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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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doch dieser verschwand bereits die Treppe hinauf. Magnus sah nach rechts in Richtung des Hauptraums der Kirche. Etwa zwanzig Kreaturen. Einige rannten den Mittelgang entlang, andere krochen über die schwelenden Kirchenbänke – und sie alle hatten es auf ihn abgesehen. Magnus kam hinter dem Kreuz hervor und trippelte auf die Treppe zu, während er mit der MP5 das Feuer auf die Kreaturen eröffnete. Das Wesen, das ihm am nächsten war, stürzte zu Boden. Blut spritzte aus einem halben Dutzend frischer Schusswunden, doch es waren so viele dieser Kreaturen …
     
    Sara schaffte es, die Flammen auf ihrem Hosenbein mit Schlägen zu ersticken. Dann spähte sie über den Rand der Chor-Empore hinweg nach einer weiteren Schussgelegenheit. Rauch brannte ihr in den Augen. Nur mit Mühe konnte sie ein Husten unterdrücken. Magnus schob sich mit schlurfenden Schritten nach links auf die Treppe zu, seine ganze
Aufmerksamkeit auf jene merkwürdigen Land-Haie mit den flossenartigen Rückensegeln gerichtet. Er hatte keinerlei Deckung. Sie hob ihre Waffe, doch bereits während sie es tat, gab ihr Unterbewusstsein zu verstehen, dass etwas nicht stimmte.
    Der Schlitten ihrer Pistole bewegte sich nicht mehr.
    Die Kammer war leer.
    Sie schob die Waffe in ihr Holster zurück und rannte auf die Leiter zum Glockenturm zu.
     
    Mit vor Stress und Anstrengung pfeifenden Lungen erreichte Colding die oberste Treppenstufe. Wegen des Rauchs, der in dicken Schwaden über der Chor-Empore hing, musste er heftig husten. Durch die schwarzen Wolken hindurch sah er Sara am anderen Ende der Empore, ihre Füße hatte sie auf der untersten Sprosse einer Metallleiter.
    »Peej, mach schon! Komm hier rauf!«
    Colding rannte zur Leiter und begann hinaufzuklettern. Gegen allen Anschein hoffte er, dass Sara wusste, was sie tat.
     
    Magnus sprintete die Treppe hinauf, wobei er so lange blindlings nach hinten feuerte, bis ihm ein Klicken verriet, dass die MP5 leer war. Noch im Aufsteigen versuchte er, ein frisches Magazin in die Waffe zu schieben, doch die Treppe war so schmal, dass es schwierig wurde, die Waffe in die entsprechende Position zu drehen, während er zwei Stufen auf einmal nahm. Die hölzernen Stufen schwankten unter dem Gewicht eines Wesens, das sogar noch größer war als er.
    Er hatte die letzte Stufe fast schon erreicht, als ihn etwas von hinten traf. Sein Gesicht krachte auf den Steinboden der Chor-Empore, und die MP5 schlidderte davon. Das neue
Magazin glitt ihm aus den Fingern, prallte von der Wand ab, rutschte über den Rand der Empore und fiel mitten zwischen die brennenden Kirchenbänke darunter.
    Wie eine Flamme schoss ein schneidender Schmerz die Rückseite seines linken Beins hoch.
    Magnus rollte sich auf den Rücken, winkelte das rechte Bein an und trat mit aller Kraft zu. Er spürte, wie sein Fuß gegen eine feste Masse aus Muskeln, Haut und Knochen prallte. Die Kreatur brüllte vor Wut und Schmerz. In einer einzigen fließenden Bewegung setzte sich Magnus auf, zog die Füße unter seinen Körper und kauerte sich auf seinen noch immer gebeugten Knien zusammen. Seine Finger ruhten auf dem Boden, die Zehen trugen sein gesamtes Gewicht. Das große Tier hatte sich von dem Tritt erholt. Es reckte seinen Oberkörper und stürmte die letzten fünf Stufen hinauf. Magnus sprang nach vorn. Er duckte sich unter dem Kiefer weg und rammte seine Schulter in die Kehle des Monsters. Der Aufprall schüttelte ihn heftiger durch als alles, was er jemals beim Football erlebt hatte, doch es gelang ihm, den Körper der Kreatur in dem engen Treppenhaus zu verkeilen. Vom Aufprall zurückgeworfen, schob sich Magnus nach rechts und legte seine mächtigen Arme um den fassdicken Hals des Wesens, den linken an die Kehle, den rechten in den Nacken. Der große Körper der Kreatur zuckte zwischen den Wänden des Treppenhauses hin und her und versperrte den anderen den Weg.
    Magnus stieß sein eigenes wildes Gebrüll aus und drückte mit aller Kraft zu. Das muskulöse Monster warf seinen Kopf vor und zurück und versuchte, seine Kiefer für den Todesbiss in Position zu schieben, doch es konnte sich auf der schmalen Treppe nicht zur Seite drehen. Magnus stellte sich auf den Rhythmus der Kreatur ein: nach links ausschlagen,
Pause, nach rechts ausschlagen, Pause. Dann hob er seine linke Hand und rammte dem Monster seinen Daumen in das rechte Auge. Er schob den Daumen tief nach unten und hakte sich damit in der Augenhöhle fest, indem er den Orbitalknochen wie einen

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