Nebel, dass der Rest der Horde donnernd heranstürmte. Sie waren nur noch dreißig Meter entfernt.
    Er ließ die Waffe fallen. Suchend blickte er sich in der Pilotenkabine um, während seine Hände schon nach oben griffen und den Hebel von Motor zwei in Flugposition schoben.
Er sah seine Brille auf dem Boden liegen und hob sie auf. Ein Bügel war gebrochen, den anderen schob er hektisch in seinen Kopfverband. Die Gläser hatten sich ein wenig verdreht, aber wenigstens konnte er jetzt wieder klar sehen.
    Die Horde war noch zehn Meter entfernt.
    Endlich hoben die kreisenden Rotorblätter den Sikorski vom Boden. Claus bemerkte, wie er lautstark ausatmete, als die ersten Kreaturen die Pfoten ausstreckten und auf den Hubschrauber zusprangen … ohne die Maschine zu erreichen.
    Er steuerte den beschädigten Hubschrauber in Richtung Geisterstadt. Eine Horde hungriger Kreaturen folgte ihm.

7:01 Uhr
    Colding und Clayton hielten zwischen den Bäumen am Stadtrand, gute zwanzig Meter vom nächstgelegenen Gebäude entfernt. Der stark mitgenommene einäugige Elchkopf von Svens Geschäft für Jagdbedarf starrte sie an. Colding brauchte eine Minute zum Nachdenken, aber er wusste nicht, ob er so viel Zeit hatte.
    Er stellte den Motor des Arctic Cat ab und lauschte. Der Wind hatte sich gelegt. Bis auf die Rotorblätter des Sikorski, die in der Ferne durch die Luft peitschten, schienen die Wälder von einer tödlichen Stille erfüllt. Wenigstens war es dem Doc gelungen, die Maschine vom Hubschrauberlandeplatz aus zu starten.
    »Ist irgendetwas hinter uns?«, fragte er Clayton.
    »Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit wir auf dieser Straße sind. Selbst wenn sie uns noch verfolgen, haben wir einen
guten Vorsprung.« Clayton neigte den Kopf und sah zum Himmel hinauf. »Hören Sie das?«
    Der Hubschrauberlärm wurde lauter. Die Zeit lief ihnen davon.
    »Ich höre es«, sagte Colding. »Wenn Sara in der Kirche ist, wo würde sie sich dann verstecken?«
    »Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich mich für den Glockenturm entscheiden. Rechts hinter dem Altar führt eine Treppe zur Chor-Empore. Von dort kommt man über eine Leiter in den Turm.«
    Colding sah zum Turm hinüber. Er hoffte, Saras Gesicht zu entdecken, doch er konnte nichts erkennen. Gut möglich, dass dort jemand war, der ihn problemlos sehen konnte, doch wenn sich dort nichts regte, würde Colding nichts davon mitbekommen.
    Er nagte an seiner Unterlippe. Sie wussten nicht einmal, ob Sara und Tim dort waren. Vielleicht hatte Gary es geschafft, sie von der Insel wegzubringen. Vielleicht hatte Magnus sie bereits umgebracht. Er wusste es nicht. Colding konnte jedoch herausfinden, ob sie noch dort warteten. Dazu musste er nichts weiter tun, als sein Leben riskieren.
    »Clayton, wir gehen los, sobald der Doc über uns wegfliegt. Vielleicht lockt das Magnus aus seinem Versteck, und wir bekommen eine Chance, ihn zu erledigen.«
    Clayton beugte sich vor und sah hinüber zum runden, ungeschützten Platz mitten in der Stadt. »Wir werden zehn oder fünfzehn Sekunden lang keine Deckung haben. Könnte Magnus uns in dieser Zeit erwischen?«
    Colding nickte. »Wenn er darauf vorbereitet ist oder uns kommen gehört hat, ja, dann dürfte ihm die Zeit genügen. Es kommt ganz darauf an, wo er gerade steckt.«
    »Und wenn wir zur Kirche kommen, und er bereits dort ist?«
    Colding schwieg einen Augenblick. Die Wut begann, seine Angst zu verdrängen. »Dann werden wir ihn töten.«
    Clayton nickte heftig. »Das ist das erste Mal, dass ich etwas Vernünftiges aus Ihrem Mund höre. Sie fahren, ich schieße.«
    Colding startete das Arctic Cat und wartete darauf, dass der Sikorski über sie

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