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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Vorstrafenregister?«
    »Nichts«, sagte Tippen.
    Kovac seufzte, kratzte sich am Kopf und nahm einen Schluck Kaffee. Seine Augenlider fühlten sich an, als wären sie mit Sandpapier ausgekleidet. Er schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Sind wir hier fertig?«
    »Hast du was Besseres vor?«, fragte Tippen sarkastisch.
    Kovac streckte sich und gähnte. »Ja. Ich dachte, zuerst schnappe ich ein paar böse Jungs und dann seh ich mir einen Film an oder rette die Welt oder was in der Art.«
    Liska bedachte ihn mit einem lasziven Augenaufschlag. »Die Arbeit eines Superhelden ist niemals getan.«
    »Du hast es kapiert, Baby«, sagte er. »Wenn du es geschickt anstellst, lasse ich dich vielleicht dabei zusehen, wie ich in einer Telefonzelle meinen Superman-Dress anziehe.«
    »Was war das denn gerade?«, fragte Liska, als sie wieder an ihren Schreibtischen im Büro saßen.
    Kovac sah sie nicht an. »Was meinst du?«
    »Gestern Abend war es dir egal, ob Carey Moore abkratzt, und heute Morgen bist du bereit, für ihre Ehre ins Feld zu ziehen? Was soll das?«
    »Sie tut mir leid«, sagte er und schob sich umständlich die Lesebrille auf die Nase, um sich wieder seinen Notizen zuzuwenden. »Sie wird brutal zusammengeschlagen, während ihr Ehemann irgendeine Nutte vögelt und sich einfach einen feuchten Kehricht dafür interessiert, was mit seiner Frau passiert.«
    »Weißt du das?«
    »Ich weiß, wenn ein Mann lügt. Und sie versucht, so zu tun, als wäre es nicht so oder als würde es ihr nichts ausmachen. Ich versteh das nicht.«
    »Sie schämt sich«, sagte Liska ruhig. »Es ist nicht schön, diejenige zu sein, die verarscht wird. Zumal wenn man immer stark und zäh sein soll, eben sämtliche Alphaweibchen-Eigenschaften in sich vereinen muss. Aus mir spricht nur die Erfahrung«, ergänzte sie.
    Kovac nahm seine Brille ab und sah sie an. Sie war lange genug mit einem Detective vom Rauschgiftdezernat in St. Paul verheiratet gewesen, um zwei Kinder mit ihm zu haben. Die beiden hatten sich gemeinsam hochgearbeitet und geheiratet, als sie noch Uniform trugen. Der Exmann – alle nannten ihn nur Speed – gehörte zu dem Typ Mann, den alle Frauen auf den Pfad der Tugend führen wollten. Liska hatte geglaubt, sie stünde über solchen Dingen, sie wüsste genau, wie Speed tickte. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass er mit ihrem Erfolg nicht fertig wurde.
    Nikki war eine gute Polizistin, und sie war ehrgeizig. Sie hatte eine Schublade voll mit Belobigungen. Sie arbeitete an den wichtigsten Fällen, und alle paar Monate erschien ihr Foto in der Zeitung. Speed spielte dagegen den einsamen Cowboy, bewegte sich als verdeckter Ermittler in irgendwelchen Grauzonen und stand eben wegen dieser Arbeit auch nie im Scheinwerferlicht. Er hatte sie immer wieder betrogen. Eine gemeine Rache dafür, dass er sie nicht übertrumpfen konnte.
    Kovac konnte ihn nicht ausstehen. Von Anfang an nicht.
    »Klar«, sagte Kovac. »Gut, dass du die Richterin nicht nach Hause gefahren hast. Du hättest nur einen kurzen Blick auf den Ehemann geworfen und sofort nach dem Messer gegriffen, um ihn zu kastrieren. Er ist eine miese Ratte, und sie schweigt zu all dem, weil … ach, was weiß ich. Sie haben eine Tochter, sie hat als Richterin viel um die Ohren … Vielleicht hat sie einfach nicht die Kraft, sich auch noch mit ihrem Ehemann auseinanderzusetzen.«
    Liska starrte ihn an. »Du magst sie.«
    Kovac schüttelte den Kopf. »Nein, sie tut mir nur leid.«
    »Doch, du magst sie«, sagte sie todernst und deutete mit dem Finger auf ihn. »Wieder einmal eine Frau in Not, die gerettet werden muss. Sei vorsichtig, Sam. Ich möchte nicht, dass dir jemand wehtut.«
    »Quatsch«, brummelte er und setzte die Brille wieder auf, um ihrem bohrenden Blick zu entkommen. »Du hast keinerlei Beweise, die deine Theorie stützen.«
    »Die brauche ich auch gar nicht. Ich kenne dich. Ich kenne deine Vorgeschichte.«
    »Das sind frühere Vergehen, die gelten nicht«, sagte Kovac. »Bei Karl Dahl galten sie auch nicht.«
    »Darin zeigt sich ein bestimmtes Verhaltensmuster«, wandte Liska ein.
    »Ich kenne die Frau doch kaum.«
    Liska seufzte und sah ihn mit der üblichen Mischung aus Sorge und Ungeduld an. Er ahnte, dass sie noch etwas nachschieben wollte, es sich jedoch verkniff.
    »Ich muss los«, sagte Kovac und erhob sich von seinem Stuhl. »Was steht bei dir als Nächstes auf der Tagesordnung?«
    »Der Geschichte von Bobby Haas nachgehen. Ich kann ihm keine

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