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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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kannst, wie du verblutest. Ich werde dich verbrennen, bis deine Knochen
schwarz sind. Ich verspreche dir, du verrottete Hure, ich verspreche dir, dass du mich anflehen wirst … und wenn du es tust, werde ich nicht zuhören.«
    Sara kniff die Augen zusammen, um gegen die Anspannung zu kämpfen, die sich in ihrem Kopf und ihrer Brust aufbaute. Wie viel würde sie noch ertragen können? Jetzt wusste Magnus ganz genau, wo sie war. Sie konnte nicht weglaufen – nicht, solange die Kreaturen da draußen umherstreiften. Magnus wäre nicht so dumm, noch einmal aus der Deckung zu kommen. Sie musste einen anderen Unterschlupf finden, den sie ebenso gut verteidigen konnte.
    Magnus würde sie umbringen, sie langsam ausbluten lassen, sie verbrennen …
    Nein, sie durfte nicht zulassen, dass die Todesangst sie überwältigte. Sie würde gegen dieses Arschloch ankämpfen, sie würde gegen ihn kämpfen, bis es nichts mehr gab, mit dem sie sich zur Wehr setzen konnte.
    »Tim, erheb deinen Arsch. Wir gehen nach unten.«
    Tim kroch zur Falltür. Vorsichtig kletterte er nach unten, sein kaputtes Knie machte ihm noch immer sehr zu schaffen. Sara folgte ihm nach unten und fragte sich dabei, wie lange es dauern würde, bis Magnus seinen nächsten Angriff startete.

6:52 Uhr
    Das Arctic Cat kam unter dem Gewicht der drei Männer nur schwer voran, doch schließlich erreichten sie den Sikorski. Hatten die Monster den Motor des Schneemobils gehört? Kamen sie näher?

    Colding hielt den Schlitten an. Rhumkorrf stolperte vom Sitz, kletterte in den Hubschrauber und schloss die Tür hinter sich. Clayton blieb hinten auf dem Schneemobil sitzen und hielt sich mit seinem gesunden Arm locker an Coldings Hüfte fest.
    Colding ließ den Motor aufheulen, machte so viel Lärm wie möglich. Er musste die Kreaturen anlocken, damit er wusste, wo sie waren – damit er sicher sein konnte, dass sie hinter ihm waren. Wenn er direkt in die alte Stadt fuhr, konnten diese Wesen ihn an jedem Punkt der Strecke angreifen. Vielleicht waren sie sogar schon in der Stadt. Und wenn sie dort waren, wie konnte er dann Sara retten?
    Er suchte die erste Baumreihe ab, entdeckte aber nichts.
    Wieder ließ Colding das Schneemobil aufheulen. Das Dröhnen des Motors erfüllte die ganze Lichtung. Es hallte vom Hangar wider und war so laut, dass es in den Ohren schmerzte. Stinkende Abgase stiegen ihm in die Nase.
    Colding spürte, wie Clayton sich fester an ihn drängte. Aus dem männlichen ich halte mich ja kaum fest wurde eine verzweifelte, angsterfüllte Umklammerung.
    »Um Himmels willen«, sagte Clayton.
    Etwa vierhundert Meter entfernt brachen die Kreaturen zwischen den Bäumen hervor und strömten zur Landebahn. Es waren mindestens dreißig; riesengroß, kräftig und angriffslustig – eine Phalanx aus Muskeln und Zähnen.
    »Clayton, halten Sie sich fest.« Colding riss das Gas auf.
    Das Schneemobil reagierte zunächst etwas träge, doch nun von Rhumkorrfs zusätzlichen 135 Pfund befreit, raste die Maschine kurz darauf mit Höchstgeschwindigkeit die einspurige Straße zum Landhaus zurück. Colding bog nach rechts in die Hauptstraße ein und folgte derselben Route, die Magnus genommen hatte. Er hatte die Kreaturen so weit abgehängt,
dass ihm noch etwa zehn Minuten blieben, um Sara und Tim zu holen – sofern sie noch am Leben waren. Dann würden sie Magnus entweder aus dem Weg gehen oder ihn umbringen und auf Rhumkorrf und den Hubschrauber warten, um diese gottverdammte Insel zu verlassen.
    Alles in allem? Ihre Chancen waren miserabel. Aber mehr hatten sie nicht.
    Das Arctic Cat schoss mit Vollgas über den Schnee. Die Monster nahmen die Verfolgung auf.

6:55 Uhr
    Magnus saß auf der Vorderbank des Bv, die Erste-Hilfe-Ausrüstung neben sich. In seiner rechten Hand hielt er das Ka-Bar-Messer, und mit seiner linken drückte er mehrere zusammengerollte blutige Mullstreifen gegen seinen Oberschenkel. Er musste die Blutung stoppen. Seine Socke, sein Schuh und sein Hosenbein waren unterhalb des Knies bereits völlig von Blut durchtränkt. Er fragte sich, ob die Kreaturen eine Blutspur wittern konnten.
    Er hatte Sara unterschätzt. Er hatte es verdient, angeschossen zu werden, denn wie ein völliger Schwachkopf war er ohne jede Deckung einfach losmarschiert. Zuerst Clayton und jetzt Sara – Magnus hatte seinen früheren Biss verloren.
    Das Messer hatte er benutzt, um sein Hosenbein aufzutrennen. Schon komisch, das eigene Blut an seinem Messer zu sehen, doch es war nicht das

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