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In aller Unschuld Thriller

In aller Unschuld Thriller

Titel: In aller Unschuld Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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dreizehn war.«
    »Oh, tut mir Leid, das wusste ich nicht. Woran ist sie gestorben?«
    »Krebs.«
    »Das ist schlimm«, sagte Liska. »Du hast es ganz schön schwer gehabt, oder?«
    Er zuckte die Achseln. »Geht schon. Ich hab ja meinen Dad.«
    »Ihr beide steht euch richtig nah, oder?«
    »Früher haben wir viel miteinander unternommen. Wir sind zu Football-Spielen und zum Angeln gegangen, solche Sachen. Er war der Trainer meines Hockeyteams, als ich jünger war. Hat mir das Autofahren beigebracht.«
    »Seit den Morden unternehmt ihr wohl nicht mehr viel miteinander.«
    »Er mag nicht mehr. Als es passierte, hat er sich beurlauben lassen, aber er hat nur drei Wochen freibekommen. Ich hab ihm gesagt, er soll ganz aufhören. In Rente gehen.«
    Er seufzte, sein Leben lastete schwer auf ihm. »Ich dachte, wir könnten wegziehen und ganz neu anfangen. Hier denkt er doch nur immerzu daran, was passiert ist. Aber wir müssen in diesem unheimlichen Haus bleiben. Er will nicht weg.«
    »Es ist schwer zu verkaufen, Bobby«, sagte Liska. »Dein Vater hat bestimmt nicht viel mehr Geld als ich, und unter diesen Umständen wird er ein neues Haus erst kaufen können, wenn er das hier verkauft hat.«
    »Aber wir brauchen doch gar kein Haus«, sagte der Junge. »Wir könnten auch in eine Wohnung ziehen. Ich versteh es einfach nicht. Es ist natürlich schrecklich, was passiert ist, aber wir müssen doch weiterleben.«
    Beängstigend vernünftig , der Junge, dachte Liska. Er hatte sich mit seiner Trauer auseinandergesetzt, dieses Kapitel seines Lebens abgeschlossen und sah nun wieder nach vorn. In vielerlei Hinsicht nahm er die Rolle des Erwachsenen in der Familie ein, während sein Vater mit den schmerzhaften Erinnerungen und der Trauer kämpfte. Und doch war er noch ein Junge und wollte einfach nur seinen Vater zurückhaben.
    »Hat sich jemand vom Opferbetreuungsdienst um deinen Vater gekümmert? Sie können den Kontakt zu einer Trauerselbsthilfegruppe vermitteln …«
    »Er will da nicht hin«, murmelte Bobby und sah auf die rissigen Betonstufen. »Er glaubt nicht an diesen Psychokram.«
    »Und du? Bist du hin? Oder hast du es vor?«
    »Mir geht's gut. Ich habe ein paarmal mit einer Psychologin gesprochen. Sie hat es nicht verstanden. Aber ich glaube, das kann keiner.«
    Liska beobachtete ihn, wie er mit seinem Schuhband spielte, eine nervöse Angewohnheit. Er war kein glücklicher Junge. Sie hatte den Finger auf einen wunden Punkt gelegt und kaum verheilte Narben wieder aufgerissen.
    Er sah zu ihr hoch. »Was ist mit der Richterin passiert?«
    »Ihr wird es bald wieder gut gehen. Wir folgen den Spuren, die wir haben.«
    »Sind Sie deswegen hier?«, fragte Bobby. »Weil Sie mich noch mal fragen wollen, ob ich es war?«
    »Ich muss deine Geschichte überprüfen, damit wir dich von unserer Liste streichen können, Bobby«, sagte Liska. »Hast du oder Stench mit irgendwelchen Lehrern oder anderen Schülern gesprochen, als ihr gestern Abend das Basketballspiel besucht habt?«
    »Nein. Warum sollten wir?«
    »Ich frage nur.«
    »Ich bin einem der Hausmeister über den Weg gelaufen, als wir in die Turnhalle gingen. Mr. Dorset. Ich weiß nicht, vielleicht erinnert er sich ja an uns.«
    »Musstet ihr Eintritt zahlen?«
    »Nein.«
    »Um wie viel Uhr hat das Spiel angefangen?«
    »Sieben.«
    »Wart ihr die ganze Zeit über da?«
    »Ja.«
    Jetzt war Liska an der Reihe zu seufzen.
    »Okay«, sagte sie und stand auf. »Pass auf. Ich will nicht versuchen zu beweisen, dass du es warst, Bobby, sondern dass du es nicht warst. Ich habe einen Sohn, der ein bisschen jünger ist als du«, fuhr sie fort. »Wenn ich mir vorstelle, dass er dasselbe durchmachen müsste wie du … Dann wäre ich froh, wenn ich wüsste, dass sich jemand um ihn kümmert. Hast du so jemanden?«
    Er sah weg. »Ich habe meinen Dad.«
    »Wirklich? Ich habe eher den Eindruck, als hätte er dich. Er kann froh sein, dass du so ein netter Junge bist.«
    Der Junge sah zu Boden und spielte mit dem Rechen. »Er ist mein Dad. Ich würde alles für ihn tun.«
    »Weißt du, wer Ethan Pratt ist, Bobby?«, fragte Liska, um das Thema zu wechseln.
    Bobby Haas machte einen verwirrten Eindruck. »Ja, den Namen kenn ich. Er ist doch – war – der Vater von Brittany und Ashton. Warum?«
    »Ist er jemals hier vorbeigekommen oder hat angerufen?«
    »Nein. Warum sollte er?«
    Liska zuckte die Achseln. »Ich muss nur jede Möglichkeit überprüfen. Ruf mich an, wenn dir jemand einfällt, der dich

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