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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeichen für eine Pistole. Langsam schob er die linke Hand nach vorn und deutete auf seine Brust. Er hatte keine Ahnung, ob sie ihn verstand und tun würde, was er ihr zeigte.
    Und ob sie überhaupt so gut zielen konnte …
     
    Clayton hob den Kopf.
    »Oh … ich brauche Urlaub.«
    Überall um ihn herum brannte die alte Stadt, sein linkes Bein war gebrochen, die Kreaturen kamen immer näher, und dieser kanadische Scheißefresser hatte ihm den kleinen Finger
abgeschnitten. Er krümmte sich zusammen und rührte sich nicht von der Stelle. Zuerst wollte er die ganze Situation überblicken, bevor er irgendetwas unternehmen würde.
    Eine Bewegung zu seiner Linken, etwa zwanzig Meter entfernt, am Stadtrand, wo der Pfad in den Wald führte. Etwas Fleischig-Gelbes.
    Er lag mitten zwischen brennenden Trümmerteilen, von denen schimmernde Hitzewellen aufstiegen, durch die man nur undeutlich sehen konnte. Wenn er vollkommen regungslos liegen blieb, konnte er sich so vielleicht ein paar Minuten lang vor den Kreaturen verstecken. Doch wenn er nicht von hier verschwand, würden sie ihn früher oder später schnappen.
    Langsam drehte Clayton den Kopf nach rechts. Die Lodge brannte. Das trockene alte Holz glühte rot in den Flammen, die neun Meter hoch in die Luft ragten. Dort gäbe es keine Deckung.
    Aber unmittelbar hinter der Lodge, jenseits der Flammen, durch die man alles nur wie durch Dunst hindurch erkennen konnte, sah er den kleinen Streifen eines vertrauten schwarz-weißen Musters. Clayton verzog das Gesicht, stellte sich auf den Schmerz ein und kroch langsam los.
    7:10 Uhr
    Das Feuer im Dachgebälk breitete sich langsam, aber unaufhaltsam aus und erfüllte die Kirche mit zuckendem, flackerndem Licht. Schatten tanzten hin und her und verliehen Kirchenbänken und dem großen Kruzifix ein unheimliches Eigenleben.
    Tu es, dachte Colding, als ob sie seine Gedanken lesen könnte. Tu es, erschieß mich.

    Magnus hielt sich hinter Colding, doch wieder rief er zur Empore hinauf. »Sara, warum schickst du nicht einfach Feely runter? Ich tausche Colding gegen ihn aus. Ich brauche dich nicht. Ich brauche nur Feely. Du weißt nicht genug, um mir gefährlich zu werden.«
    »Warum haben Sie dann versucht, mich umzubringen?« Auch diesmal kam ihre Stimme von einer anderen Stelle.
    »Ich wollte nicht dich töten. Ich wollte Feely und Rhumkorrf loswerden. Du warst nur zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    »Was auch für meine Crew gilt.«
    »Deshalb haben wir allen immer eine Risikozulage bezahlt«, sagte Magnus. »Denk nach. Jian ist tot. Rhumkorrf ist tot. Jetzt brauche ich nur noch Tim, und dann ist das alles hier vorbei. Du und Colding, ihr könnt beide eurer Wege ziehen. Wenn ihr es schafft, die Insel zu verlassen – umso besser. Dann hättet ihr wenigstens eine echte Chance zusammen. Was sagst du dazu?«
    Schweigen.
    »Was sollte mir Colding noch nützen, wenn er tot ist?«
    »Er ist nicht tot«, sagte Magnus. »Er steht direkt – «
    Der dröhnende Knall eines Schusses. Es war, als ramme jemand Colding einen Vorschlaghammer in die Brust. Instinktiv duckte er sich nach hinten weg. Seine Füße blieben in einer Kirchenbank hängen, er taumelte gegen Magnus, stürzte auf seine rechte Seite zu Boden Und drehte sich mit dem Gesicht nach unten; er rührte sich nicht mehr.
     
    Magnus verbarg sich halb unter einer Kirchenbank in der Hoffnung, dass Kugeln von Kaliber .40 sie nicht durchbohren würden. Ein weiterer Schuss fiel. Die Kugel klatschte in das gefrorene, modrige Holz.

    »Wie finden Sie das, Magnus?«, rief die Stimme aus den Schatten der Empore. »Jetzt haben Sie keinen verdammten Furz mehr, den Sie gegen irgendwas austauschen könnten, Sie krankes Arschloch!«
    Er tauchte blitzschnell hinter der Kirchenbank auf und eröffnete das Feuer auf die Chor-Empore. Teile des Geländers lösten sich in einem Schauer aus Holzsplittern auf. Plötzlich war Sara wieder woanders. Magnus duckte sich, als sie erneut auf ihn feuerte.
     
    Sara blieb auf dem Bauch liegen und schoss zwischen den noch stehenden Speichen des Geländers der Chor-Empore hindurch. Das wild flackernde Licht des Feuers machte es schwierig, Magnus ins Visier zu nehmen, der zwischen den Kirchenbänken hindurchkroch und immer wieder auftauchte, um die Empore mit einem Kugelhagel zu überziehen. In all dem Rauch konnte Sara kaum atmen. Sie hatte noch zwei Schuss, vielleicht auch drei – verdammt, sie hatte es nicht mehr geschafft, genau mitzuzählen.
    Ich habe auf ihn

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